Neue Dezernenten in Wiesbaden gewählt: Magistrat jünger und weiblicher
Hinninger erste Bürgermeisterin - Neue Dezernenten in Wiesbaden gewählt
Der Wiesbadener Magistrat ist jünger und weiblicher geworden. Die Rathauskooperation aus Grünen, SPD, Linken und Volt hat ihre Dezernenten im Stadtparlament durchgesetzt.
Der grüne Verkehrsdezernent Andreas Kowol wurde wiedergewählt. Hendrik Schmehl (SPD) fungiert nun als als Kämmerer sowie Schul- und Kulturdezernent. Patricia Eck (SPD) ist neue Sozialdezernentin, Milena Löbcke (Linkspartei) ist Rechtsdezernentin. Ein neues Dezernat führt Maral Koohestanian (Volt) an - sie ist Dezernentin für Smart City, Ordnung und Fördermanagement. Christiane Hinninger ist Wiesbadens erste Bürgermeisterin - sie ist ja bereits seit Herbst 2022 gewählte Umwelt- und Wirtschaftsdezernentin.
Erste Frau im Bürgermeister-Amt
Christiane Hinninger wird zum 1. Juli als erste Frau in der Wiesbadener Stadtgeschichte Bürgermeisterin und vertritt damit offiziell den Oberbürgermeister. Als Dezernentin für Umwelt, Wirtschaft, Gleichstellung und Organisation hat sie sich seit Herbst schon um Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt gekümmert und eine "Stabsstelle Citymanagement" gegründet.
Kowol steht für "Mobilitätswende"
Stadtrat Andreas Kowol arbeitet seit Jahren an einem Umbau der Innenstadt - er will die Mobilität in Wiesbaden "stadtverträglicher und klimafreundlicher" gestalten. Den Ausbau der Radwege und die Verhinderung eines Dieselfahrverbots zählt er zu seinen Erfolgen. Im Baubereich liegt sein Fokus auf "klimafreundlichem Bauen". Seine Wiederwahl zum Dezernenten für Bauen und Verkehr sieht Kowol als klares Bekenntnis zur "Mobilitätswende" und zu mehr Nachhaltigkeit im Bausektor.
Ziel: Bezahlbares Wohnen
Das Dezernat für Soziales, Bildung und Wohnen wird Dr. Patricia Eck übernehmen. Sie hat zehn Jahre Berufserfahrung als Referentin im Sozialdezernat. Besondere Schwerpunkte sieht sie in der Schaffung von bezahlbarem Wohnen, dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, der Stärkung der "sozialen Infrastruktur" in den Stadtteilen und Quartieren.
Schulen weiter sanieren - Kultur fördern
Den Bereich Finanzen, Schule und Kultur wird der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der SPD, Hendrik Schmehl, übernehmen. Er ist promovierter Historiker. Sein Ziel ist es, verantwortungsvoll mit dem städtischen Geld umzugehen, ohne notwendige Investitionen aufzuschieben. Die Handlungsfähigkeit der Stadt müsse sichergestellt werden, bei den Schulen bleibe die Sanierung und der Neubau die zentrale Aufgabe. Für die Wiesbadener Kultur gelte es, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich Kultur entwickeln könne. Der stark sanierungsbedürftige Walhalla-Saal, ein "Kulturcampus" am Schlachthof und die Frage der Sanierung des Staatstheaters sieht er als wichtige Projekte.
Teilhabe für alle
Die neue Rechtsdezernentin Milena Löbcke ist Volljuristin und die erste Dezernentin der Linkspartei. Milena Löbcke legt Wert darauf, dass alle Menschen in Wiesbaden "gleichberechtigt und diskriminierungsfrei am Leben in Wiesbaden teilhaben können, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Bildung, äußerer Merkmale oder ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse."
Auch Volt hat eine Dezernentin
Die Deutsch-Iranerin Maral Koohestanian wird für Volt Wiesbaden das Dezernat mit der Zuständigkeit für Ordnung, Statistik und Stadtforschung, Smart City, zentrales Fördermanagement sowie den städtischen IT-Dienstleister Wivertis übernehmen. Maral Koohestanian ist aktuell mit den Themen soziale und ökologische Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche betraut. Zuvor war sie auch beim Fraunhofer Institut tätig. Die noch junge Volt-Partei hat nun insgesamt drei hauptamtliche Dezernate in Hessen, da sie neben Wiesbaden auch in Frankfurt und Darmstadt an der Stadtregierung beteiligt ist.