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Gefährlicher Lachgas Trend macht Experten Sorgen

Experten sind besorgt - Lachgas als Partydroge nimmt zu

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Eine beliebte aber gefährliche Partydroge unter Teenagern:  Die Ballons werden oft an öffentlichen Plätzen aufgeblasen und inhaliert

Vom medizinischen Narkosemittel zur Partydroge

Euphorie, Glücksgefühle, Entspannung und Kicheranfälle: So wird der Lachgas-Rausch oft beschrieben, der unmittelbar nach der Anwendung auftritt und nur wenige Minuten andauert. Dabei wird Lachgas eigentlich als Narkosemittel unter anderem in Zahnarztpraxen verwendet, weil es schmerzlindernd wirkt und beispielsweise Angstpatienten die Behandlung erleichtert.

Nach aktueller Rechtslage ist Lachgas keine Droge im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Erwerb, Besitz und Konsum sind völlig legal - in jedem Supermarkt oder online gibt es mit Lachgas gefüllte Kapseln für Sahnespender. Das Gas aus den Kartuschen wird dann in einem Luftballon gesammelt und inhaliert. 

Die Verfügbarkeit, Legalität und die kurze Wirkung sorgen allerdings dafür, dass Lachgas oftmals verharmlost und unterschätzt wird. 

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Leere Kartuschen achtlos zurückgelassen 

Experten sind besorgt 

Dass Lachgas als Partydroge benutzt wird, ist seit wenigen Jahren zu beobachten. Der Konsum unter Jugendlichen nehme allerdings immer mehr zu, was Experten wie Zahnärztin Dr. Tanja Brächer-Radecker aus Friedberg Sorgen bereitet. Zum einen wegen der Unfallgefahr, sagt sie. Konsumenten reagieren danach nicht mehr adäquat im Straßenverkehr. Zum anderen aus medizinischer Sicht: Eine Überdosis kann zu Bewusstlosigkeit, Atemlähmung bis hin zum Atemstillstand führen. Vor allem nach großen Mengen stellen Neurologen auch schwere Lähmungen fest - bis hin zu Querschnittslähmungen. 

"Lachgas ist schon beim ersten Konsum riskant" sagt Suchtexperte Marc Pestonik, Referent bei der Berliner Fachstelle für Suchtprävention. Man wisse nicht, wie der Körper darauf reagiert oder ob bestimmte Grunderkrankungen möglicherweise bestehen, die die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen erhöhen. Ein Mischkonsum mit Alkohol oder anderen Drogen multipliziert die Risiken noch.

Lachgas-Challenges wie auf der Video-Plattform TikTok hält er für extrem gefährlich: Dabei würden Risiken und Gefahren, die Konsumenten eingehen, völlig ausgeblendet und die Partydroge verharmlost. 

Wir haben die Friedberger Zahnärztin Dr. Tanja Brächer-Radecker gefragt: "Ist der Lachgastrend gefährlich"?

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Suchtexperte Marc Pestonik sagt: Schon der erste Lachgas-Konsum ist riskant.

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Lachgas-Hotspots in Hessen werden zugemüllt

In vielen hessischen Städten macht sich der Lachgas-Trend auch optisch immer mehr bemerkbar und wird zum Müllproblem. "Vor eineinhalb Jahren hat es ganz vereinzelt angefangen" sagt Stefan Röttele, Sprecher der Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES). "Es waren einzelne Kartuschen, die wir im öffentlichen Raum gefunden haben. Inzwischen sind es jedes Wochenende mehrere Dutzend." Vor allem in den Frankfurter Partyzonen wie die Zeil, das Bahnhofsviertel, Alt-Sachsenhausen und viele Grünflächen nehmen Lachgas-Überreste zu. 

Die Stadt Gießen hat den Kirchplatz mittlerweile gesperrt, weil sich dutzende Teenager immer wieder dort versammelt und Lachgas konsumiert haben. "Ich gucke keinen Tatort mehr" hat uns Anwohnerin Petra Hartmann gesagt. "Ich gucke einfach aus dem Fenster".  Den Anwohnern wurde der Drogenkonsum, der Lärm und Müll am Ende zu viel: Auf den Druck der Initiative SOS Kirchenplatz hin ist die Stadt aktiv geworden und hat den Kirchplatz mit einem Bauzaun abgeriegelt. 

FFH-Reporterin Dominique Bundt war am mittlerweile gesperrten Lachgas-Hotspot in Gießen und hat mit einer Anwohnerin gesprochen.

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Lachgasverbot in Großbritannien und den Niederlande 

Während Lachgas bei uns in Deutschland legal ist, gehen andere Länder mittlerweile dagegen vor. In Großbritannien ist es ab dem 8. November illegal. Wiederholungstätern drohen dann bis zu zwei Jahre Haft, wie die britische Regierung mitteilte. Nach Angaben des britischen Innenministeriums ist Lachgas die am dritthäufigsten konsumierte Droge bei 16- bis 24-Jährigen. 

In den Niederlanden ist der Besitz und Verkauf von Lachgas seit Anfang des Jahres bereits verboten. Ausnahmen gelten für medizinische und technische Zwecke. Der Missbrauch von Lachgas hatte in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Über 1800 Unfälle in drei Jahren führten auf den Konsum von Lachgas zurück - 63 davon mit tödlichem Ausgang.

Ralitza Spatova

Redakteurin
Ralitza Spatova

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