Bundesbank-Studie: Deutsches Privatvermögen steigt auf Redkordwert
Bundesbank-Studie - Privatvermögen steigt auf Redkordwert
Das Vermögen der Menschen in Deutschland aus Finanzguthaben und Sachwerten wie Immobilien ist in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge auf einen Rekordwert gestiegen.
Abzüglich Schulden verfügten die Privathaushalte 2021 durchschnittlich über ein Nettovermögen von 316.500 Euro, wie aus der Bundesbank-Studie "Private Haushalte und ihre Finanzen" hervorgeht. Das waren 83.600 Euro mehr als vier Jahre zuvor, seit 2010/11 kamen gut 121.300 Euro hinzu.
Spar-Effekt durch Pandemie
Zu dem Vermögensanstieg trug nach Einschätzung der Notenbank auch der Spareifer wegen der eingeschränkten Konsummöglichkeiten in Corona-Pandemie bei. "Unter anderem durch die während der Pandemie angefallenen zusätzlichen Sparguthaben hat sich die Vermögensungleichheit, gemessen an relativen Ungleichheitsmaßen, leicht reduziert", schrieb die Notenbank. Wie nachhaltig diese Entwicklung sei, bleibe aber abzuwarten.
Ungleiche Vermögensverteilung
In Europas größter Volkswirtschaft besitzen die reichsten zehn Prozent der Haushalte 56 Prozent des gesamten Nettovermögens. Die untere Hälfte der Haushalte musste sich mit mageren 3 Prozent begnügen.
Rund 4.100 Haushalte befragt
Die Notenbank hat die Studie zum vierten Mal durchgeführt. Die befragten 4.119 Haushalte gaben Auskunft über ihr Vermögen: Immobilien und Autos, wertvolle Sammlungen und Schmuck, Guthaben auf Spar- und Girokonten, Bausparverträge, Aktien, Lebensversicherungen. Auf der Soll-Seite: Hypotheken, Konsumentenkredite, Kreditkartenschulden, Bafög-Schulden.
Studie lief vor Ukraine-Krieg
Die Umfrage fand zwischen April 2021 und Anfang Januar 2022 statt. Welchen Folgen die Entwicklung seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat - gestiegene Inflation und Zinsen, sinkende Immobilienpreise - lasse sich derzeit kaum abschätzen.