Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Ich muss etwas spüren, sonst kann ich nicht spielen. Frederic Lau ist ein Schauspieler, der gern aus dem Bauch heraus spielt. Er hat ein Gespür für Außenseite und mag es, große Gefühle auf die Leinwand zu bringen. Das kostet Kraft und da ist es gut, dass er im Moment viel Sport macht und seit fast einem Jahr komplett auf Alkohol verzichtet. Man kann besser Strukturen wahrnehmen und Einheit. Sonst weiß man immer nicht, was morgen kommt. Und es ist manchmal ganz natürlich so schlecht zu wissen, was morgen kommt. Ich war da immer so, ich war eigentlich Freund davon, nicht zu wissen, was passiert. Aber manchmal ist es auch ganz gut, um eine gewisse Ruhe zu entwickeln oder ein bisschen Klarheit braucht man vielleicht auch Struktur. Das hat mir meine Frau beigebracht. Warum wird es mit seiner Frau nie langweilig? Was ist ihm als Vater wichtig? Und was macht eine gute Männerfreundschaft aus? Darüber sprechen wir in diesem Podcast. Herzlich willkommen, Frederic Lau. Hi, grüße dich. Hi, hi. Fredric, ich habe deinen Film ja schon sehen dürfen, Wolke unterm Dach. Ein wunderschöner Film, berührend. Glückwunsch zu diesem Film. Dankeschön, es freut mich. Danke dir. Das ist schon ein Film, der unter die Haut geht. Du spielst ja mit ganz tollen Schauspielern an deiner Seite. Hanna Herzsprung, Barbara Auer, dein Freund Kida ist dabei. Und die kleine Lilli, die Romy. Das ist ja schon auch eine ganz schöne Aufgabe für die kleine Darstellerin gewesen. Das stimmt, das war ihre erste Rolle. Insofern konnte ich mich so ein bisschen zurück ins Sehen, wie es bei mir war. Mit neun und zehn habe ich auch meinen ersten Film gedreht. Insofern war es für sie auf jeden Fall ein großes Abenteuer. Und es hat auch total viel Spaß gemacht. Es war echt schön, mit der Kleine mal zu kuscheln in den Drehpausen. Da habe ich meine Kinder nicht so vermisst. Ja, das verstehe ich. Hat denn jemand aus deiner Familie, weil ich habe mir so gedacht, es war ja auch ein Kinderbuch, könnte gut auch ein Jugend- oder Kinderfilm sein. Hat jemand aus deiner Familie, von deinen Kindern, die sind wahrscheinlich noch zu klein, oder hat Annika den Film schon gesehen? Nein, die durfte noch nicht. Nein, am 26. haben wir Premiere, jetzt in München. Und dann gucken wir. Also ich mag es auch lieber, immer die Filme auf großer Leinwand zu gucken. Sonst ist man immer so abgelenkt. Ich mag es erstmalig, das mit dem Team zusammen zu gucken, mit meinem Regisseur und genau mit den anderen Kollegen. Also wer mit Kindern spielt, glaube das kann nicht jeder. Also das ist ja schon nicht so einfach, weil du musst diesem Kind, dieser jugendlichen Person ja Sicherheit geben. Aber ich glaube, da hast du ein ganz gutes Händchen dafür. Ich glaube, ich bin, also ich behandel die ganz normal. Wir quatschen über alles mögliche Zeug und so. Und ich glaube, ich bin da genauso wie zu meiner Tochter. Die war auch ein bisschen eifersüchtig, um ehrlich zu sein, dass ich so eine neue Tochter habe. Da habe ich ein bisschen Ärger zu Hause bekommen. Oh oh. Nein, aber ich habe sie ganz gut erklärt. Ja, das verstehe ich. Für eine kurze Zeit, so ein Vierteljahr. Und genau, das hat immer wunderbar funktioniert. Und ich konnte mich dann, wie ihr gesagt habt, total zurückversetzen, wie das bei mir war. Und sie hatte, glaube ich, total viel Freude, obwohl es natürlich auch so ein ernstes, tiefgehendes Thema ist, was natürlich als erste Rolle total schwierig ist, irgendwie auch zu spielen. Da war eine Coacherin dabei, die sie da durchgebracht hat. Und ich finde, die hat das ganz wunderbar und toll gemacht. Hat mich echt berührt. Ja, also ich meine, auch gerade dann so, wenn man dann, sie muss ja wirklich auch totale Gefühlsregungen zeigen. Und ja, habe ich mir auch überlegt. Also das, kannst du dich noch, weil du sagst, du bist ja wahrscheinlich auch als Kind, als Jugendlicher so relativ mit dem Bauch rangegangen. Du sagst ja selber über dich, du bist ein Bauchschauchspieler. Wie das so war am Anfang, so mit den ersten Rollen, an die du dich noch erinnern kannst? Also die erste Rolle war so, das weiß ich noch ganz genau, das ist ja alles neu. Dann siehst du zum ersten Mal so einen Ton, so eine Tonangel, zum ersten Mal eine Kamera, zum ersten Mal das Licht aufgebaut wird. Das ist natürlich alles, kann man sich ja gar nicht vorstellen, was da alles so abgeht. Und was für Funktionen es da alles gibt beim Film. Und ich wurde da total nett einfach aufgenommen. Mir wurde das alles erklärt, es ist wie zum ersten Mal in den Zoo gehen oder so. Also alles ist irgendwie neu und so, das ist ein Abenteuer. Und ich glaube, es ist natürlich aber nochmal eine ganz andere Nummer, wenn man jetzt, ich habe damals einen Kinderfilm gedreht. Und das ist natürlich jetzt hier aber auch ein bisschen schon heftig zu spielen. Also deswegen mein größter Respekt zu Romy, also wie toll die das gemeistert hat. Das ist ja nicht eine Rolle, die man jetzt jeden Tag irgendwie so mal abliefert. Ja, klar. Auch deine Rolle, obwohl du natürlich schon mehr gespielt hast als Romy, fördert doch schon einiges ab. Weil das ist ja, ich will jetzt auch nicht zu viel verraten, aber es ist natürlich, es ist schon so ein wirkliches Drama, was passiert. Also es geht um Verlust. Ja, also es gibt ja ganz viele Arten, wie man so eine Rolle spielt. Wie bist du da dran gegangen, um das zu spielen? Also diesen herben Verlust von deiner Frau da in dem Film? Also ich habe es auf jeden Fall nicht verglichen mit meiner Familie. Oder ich habe mir jetzt nicht vorgestellt, dass meine Frau stirbt. Insofern wäre das wäre mir zu krass gewesen. Einfach, das darf man sich auch irgendwie nicht vorstellen. Weil sonst zerbricht man, glaube ich, wenn man sich da zu sehr rein begibt ins Persönliche. Insofern ist es natürlich auch, ich glaube halt, dass jeder irgendwie anders trauert. Und ich glaube, dass man immer Trauer auch zulassen muss, was er dem am Anfang halt nicht macht, weil er viel zu viel Stress hat, weil er überhaupt gar nicht weiß, damit umzugehen. Und es ist natürlich trotzdem auch ein Film, der irgendwie Kraft und Mut gibt. Und insofern war das echt, wir haben viel darüber geredet, viel. Es war auch, also man kann sich vorstellen, am Set ist jetzt nicht nur irgendwie Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es geht halt echt immer um was. Und das färbt natürlich auch ab. Und dann geht man nach Hause und ist dann auch geschafft, weil man sich denkt, okay, morgen geht's jetzt wieder los. Ja klar, das kann ich dir nachfühlen. Das ist nicht alles immer nur schön. Insofern ist es auch herausfordernd. Ja, es ist halt richtige Arbeit, auch Filme machen. Ja, so sieht's aus. Das Schöne ist ja, dass man's am Ende, Freddy sieht man's nicht so richtig, weil man hat das Gefühl, es entsteht alles so, ganz spontan. Das finde ich gut, so muss es sein. Aber das ist ja schon, ich habe auch mal eine Sendung gemacht und da ging's um Trauer. Und da wurde ich wieder dran erinnert, weil Kindertrauern anders, war so ein bisschen das Resümee, die Frau hatte auch wirklich Ahnung davon. Und ich glaube, das ist auch in dem Film zu spüren, Kinder können anders mit Trauer umgehen als Erwachsene. Das glaube ich auch. Ich habe den persönlichen Fall, wo mein Vater gestorben ist. Also, da mein größter Vorteil war, dass ich mich verabschieden konnte. Insofern war das für mich ganz, ganz, ganz wichtig. Ich glaube, das ist wirklich unglaublich schlimm, wenn's einfach so passiert und man nicht die Möglichkeit hat, sich zu verabschieden. Und meine Kinder waren auch dabei, weil ich es total wichtig fand, dass sie nochmal Tschüss sagen. Und wirklich ein paar Stunden später ist er dann auch verstorben. Aber ich glaube auch, dass wir reden immer noch drüber, das bleibt auch unter den Köpfen, aber das ist nicht nur mit etwas Negativen behaftet. Man redet im Positiven darüber und erzählt sich ein paar Anekdoten und so. Insofern ist es vielleicht manchmal, auch wenn es jetzt ein bisschen skurril klingt, gar nicht so schlecht mit dem Thema Tote oder so. Natürlich, bei eigenen Eltern ist es das Schlimmste. Aber von Großeltern oder Urgroßeltern, dass man gleich merkt, das ist einfach Bestandteil des Lebens. Ja, und Kinder, ich erinnere mich auch noch, ein Kind, das sagte, ich will auch nicht immer traurig, nur traurig sein. Und im Film kommt ja dann auch die Freundin von Lilly, die sagt, müssen wir jetzt traurig sein? Sondern die Kinder, die haben dann durchaus die Fähigkeit, glaube ich, die können auch mal wieder lachen, die können fröhlich sein. Und dann kommt eben wieder diese, ja, natürlich schon tiefe Trauer dann auch. Ja, definitiv. Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, sich da wahrscheinlich auch irgendwie, natürlich irgendwie mit der Trauer auseinanderzusetzen und da Gespräche zu suchen. Und ich glaube auch, dass diese Trauer zuzulassen, weil sonst, wenn man, ich glaube, sonst zerfrisst man sich innerlich. Du hast ja, der Film ist ja auch noch in Corona-Zeiten gedreht worden, mit Maske und mit allem. Aber wie lief das so für dich? Du hast dich wahrscheinlich mittlerweile, weil du hast so viel gedreht, du hast dich daran gewöhnt. Ich sag's dir ganz ehrlich, für mich war es auch ein Riesenproblem, weil ich glaube ich, außer die Raucher, die man da mit den Raucherpausen da sieht, habe ich 70 Prozent meines Teams irgendwie nur mit Maske gesehen. Also ich sehe ganz viele Augen gesehen und man braucht ja auch irgendwie die Mimik und alles. Und ich bin auch ein Mensch, der total viel auf Mimik achtet und da total viel draus liest und nimmt auch. Insofern war das für mich schon, habe ich auch am Ende gesagt, ich fand es ganz, ganz schwer, euch nicht wirklich zu sehen. Ja, heftig. Also das war schon heftig, fand ich schon. Also es hat mir total viel genommen irgendwo. Ich glaube es ging jedem so. Es geht allen so. Ja, aber ich kann mir vorstellen, dass du, also ich meine beim Drehen natürlich nicht mit Schauspielern, aber sagen wir mal ein Tontechniker oder Kameramann, gut bei denen. Aber mir geht es so, dass ich manchmal die Leute dann gar nicht so erkenne. Nee, ich auch nicht. Ich erkenne die auch nicht. Also ich sag dir, ich bin auch ein großer Mundgucker. Also ich weiß auch manchmal gar nicht, wie kennst du und ich sagst du, keine Ahnung, die Augenpartie ja. Du hast ja gerade auch deinen Vater erwähnt. Dein Papa, der war auch sehr, sehr wichtig für dich. Also zum einen hat er dir, also habe ich alles erlesen, dass er dir gezeigt hat, wie wichtig Gefühle sind. Und der hat dich auch immer unterstützt in deiner Schauspielleidenschaft. Ja, er hat mich machen lassen auf jeden Fall. Er hat mich nicht korrigiert. Der hat mich dann auch in Ruhe gelassen, der hat mich zum Set gefahren und ist dann spazieren gewesen. Ich fand es nämlich ganz schwer, ich finde es immer noch total schwer vor Familienmitgliedern irgendwie zu spielen, weil ich komme mir da so albern vor. Das ist sozusagen so meine eigene Welt, so mein eigenes Ding. Und wenn da irgendwie was Privates mit einfließt oder was Privates um mich rum ist, das lenkt mich komplett ab. Also ich brauche da quasi diese Welt und auf die muss ich mich konzentrieren. Und wenn da so andere Einflüsse kommen, kann ich damit nicht umgehen. Und wie ist es, wenn die dann am Ende, wie du gesagt hast, wenn die dann tatsächlich bei der Premiere mit dir im Kino sitzen und den Film schauen? Dann ist es okay, damit habe ich kein Problem, weil da habe ich ja keinen Einfluss mehr. Dann ist alles passiert? Dann ist alles passiert. Er war wahrscheinlich begeistert, oder von dir? Oder war er auch kritisch, dein Papa? Achso, er hat gesagt, ich soll mir mal was Positives machen. Nicht das Schlechteste? Nein, nein, nein, total nicht. Weil bei Fernsehen immer so, er sagt, man ist Krimi-Zeug und so. Und er kannte ja noch diese Filme, so fliegende Klassenzimmer und so. Und er sagt, so was muss man mir machen, aber du wirst ja irgendwann älter. Aber mein Vater hat es nicht ganz verstanden. Er sagt, mach doch mal was Lustiges. Weißt du, was zum Lachen. Muss ja nicht immer so bierernst sein. Aber mir macht beides Spaß. Insofern, ich finde es wichtig. Aber mein Vater wollte halt lieber, dass alles gut ist. Ja, also, ja. Dein Papa war auch schon ein bisschen älter. Der war, glaube ich, 53, als du auf die Welt kamst. Und ich meine, der hat auch eine andere Zeit erlebt. Definitiv, der hat keine Lust mehr auf dieses Negative. Oh Gott, gut, dass er die Zeit jetzt nicht erleben muss. Das stimmt, da hast du recht. Da habe ich auch viel darüber nachgedacht, wie der damit umgegangen wäre. Hat er mit dir über Krieg gesprochen oder wollte er das gar nicht an dich? Schon, also er hat mit mir gesprochen. Aber ich glaube, dass der ein tiefes Traum auch hatte. Er ist ja mitten im Krieg geboren, 36er Jahrgang. Und wenn man sich das mal vorstellt, wir haben jetzt aktuell natürlich auch gerade das Thema. Und wenn du da irgendwie bis 45 komplett, das ist so deine Kindheit, in Bombentrichtern zu baden und irgendwie die Städte brennend zu sehen. Insofern, ich glaube, dass das ein ganz, ganz tiefsitzendes, das sind Ereignisse, die du niemals mehr da rausbekommst. Und insofern, ja, also ich wünsche es keinem. Ja, und auch gerade diese Generation deines Vaters, auch meiner Eltern, die sind dann, die sind besonders, die Krieg erlebt haben, die sind besonders ergriffen von den Bildern. Ja, kann man sich vorstellen. Deswegen, also ich glaube, das ist auch mit so Thema gewesen, dass er sich so Krimi und so, und er hat immer gesagt, wenn man so Kriegsfilme oder so, er meinte immer die amerikanische Scheiße. Wenn da irgendwelche Ballerfilme und so, ich konnte das nicht mitnehmen, da fand ich das ganz, ganz furchtbar. Und so ist das. Ja, klar. Das kann man in, also kann ich verstehen. So Western waren nicht seins, sagen wir es mal so. Aber dann wäre er vielleicht jetzt bei diesem Film, aber du hast ja auch alles gedreht. Also du hast ja auch, du hast ja Bibi Blocksberg, du hast ja Kästner-Filme gedreht, also die fröhlich waren. Aber mit so einem Film wie Wolke unterm Dachboden, hätte er wahrscheinlich seine Probleme gehabt, oder? Weiß ich nicht, vielleicht, also das ist natürlich auch ein Thema, kann ich dir nicht sagen, müsste ich mit ihm drüber sprechen. Du bist ja für solche Rollen, also das ist auch sehr gut, weil man diese Außenseiter, oder auch mit Dramen umgehen, also das, ja, ich habe dich ganz oft so gesehen in schwierigen Lebenssituationen spielen und ich finde, ja, das passt zu dir. Ja, mir macht's auch Spaß, also ich finde es ja auch toll, irgendwie große Gefühle auf die Leinwand zu bringen. Ich glaube, dafür ist ja auch Kino da. Ich mag aber total auch Spaß haben und Komödie drehen, ist auf jeden Fall lustiger. Aber es ist anspruchsvoller und teilweise schwer zu erarbeiten, in, sagen wir mal, Situationen zu gehen, die jetzt nicht so alltäglich sind. Es ist ja auch nach einer wahren, also nicht direkt eins zu eins, aber es ist eine wahre Geschichte, nachdem das spielt und der Regisseur meinte über dich, dass, ja, er war ganz begeistert von deiner, wie du dich in diese Rolle eingefunden hast. Also hast du das gespürt beim Drehen, dass der dich so gut fand? Ja, schon. Also es ist für mich natürlich auch nicht einfach gewesen, weil du die ganze Zeit mit Trauer konfrontiert bist, ne? Also das, was ich vorhin schon meinte. Also der einfachste Dreh war's nicht. Ich war dann schon auch froh, dass das jetzt vorbei ist. Also, dass man in den Alltag kommt und sagt, okay, ab nach Hause. Und jetzt, das war natürlich auch Corona-Zeit, Familie fast drei Monate nicht gesehen. Und dann will man auch irgendwann, nachdem man es auch geschafft hat, also mental auch wie dann durch. Also ich hab mir's rausgeschrieben, er hat gesagt, er ist ein Schauspieler, der gern an Grenzen geht, aus dem Bauch heraus spielt, er will das spüren, dann sprudelt es. Man muss die Situation herstellen, dass das für ihn spielbar ist. Also im Grunde da, aber da merke ich halt schon, wenn man so spielt, wie er sagt, dass du spielst, dann glaube ich, kostet es auch mehr Kraft. Ja, ist auch nicht unanstrengend. Ist auch so. Also wie gesagt, du gehst dann nach Hause und musst dich dann halt zwingen zu schlafen und dann aber auch zwingen, wieder aufzustehen. Weil das ist dann irgendwie auch Teil von einem, ne? Natürlich! Aber man weiß ja, was du jetzt wieder gleich erleben wirst. Insofern, und das ist ja nicht so, dass sich da irgendjemand darüber freuen würde. Also es macht dann Spaß, dass es was funktioniert und so, dass es jetzt, also wenn man jetzt ins Technische geht, aber ich bin nicht so technisch. Ja, aber ich finde das immer so interessant, weil Hannah Herzsprung soll ja, die mag ich auch sehr als Schauspielerin. Das ist ja super. Aber anscheinend geht ihr beide, ich find's so beeindruckend, wie viele Arten, Facetten es gibt, ja sowas herzustellen. Also du hast anscheinend eine ganz andere Art zu spielen als sie und trotzdem passt es einfach mit euch beiden. Ja, es gibt viele verschiedene Ansätze, aber es ist auch gut so. Ich find's dann auch immer faszinierend am Set, wenn ich anderen Schauspielern zugucke. Ich sag mir immer, oh Gott, das will ich niemals, aber ich find's dann fantastisch zu sehen. So ganz, ganz, so fast schon detailverliebt. Jeder Griff, jede kleine Fingerbewegung muss dann eigentlich stimmen und ich bin da so jemand, ich weiß doch gar nicht, was passiert. Ich gucke, was auf mich zukommt, was ich jetzt gleich spüren werde. Und jetzt nicht wirklich, also ich wurde schon aufgefragt vom Regisseur, weißt du schon, was du morgen machst? Und ich sag, nee, ich hab gar keine Ahnung. Ich hab keinen blassen Schimmer. Also, wir werden dann sehen. Damit musst du natürlich auch umgehen können als Regisseur. Ja, total. Aber ich glaube, dass ich ja das Vertrauen dann auch bekomme und auch mit großen Regisseuren, die gesagt haben, okay, da hätte jeder Regisseur irgendwie länger mit dir reden wollen, aber ich glaube, die haben dann schon auch ein Vertrauen, dass ich das dann schon spüren kann. Und das muss ja auch, ich kann ja da nicht lügen. Das ist sehr, sehr, sehr spannend. Also, ich glaube, wie ich das jetzt so verstehe, das gibt einem natürlich sehr viel, weil du dich ja auch immer mit all deinem, was du bist, Frederik, Freddy, gibst du dich in diese Rolle rein, das kostet viel Kraft, aber es macht einen ja unglaublich sensibel und verletzlich, oder? Ja, man muss ja so sein, glaube ich auch. Man muss ja irgendwie so hypersensibel und es ist auch unheimlich anstrengend, du hast ja vollkommen recht, dafür alles offen zu sein und alles so aufzusaugen und quasi so alles, jegliches Gefühl so zuzulassen. Das zehrt schon auf jeden Fall an Kraft, aber es ist natürlich auch schön, wenn es dann überkommt. Und es ist ja auch jegliches Gefühl ja auch gestattet, ne? Also ich bin ja auch großer Freund von Gefühlen. Ich find's traurig, würde ich jetzt komplett da abgestumpft da sitzen und so. Manchmal braucht man das ja auch, dass man sich komplett in so einen, wie soll ich sagen, in so einen Zustand begibt, dass man überhaupt nichts mehr fühlt. Sehr interessant, aber also, ja, da gibt's ja die, es gibt ja so, wie du's gesagt hast, es gibt tausend Möglichkeiten, die du wahrscheinlich auch schon mal gelesen hast, also Schauspieler, die sich total detailversessen oder die medit-acting, also die dann auch das alles miterleben, aber du lässt dich einfach, also du gibst dich einfach in diese Situation rein und schaust, was rauskommt. Ja, ich begebe mich rein. Aber den Text kannst du schon? Ja, teilweise. Es ist so, manchmal ist es so, ich glaube, wenn du weißt, wer du bist, dann kannst du auch sagen, was du willst. Oh, schöner Satz. Wenn du weißt, wer du bist, kannst du sagen, was du willst. Also das heißt, du kannst ja vom Text abweichen. Ja, jetzt bei dem Film war's eher schwieriger, aber es ist manchmal so, ich meine ja nur, dass du, also wenn du zuhörst und wenn du weißt, worum's geht und wo wir hinwollen in der Szene, kannst du ja quasi, also dann kann ja improvisiert werden und das liebe ich am meisten, wenn nach der Szene noch ganz viel passiert, was einfach nicht drinsteht. Und wo man so richtig anfängt dann zu spielen, dann kannst du die Kamera laufen lassen und dann guckt man mal zu. Weil, wenn man, also irgendwann hat mal jemand zu mir gesagt, beim Spielen ist es unglaublich wichtig zuzuhören. Ja, sehe ich auch so. Ja, das ist toll, ne? Und er meinte, und auch ich als Zuschauer, du spürst es, wenn jemand nicht zuhört. Und da ist was dran, ne? Total, sehe ich auch so. Aber das ist das ganze lustig, bei ganz vielen Theater-Schauspielern ist es so, dass die ganz viele, natürlich weil die so viel Text haben, warten immer auf den Stichpunkt, auf das Stichwort. Und wenn das halt, weißt du, wenn das nicht kommt, dann stehen sie da. Ja klar. Ja, vielleicht, wir Filmschauspieler sind da halt so, keine Ahnung. Aber das improvisieren können auch nicht alle. Die brauchen das dann so, die Technik. Aber da sind wir auch alle unterschiedlich und manchmal kommt man mit klar, manchmal nicht. Und das ist, wie gesagt, immer lustig und überraschend zu sehen. Ach ja, also hast du dir schon einen, ich meine, du hättest ja so viele, du hättest ja auch bei den Olympischen Spielen teilnehmen können. Du warst Judo-Meister, du warst Eishockey begabt, mit drei Jahren Eishockey gespielt. Aber es war gut, dass du dich zum Schauspiel entschieden hast, oder? Was würdest du jetzt so sagen? Ja, ich bin auch glücklich. Also ich mag das, was ich tue. Insofern geht's mir gut, klar. Aber ich bin trotzdem immer mal jemand, der so vermisst, was er dann irgendwie aufgeben muss dann. Also ich hätte schon, weiß ich nicht, ja. Du bist zwar immer so, also in deinen Rollen bist du ja auch sehr sportlich, also ne, finde ich schon. Das kann man ja wahrscheinlich auch nicht verbergen. Aber hast du denn eigentlich mal so einen richtigen Boxer, Sportler gespielt? Das wäre doch dann die Möglichkeit. Oder in Eishockey-Spiele? Ja, Eishockey-Spiele würde ich gerne spielen. Aber da gibt's zu wenig Rollen. Eishockey ist nicht so populär in Deutschland. Ne, aber lustigerweise mache ich gerade ganz viel Boxtraining für die nächste Rolle. Da sind voll viel Kampfszenen drin, deswegen bietet sich das an. Und ich bin lustigerweise gerade noch im Gespräch, vielleicht kommt da was in ferner, naher Zukunft. Ja, also du hast, ich hab so das Gefühl, du hast echt viel zu tun, ne? Also du brauchst dir keine Gedanken machen um mangelnde Rollen. Ne, aber ich liebe es jetzt aber auch gerade total. Ich hab fast jetzt ein Jahr, ich hab immer nur ganz kleine Sachen reingemacht für Freunde und so. Und jetzt hab ich fast mich ein Jahr rausgenommen, um mich jetzt auch so vorzubereiten für die nächste Rolle, die jetzt Ende Juni anfängt, fang ich an zu drehen. Und hab glaub ich letztes Jahr bis April oder so gedreht. Und danach hab ich erstmal Pause gemacht. Und war ganz viel zu Hause und das hat mir unheimlich gut getan. Und auch den Kindern. Und es war ja sowieso so eine schwierige Zeit. Und das bringt dann auch wieder ein bisschen so auf den Boden der Tatsachen. Auf alle Fälle. Also das hab ich ja so mit Interesse gelesen, dass du auch, also dass du so richtig die Freude am Zuhause, du hast auch irgendwie ganz viel gemacht, also so happy home, kuschelig, also du hast richtig Lust daran gehabt. Ja, ich brauch das auch. Ja, ich brauch das total. Ich freu mich auch gleich wieder nach Hause. Also jetzt bist du nicht zu Hause im Moment. Nee, wir sind gerade hier im Hotel. Wir haben heute Interviewtag. Und ich freu mich immer sehr auf meine Kids und auf meine Frau. Ja, das kann ich sehr gut nachfühlen. Und meinst du das dann, ich will das jetzt nicht verherrlichen, Corona hat schlimme Seiten gehabt, aber kann man sagen, dass es für dich gut war, um dann einfach mal, weil so unter normalen Umständen wärst du vielleicht gar nicht so am Stück so lange zu Hause geblieben. Das stimmt, ja, das denke ich manchmal auch, dass es teilweise einen dann schon auch irgendwie so ein bisschen runtergebracht hat und zwar halt auch alles so die ganzen Möglichkeiten, so irgendwie jetzt mal so da und da und da hinzugehen, war jetzt ein bisschen, war ja nicht mehr so gegeben. Und dann hat man so ein bisschen auch im Zuhause geguckt, was kann man verschönern, was kann man verbessern. Da hat man immer so den Fokus quasi darauf, was kann man jetzt hier, just in dem Moment quasi, so irgendwie, irgendwie bereichern, ja. Ja, und ich hab das auch, also ich hab, weil man soll das nicht unterschätzen, man definiert ja viel sich über Arbeit und so, ja. Na klar ist das so, die Kinder sind super wichtig, aber auch da, wo man so viel ist zu Hause, ich denke, wenn man da was Arbeit investiert, das ist total wichtig. Ja, total. Ja, ist so, also wenn man sich ein schönes Zuhause macht und da was verändert und da irgendwie kreativ bleibt, das gibt einem so ein Stück auf jeden Fall, das bereichert einen definitiv. Ja. Gab's irgendwas, was du gelernt hast, also irgendwas Handwerkliches, was du vorher noch nicht so hattest? Also wir waren unheimlich, wir hatten das Glück, dass wir, oder haben das Glück, dass wir so einen kleinen Garten haben, da haben wir unheimlich viel gemacht, dann haben wir im Hintergarten neue Fliesen gelegt und da ist so ein Projekt, da wollen wir einen Dachausbau machen. Da kommt dann, wenn man dann so viel zu Hause ist, dann denkt man ja auch viel drüber nach, was man da so verschönern kann. Aber ist auch ganz gut, ich glaube viele Leute waren viel im Baumarkt. Und der war ja auch immer offen, der war ja auch der ein, zwei, drei, da durfte man auch hin. Ich glaube, die haben auch wirklich gute Geschäfte gemacht, genauso wie Gartencenter und so. Und ich glaube, weil jetzt auch viele so viel mehr Homeoffice, auch wir hier, und dann siehst du aber natürlich, dann guckst du die ganze Zeit an eine Wand und denkst, ja da muss doch mal was gemacht werden oder das hängt schief. Es fällt einem halt auch viel mehr auf zu Hause. Ja, stimmt. Man hat mehr Zeit, um zu entdecken, was vielleicht noch cooler werden könnte. Aber du bist ja jetzt, also das heißt, wenn es jetzt wieder losgeht, aber die Annika ist ja jetzt auch, sie wechselt ja glaube ich, oder ist schon, ich weiß gar nicht, ist sie jetzt schon bei RTL? Genau, das geht jetzt bald los, genau, da hat sie ihre Sendung immer jeden Sonntag, fängt sie jetzt an und sie hat heute auch Probesendung, die ist heute in Köln, deswegen ist jetzt gerade unser Nenni zu Hause, muss jetzt aufpassen, deswegen muss ich mich jetzt auch ein bisschen sputen, dass ich nach Hause komme. Dass du nach Hause kommst. Ja, aber ich bewundere das, wie ihr das alle, ja ihr kriegt das zusammen hin, beide, sie arbeitet ja jetzt auch wieder mehr, also ihr kriegt das als Familie toll hin, finde ich. Ja, das Gute ist, bei uns wird halt auch nie langweilig und man freut sich halt noch aufeinander, würde man jetzt hier jeden Tag immer aufeinander hängen, vielleicht wäre es ja irgendwie langweilig. So hat jeder immer da, was er liebt, da was er liebt, bringt immer so ein paar neue Geschichten mit nach Hause. Ich hab jetzt gerade so einen Podcast von euch beiden gehört und da konnte man euch auch so ein bisschen, war richtig gute Stimmung dabei und da hat Annika so gesagt, weil, ob der von euch so das Alphatier ist und da meinte sie, du, sie lässt dir so ein bisschen, das fand ich so süß von ihr, wie sie das so gesagt hat, sie lässt dir den Vortritt, lässt dich so ein bisschen, also vermeintlich in der ersten Reihe glänzen, aber zu Hause und so. Ich hab, wir sagen immer, draußen darf ich nicht drinnen, das ist Mama. Ja, das kann ich mir vorstellen. So sagen das wissen die Kinder auch so, deswegen hab ich teilweise immer, wenn ich was sagen will, zu Hause und sag so und so läuft's, nein, Mama ist der Chef zu Hause, ich sag so ist das nicht gemeint. Du weißt trotzdem, was ich dir sage, Mensch. Ja, aber das ist ganz gut, weil es gibt ja auch so Paare, die sagen, die sind jetzt, was weiß ich, über 30 Jahre zusammen und dann heißt es immer, naja, das ist brutto, netto waren es vielleicht nur 15 Jahre. Ja, vielleicht ist dieses Sehnen, diese Sehnsucht aufeinander halt total wichtig. Vielleicht, ja, denk ich auch. Also wir freuen uns auf jeden Fall. Ihr freut euch noch aufeinander, das hat man auch total gesehen und meinst du, dass sowas, ich fand ja, ich weiß gar nicht, ob das stimmt, habt ihr euch wirklich in diesem Musikvideo quasi lieb, das ist ja unfassbar, oder? Also ich muss erzählen, das war eine Kussszene zwischen euch beiden und da hat's gefunkt. Ja, so muss man's erstmal machen, hab ich gut angestellt. Ach genau, du wolltest, du hast. Ich hab mir Mühe gegeben. Und hast du denn organisiert, dass sie dann auch in diese, also wusstest du? Nein, nein, nein, es war außer sie, aber ich hab mich natürlich sehr gefreut. Ach wie schön, und sie hat es dann so süß weiter gesagt, sie hat dann gesagt, also es hat richtig gefunkt bei euch beiden und dann, wir haben dann einfach da, wir haben einfach nicht mehr aufgehört. Ja, so kann man's sagen. So muss es uns auch weitermachen, ja. Aber ich mein, ich hab immer gedacht, also ich hör immer von allen Schauspielern, dass diese Kussszenen, aber vielleicht war das was anderes, weil es ein Musikvideo war, aber normalerweise soll das alles sehr anstrengend sein. Ja, anstrengend auch, na klar, es ist halt normalerweise technisch, aber sie ist ja auch keine Schauspielerin, insofern war das jetzt nicht so. Ach, das war's wahrscheinlich. Das war das Geheimnis. Du bist auch ein Mann, ihr habt auch ein Buch geschrieben, du und Kida über Männerfreundschaften, der spielt ja jetzt auch wieder mit im Film, Wolke unterm Dachboden. Wie kann man diese Beziehung zwischen euch beiden beschreiben, was macht die aus? Ich glaube, wir sind sehr loyal miteinander und wir freuen uns immer, wir lachen den ganzen Tag zusammen, wir sind aber auch gut zusammen zu schweigen, wir verbringen einfach gerne Zeit miteinander und quatschen ganz viel Unsinn und unterstützen uns aber auch. Und ich würde sagen, dass wir, wir haben jetzt auch eine Firma zusammen, eine Produktionsfirma gegründet, Macadamia & Mother Milk heißt die, und wir haben einfach Bock, ich glaub wir ergänzen uns gut auch. Und daran liegt's glaube ich, ich weiß nicht, wir sind Leute, wir würden uns auch nie, keine Ahnung, probieren, die Welt zu erklären gegenseitig, sondern wir lassen uns jeden machen und ich bin aber, auch wenn er mir sagt, obwohl die Wand weiß ist, er sagt, die ist schwarz, dann ist sie für mich auch schwarz. So ist es, jetzt verstehe ich das, ja klar. Und du würdest auch wahrscheinlich nie eifersüchtig sein, irgendwas, was er… Nein, das ist verrückt, auf keinen Fall, ich freu mich. Und er ist genauso bei dir? Ja klar, natürlich, auf jeden Fall, aber wir sind jetzt auch nicht so, dass wir die ganze Zeit über Arbeit reden, also das ist eigentlich weniger, jeder macht sich, ich sag so, wo bist du gerade, er sagt in Köln, ist jetzt nicht so, dass er, oh ich dreh jetzt gerade die Rolle und so sind wir nicht, wir reden über ganz normales Zeug. Soll er seine Filme drehen, ich dreh meine. Und meistens ist er ja sowieso dabei. Wie ist das, wenn man mit so einem Freund dreht, ist man dann lockerer drauf? Ja, ist schon auch, teilweise musste ich auch kaputt lachen, wenn du denkst, was machst du da mit? Du musst auch aufpassen wahrscheinlich, dass du nicht wieder so nur nur Quatsch machst, ne? Ja, ne, auch, weißt du, weil teilweise muss man das ja auch erstmal in den Ernst nehmen, was? Und da denkst du dir, also, wie sehen wir wieder aus, was machen wir, in welcher Situation sind wir wieder gelandet? Oh Gott, wahrscheinlich muss ein Regisseur auf, oder sagst du schon, wenn du mich nimmst, dann aber auch Kida, und Kida sagt, wenn du mich nimmst, dann muss aber auch der Freddy dabei sein. Ne, ist aber schon so, dass wir immer eigentlich so, ich sag immer, ja nimm doch Kida. Ja, aber schon so oft, ich sag so, ach komm. Das passt doch schon. Ja, und er dreht ja jetzt auch gerade selber Regie, dann unterstütze ich ihn, wenn ich irgendwo was mache, dann sag ich, Kida, komm vorbei. So einfach ist das, wir sind da ein Team. Du hast doch auch mal ein bisschen mit ihm zusammen, ne, hast du auch Regie geführt? Genau, der Film ist noch im Schnitt, den wollen wir Ende dieses Jahres dann wahrscheinlich rausbringen. Wow, und was hast du da gelernt, was du vorher noch nicht wusstest, über dich, über das Film? Ich lerne so viel immer, insofern, ja, ist schon so, also, ich bin jetzt erstmal gespannt, was da jetzt aus dem Schnitt rauskommt, wir sind halt so Leute, wir machen einfach immer. Und wir denken manchmal gar nicht so viel nach. Ihr denkt gar nicht so drüber nach, ne? Ne, wir machen dann so, und dann gucken wir mal, was bei rauskommt, das ist so Learning by Doing alles. Kannst du sagen, um was es geht, nur so grob, oder ist das noch geheim? Es ist ein Typ, der quasi seinen letzten Tag seines Lebens erlebt und allen nochmal Tschüss sagt. Und dann kommt nochmal eine große Wendung, aber das müsst ihr euch dann selber angucken. Du, das hat aber was, klingt nicht schlecht. Ja, es ist tiefer als waren von uns jetzt unbedingt der Idee. Tiefer, aber Schnitt, macht ihr das dann auch? Mit jemand wahrscheinlich, oder? Aber ihr seid dann beim Schnitt dabei? Wir machen das mit nem Cutter zusammen, genau, und wir sind auch dabei und wir gucken mal jetzt gerade, wo die Reise so hingeht. Das ist ja nicht so einfach. Und wir haben das beide, wir haben das auf dem iPhone gedreht, das ist sozusagen der erste Langfilm, der auf dem Handy gedreht wurde. Insofern ist da natürlich auch noch viel Reparaturbedarf. Es geht halt doch nicht alles mit dem iPhone, ne? Nee, nee, also es geht schon, aber man muss natürlich immer gucken, dass es nicht ein einziges Gewackel ist. Ah, verstehe, genau. Ja, das ist halt, aber ich meine, ist nicht, man sagt ja immer, bei den technischen Möglichkeiten und alles, was es gibt, wichtig ist einfach, dass du auch was zu sagen hast. Also das ist immer noch das Allerwichtigste. Ja, total, natürlich, das sowieso, es wäre ein Traum, wenn nicht. Wie war eigentlich so, du hast ja jetzt schon, du kennst ja so viel, du hast auch für Netflix schon gedreht, war das eine neue Erfahrung? Also was ist da anders jetzt zum Beispiel mit denen zu drehen, als bei deutschen Produktionen? Es ist natürlich schön, dass das natürlich irgendwie noch eine ganz andere internationale Anerkennung dann bekommt. Also, dass man teilweise dann Reaktionen aus Brasilien bekommt, aus der Türkei, ist immer lustig, auch welche Filme man dreht, die dann da irgendwie mehr im Süden dann irgendwie bekannter sind und besser aufgefasst werden. Und insofern hat man da natürlich eine ganz andere Reichweite und das ist cool, das freut mich total. Und so beim Drehen, hatte man da mehr Möglichkeiten, war da mehr Geld? Ne, würde ich jetzt nicht sagen, das ist schon ähnlich, das ist genau eine professionelle Arbeit. Also jetzt beim Fernsehen ist es so, dass man auf jeden Fall mittlerweile viel weniger Tage hat, wir hatten genug ausreichend Zeit und man probiert das gleiche Niveau. Also ich gehe auch zum Set und es ist mir ja egal, ob es eine Low-Budget-Produktion ist oder ein Mainstream-Ding, also ich probiere immer die gleiche Leistung abzurufen, also ich würde ja niemals differenzieren. Was macht der Fußball bei dir? Der Fußball? Na, wir sind ja jetzt aktuell glaube ich fast aus dem Meisterrennen raus und dann sind wir beim Pokal raus und so weit freue ich mich auf die nächste Saison. In guten wie in schlechten Zeiten, oder? Immer, sowieso. Ich bin ja auch so, weißt du, ich bin nicht ein Typ, der am nächsten Tag einen anderen Fan, wenn ich mich für etwas entscheide, dann bleibe ich auch dabei. Du bist eine treue Seele eigentlich, kann man das so sagen? Ja, voll, kann man so sagen, ja. Ja, wenn ich jetzt so überlege, Familie, dann Berlin, der Verein, Berlin bist du auch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du mal, also ich meine, Annika kommt aus München, aber ich glaube nicht, dass du aus Berlin wegziehen würdest, oder? Nee, glaube ich auch nicht. Also mir geht's ja auch hier gut, das ist meine Heimat, also ich find's immer schwer, ich bin sowieso immer so viel unterwegs und dann freue ich mich irgendwie was zu sehen, was ich so kenne irgendwie. Ist das noch so, also du gehst so durch, aber du wohnst nicht mehr in Steglitz, oder? Doch, doch. Also, da bist du ja nicht weit gekommen eigentlich, oder? Nee, überhaupt nicht, überhaupt nicht. Insofern, also wie gesagt, ich guck mich schon auch immer die Welt an, so ist es nicht, aber irgendwie, es ist so, ich bin auch froh, ich bin froh, so was zu haben, was zu mir gehört. Ja, das kann ich verstehen. Und ist dir manchmal, also Berlin, du bist ja jetzt Ur-Berliner, du bist da geboren, aber es kommen ja so viele Menschen, Berlin ist ja so in, spürst du das im Leben in Berlin, dass es halt so voll ist, dass so viele Touristen da sind? Ja, total, ist alles voll hier. Ist das nicht manchmal ein bisschen nervig, oder ist das okay? Also ich sag's dir, Kreuzberg und Neukölln und so, also ich könnte mir jetzt da nicht mehr vorstellen zu wohnen, weil mir ist das echt zu viele, einfach, das ist mir zu reizüberflutend, vielleicht werde ich auch alt. Oh mein Gott! Nein, aber irgendwie, wenn man sich das Leben lang kennt, so, dann gibt's jetzt auch viele Konsorten, viele Freunde auch von mir, die sagen so, oh jetzt noch ein bisschen Ruhe, wir sind jetzt 35 Jahre oder weiß ich nicht, was durchs Nachtleben geirrt, jetzt reicht's. Ich glaub du hast auch, ich hab auch nur gelesen, dass du mit so exzessiven Partys und so, da bist du ruhiger geworden. Ja, ja, würd ich schon sagen. Seit auch die Corona da auch was einiges dazu beizutragen. Hat auch das gemacht? Ja, voll, also ich find's auch wichtig, also natürlich ist es auch manchmal wichtig, sich selbst zu verlieren, finde ich, aber nee, ich mag's jetzt auch gerade, ich mag's gerade irgendwie meine Ruhe zu haben. Ich mag es meine Ruhe zu haben. Trinkst du denn wieder Alkohol oder trinkst du immer noch? Nee, ich bin jetzt ganz… Du bist ganz raus aus der Nummer? Bin gerade ganz abstinent, ja. Und wie lange ist das jetzt schon? Das ist schon sehr lange, oder? Fast ein Jahr. Ja, das ist super. Ja, find ich auch, macht auch Spaß. Aber ich mag auch gerade unheimlich viel Sport und so, trink viel Mathe-Tee, ich glaub das ist so dieser, wie nennt man das nochmal, die Ersatzdroge. Mathe, muss ich auch mal versuchen. Ja, aber gibt's nicht so Situationen, dass es manchmal fehlt, Alkohol? Ja, schon, aber deswegen darf man sich ja auch nicht in gewisse Situationen begeben. Ah, verstehe. Und man muss sich da raushalten, sonst kann man ja nicht, also ich würd jetzt noch nicht sagen, dass ich das jetzt geschafft hab, also manche Sachen kann ich auch noch nicht. Also da weiß ich nicht, wie ich das überhaupt schaffen sollte. Überlebe ohne Alkohol. Überlebe, so sagst du's. Entschuldigung, aber es ist, manche Dinge sind, also der Begriff schön trinken kommt ja auch irgendwo her, ne? Du hast recht. Das ist ja wirklich, aber dass du das, damit wir, vielleicht haben wir alle Lust, das mal zu versuchen. Was ist denn das, was du gewonnen hast? Also seit du nicht mehr trinkst, also du hast ja vorher nicht so viel getrunken, also immer mal ab und zu wahrscheinlich. Ja, aber ich trink schon auch ordentlich. Also ich war ja auch nicht so ein Biertrinker, es war immer Wirkung. Ne, wenn, dann ist es schon so Kraft, Klarheit und auch irgendwie so, man hat auch eine, man kann besser Strukturen wahrnehmen und Einheiten. Verstehe. Sonst ist man da manchmal nicht so, weiß man immer nicht so, was morgen kommt. Und es ist manchmal ganz tatsächlich so schlecht zu wissen, was morgen kommt. Ich war da immer so, ich war eigentlich Freund davon, nicht zu wissen, was passiert, aber manchmal ist es auch ganz gut, um eine gewisse Ruhe zu entwickeln oder ein bisschen eine Klarheit braucht man vielleicht auch Struktur. Das hat mir meine Frau beigebracht. Ich wollte gerade sagen, ja Wahnsinn, also wie hat das denn vorher dann funktioniert? Also mit einem Mann, stelle ich mir gerade vor. Das musst du meine Frau fragen. Das frag ich sie mal, wenn ich sie frag. Also riesen Kompliment, dass sie das, ich mein, das musst du auch mal können. Ich bin ja auch sehr dankbar, dass sie noch bei mir ist. Ja, dass sie bei dir geblieben ist, ohne Struktur, ohne zu denken. Sie hat wahrscheinlich das Gute in mir gesehen, verstehst du? Ich verstehe. Schon immer hat sie gewusst, irgendwann wird diese Freddy mal Struktur erkennen und wird nicht mehr exzessiv feiern. Aber ich mein, du kannst doch nicht sagen, ich mein, du weißt doch nicht, was im Leben kommt. Meinst du, es bleibt jetzt immer so? Nö, ach weiß ich gar nicht, ich plane ja nichts in dem Sinne. Aber ich bin gerade sehr glücklich, mir geht's gut, meinen Kindern geht's gut, meine Familie ist glücklich. Und man kann sich halt, das Schöne ist, man kann sich auf voll viele Sachen konzentrieren, wo man sonst keine Zeit für hat oder keine Kraft oder so. Oder auch keinen, nicht wirklich den klaren Kopf. Und es ist so schön, wenn du morgens wach wirst und hast ausgeschlafen und es ist früh und du hast den ganzen Tag vor dir. Ich mein, das ist ein schönes Gefühl. Find ich auch, ja, ja. Also es macht auch glücklich. Also ich kann's auch wirklich nur empfehlen, also ich hätt's auch nicht gedacht. Aber es ist wirklich nicht schlecht. Also ich kann's ja nur sagen, kann man ausprobieren. Genau, und außerdem, das Schöne ist ja, du weißt ja, du hast ja alles schon erlebt. Also du hast ja Nächte durchgefeiert. Genau, also ich glaub jetzt auch nicht, ich glaub jetzt nicht, dass ich jetzt dumm sterben werde. Also, oder sagen wir mal, erfahrungslos. Das ist gut. Das ist gut, ja, auf jeden Fall. Also ich kann zurückblicken und sagen, da war schon einiges dabei, wo ich den Kopf drüber schütteln kann. Irgendwann musst du's dann auch mal, wenn deine Kinder in das Alter kommen, musst du dich jetzt daran erinnern und darfst ja nicht so streng werden. Aber du bist nicht so der Strenge. Nee, nee, nee, nee, die dürfen schon viel. Die sollen sie alle selber rausfinden und auf die Fresse fallen ist ja gar nicht so schlecht, finde ich. So lange man wieder aufsteht, ne? Genau. Nein, aber was man bei dir sehen, also jung, Eltern, also ich bin ein bisschen später bei mir, als ich Mutter wurde, aber du bist glaub ich mit 24 das erste Mal Vater geworden, oder hab ich mich vertan? Ja, richtig. 24, ne? Es ist irgendwie auch schön, wenn man so jung Vater ist. Ja, ja, total. Also ich freu mich auch mit dir noch. Ich glaub, das ist eine peinliche Nummer für meine Kinder, aber wenn ich dann mit denen tanzen gehe noch und so, weißt du? Ach ja, das gehört dazu. Ich freu mich auch drauf, so auf Peinlich sein. Den Übergang hast du, bei dir sind ja alle Kinder noch so, auch grad die Tochter, in einem Alter, wo du noch der große Held bist, ne? Wahrscheinlich. Ja, das will ich auch weiterhin sein. Aber Freddy, das bleibt nicht immer so. Das wird ein bisschen anders. Das ist auch völlig okay für mich, nee, aber trotzdem, ich glaub mit mir kann man schon auf jeden Fall immer Spaß haben. Also ich bin ja nicht so ein bierernster Vater, der irgendwie sagt, du musst, du musst, du musst, sondern wir gehen immer viel auf Entdeckungsreise und erleben unsere Abenteuer. Ach schön. Ich glaub, die haben schon Spaß mit mir. Mach ich mir keinen Kopf. Nee, ich mach mir auch keinen Kopf. Ich wünsche dir, dass deine Tochter und auch deine Jungs mit dir tanzen gehen. Ja, freu ich mich auch drauf. Und ohne Alkohol die Nächte durchfeierst. Und ich wünsche dir für diesen wunderschönen Film Wolke unter dem Dach. Also dieser Film hat ganz, ganz, ganz, ganz viele Zuschauerinnen und Zuschauer verdient. Super, ich danke dir. Dann hab ich noch einen schönen Tag. Gott, ja. Alles, alles Liebe für dich, ne? Alles klar, gleichfalls. Mach's gut. Ja, tschüss. Ciao, ciao. Schön, dass Sie diesen Podcast zu Ende gehört haben. Informationen zum Film zu Frederic Lau und der Silvia am Sonntag, da können Sie den Podcast auch abonnieren. Oder wir hören uns im Radio wieder. Immer sonntags zwischen 9 und 12.