Cyber-Attacke in Gießen: Hacker erpressen Arbeiterwohlfahrt
Cyber-Attacke in Gießen - Hacker erpressen Arbeiterwohlfahrt
Schreck bei der AWO in Gießen: Die Arbeiterwohlfahrt ist Ziel eines Cyberangriffs geworden.
"Wir müssen alle PCs und Laptops neu konfigurieren," sagte AWO-Geschäftsführer Nils Neidhart zu HIT RADIO FFH. Das brauche Zeit und bringe Belastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sich. Vieles müssten die rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt wieder auf Papier erledigen.
Patientendaten sicher
Der AWO-Geschäftsführer weiter: "Zum Glück konnten wir sicherstellen, dass Patientendaten gesichert waren." Mittlerweile hat die AWO Gießen allerdings 20 000 Mails und Briefe verschicken müssen an alle, deren Daten jemals in irgendeinem Zusammenhang bei der AWO gespeichert wurden. Ein unheimlicher Arbeitsaufwand.
AWO wahrscheinlich Zufallsopfer
Der Cyber-Angriff ereignete sich bereits Ende April. Laut AWO seien die Täter wohl eine bekannte Gruppe, die seit dem Herbst ihr Unwesen treibt. "Wir waren wahrscheinlich Zufallsopfer," so Neidhart. W
Lösegeld verlangt
Die Hacker legten die IT der AWO lahm und verlangten dann Geld, um die IT-Systeme quasi wieder zu befreien. Nils Neidhart zeigte sich verärgert über den Angriff auf eine Non-Profit-Organisation und betonte, dass man auf keinen Fall mit den Tätern kooperieren werde. „Solche Angriffe gefährden den Alltag von sozialen Einrichtungen. Wir lassen uns davon nicht einschüchtern“, so Neidhart. Möglich ist das auch, weil gerade erst Backups aller Daten gemacht wurden. "Auf diese Backups konnten wir zurückgreifen, so dass nicht viele Daten verloren gegangen sind," sagt Neidhart zu FFH.
Betrieb in Einrichtungen lief weiter
Dank umfassender Sicherheitsmaßnahmen und funktionierender Backups sei die Versorgung der Bewohner und Kunden aufrechterhalten worden. Der Betrieb in den Pflegeheimen, Kitas und anderen Einrichtungen sei also reibungslos weitergelaufen.
AWO bildet Krisenstab
Die AWO bildete sofort einen Krisenstab, geleitet von Markus Weber der externen Firma dokuworks. Laut Weber sei durch gute Vorbereitung und schnelles Handeln Schlimmeres verhindert worden. Es komme aber viel Nacharbeit auf die AWO zu, derzeit sei ein Notbetrieb eingerichtet und große Teile der IT-Struktur vom Internet getrennt.
Polizei und Landeskriminalamt eingeschaltet
Nichtsdestotrotz kann nicht ausgeschlossen werden, dass in der IT hinterlegte personenbezogene Daten vom Cyberangriff betroffen sind. Polizei, Landeskriminalamt Hessen und Landesdatenschutzbehörde seien informiert.
AWO dankt engagierten Mitarbeitern
Die AWO Gießen bedanke sich schon jetzt bei allen Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz und ihre Unterstützung während der Krisensituation.


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