Keiner will Limburgs Tauben fangen - Stadt schreibt Tötung erneut aus
Weil keiner Tauben fangen will - Limburg schreibt erneut Tauben-Tötung aus
Weil keiner die Tauben von Limburg einfangen und umquartieren will, schreibt die Stadt die Tötung der Tiere erneut aus. 200 Tauben sollen damit aus dem Stadtbild verschwinden. Das entschied jetzt der Limburger Magistrat.
Wie die Stadt mitteilt, war auf die Ausschreibung, die Tiere lediglich einzufangen, nur ein Angebot eingegangen. Das sei aber zu teuer gewesen. Deshalb werde es nun zu einer weiteren Ausschreibung kommen, die das Einfangen und Töten von 200 Tauben vorsieht.
Angebot war zu kostspielig
Die Stadt Limburg hatte das Einfangen von 200 Tauben öffentlich ausgeschrieben. Die Tauben sollten nach dem Einfangen an das Gut Aiderbichl in der Oberpfalz übergeben werden, um sie dort betreuen zu lassen. Auf die Ausschreibung ging lediglich ein Angebot ein. Die Angebotssumme liegt mit 57.100 Euro netto jedoch deutlich über dem kalkulierten Auftragswert in Höhe von 25.000 Euro.
Stadt folgt damit Bürgerwillen
Der Magistrat der Stadt hat daraufhin die Ausschreibung in seiner jüngsten Sitzung nun aufgehoben. Die neue Ausschreibung zum Einfangen und Töten von 200 Tauben entspräche dem Bürgerentscheid vom 9. Juni 2024, der einen vorangegangenen Stadtverordnetenbeschluss mehrheitlich bestätigt hat. Über 53 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich dabei für die Beibehaltung des Beschlusses aus.
Wie teuer darf Taubenfangen sein?
Grundlage für den angenommenen Auftragswert war ein Mitte 2024 vorgelegtes Angebot zur Lieferung von zwei Taubenfangschlägen (Kauf) sowie dem damit einhergehenden Betreuungsaufwand pro Einsatz. Dabei wurde ein Tagessatz angegeben. Dieser Tagessatz wurde nun über den Zeitraum der höchstmöglichen Einsatzzeit zum Fangen der Stadttauben (drei Monate) hochgerechnet.
Bedrohungen und Beschimpfungen durch Tierschützer
Mit ihrem Beschluss zum Einfangen und anschließenden Töten einer begrenzten Anzahl der Stadttauben hatte die Stadtverordnetenversammlung große Aufmerksamkeit hervorgerufen. Bundesweit wurde über die Tauben im Limburg berichtet. Zudem gingen in der Verwaltung und bei Kommunalpolitikern zum Teil bedrohliche Schreiben und Anrufe ein. Bei einer Stadtverordnetenversammlung im November 2023 wurden ehrenamtliche Mandatsträger massiv beschimpft, bedroht und beleidigt.
Zu viele Tauben in der City gelten als Schädlinge
In ihrer Entscheidung stützt sich die Stadtverordnetenversammlung auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs in Kassel aus dem Jahr 2011, das die Tötung von Tauben unter bestimmten Voraussetzungen zulässt. Eine Tötung ist erlaubt, wenn Tauben als Schädlinge einzustufen sind. Im Nachgang des Urteils hat der Landkreis Limburg-Weilburg zwei Schädlingsbekämpfern auch die Genehmigung erteilt, Tauben einzufangen und zu töten.
Klagen von Hausbesitzern und Handel über die Tauben
In Limburg geht es dabei darum, dass die Population an einigen Orten in der Innenstadt erheblich zu hoch ist. Nach der Corona-Zeit und dem damit verbundenen Anstieg der Population gab es zahlreiche Klagen unter anderem von Hauseigentümern, Marktbeschickern, Gastronomiebetrieben und aus dem Handel.
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