Hurrikan Milton - Schäden in Florida werden sichtbar
Der Hurrikan "Milton" hat in der Nacht auf Donnerstag schwere Schäden in Florida hinterlassen. Der Sturm zog von der Golfküste über den Bundesstaat und weiter auf den Atlantik. Die Region verzeichnete zahlreiche Überschwemmungen, zerstörte Häuser und heruntergerissene Stromleitungen. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, darunter auch Bewohner einer Wohnwagensiedlung für Senioren im St. Lucie County.
Insgesamt bestätigte Floridas Gouverneur Ron DeSantis die Entstehung von mindestens 19 Tornados. Der Sturm traf bei Siesta Key auf Land, wobei Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde gemessen wurden. Millionen Menschen in Florida wurden zur Evakuierung aufgerufen.
Evakuierungen und erste Einschätzungen
Vor dem Sturm suchten über 80.000 Menschen in Notunterkünften Schutz. Viele blieben jedoch trotz der Gefahren in ihren Häusern. Wegen des hohen Evakuierungsbedarfs kam es zu Staus und Treibstoffmangel. Als sichere Evakuierungen nicht mehr möglich waren, rieten Behörden, sich in den Häusern zu verbarrikadieren. Gouverneur DeSantis betonte bei einer Pressekonferenz, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht wahr wurden. Trotzdem sind zahlreiche Gebiete stark betroffen. Rettungskräfte arbeiten weiterhin daran, sich einen Überblick zu verschaffen und Hilfe zu leisten. In Hillsborough County warnte Sheriff Chad Chronister vor eigenständigen Aktionen, da umgestürzte Bäume und Strommasten ein hohes Risiko darstellen.
Gefahren durch Stromleitungen und Bakterien
Die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, warnte vor weiteren Überschwemmungen durch steigende Flusspegel. Abgerissene Stromleitungen könnten sich in überschwemmtem Wasser verbergen, was große Gefahren birgt. Zudem besteht die Gefahr von bakteriellen Infektionen. In der Region sind etwa drei Millionen Haushalte ohne Strom. In St. Petersburg wurde das Trinkwasser aufgrund eines defekten Wasserrohrs abgestellt. Das Justizministerium warnt vor Wucherpreisen, die nach solchen Katastrophen oft verlangt werden.
Politische Reaktionen und Hilfszusagen
US-Präsident Joe Biden sagte umfassende Hilfsmaßnahmen zu und verschob eine geplante Auslandsreise. Er nannte den Hurrikan einen "Jahrhundertsturm". Vizepräsidentin Kamala Harris nahm ebenfalls an Krisengesprächen teil. Beide warnten vor Desinformationen, insbesondere von Donald Trump. Dieser hatte behauptet, dass Katastrophenschutzmittel zweckentfremdet würden. Biden nannte diese Behauptungen "unamerikanisch" und warnte, dass solche Lügen die Lage verschärfen könnten.