Prozessbeginn: Mieterin in Lauterbach misshandelt und getötet
Frau misshandelt und getötet - Prozeß gegen Paar aus Lauterbach begonnen
Nach der Tötung einer 55-jährigen Frau in Lauterbach im Vogelsbergkreis hat der Prozess gegen deren früheren Vermieter (58) und dessen 44 Jahre alte Lebensgefährtin vor dem Gießener Landgericht begonnen. Beide Angeklagten würdigten sich zu Prozessbeginn keines Blickes.
Den beiden Angeklagten werde gemeinschaftlicher Mord zur Last gelegt, teilte die Staatsanwaltschaft Gießen mit. Angeklagt sind sie zudem wegen gefährlicher Körperverletzung. Beide Angeklagten schwiegen und machten auch keine Angaben zu ihrer Person. Der 58-jährige ließ lediglich über seinen Anwalt mitteilen, dass "er die Vorwürfe pauschal bestreite."
Körperlich misshandelt
Die beiden Angeklagten, die mit der 55-Jährigen in einem Haus wohnten, sollen die Frau seit Ende November 2023 mehrfach körperlich misshandelt und schließlich Anfang 2024 getötet haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung mitgeteilt hatten.
Angeklagter soll Leichnam zerteilt haben
Anschließend soll der Angeklagte den Leichnam zerteilt und zunächst im Keller des Hauses aufbewahrt haben. Teile des Leichnams sollen zudem in ein nahes Waldstück gebracht worden sein. Die sterblichen Überreste seien bei einer Durchsuchung Anfang Juli 2024 gefunden worden.
Misshandlungen vertuscht?
Die Staatsanwaltschaft Gießen geht davon aus, dass die 55-Jährige getötet wurde, um vorangegangene mutmaßliche Straftaten zu verdecken. Darauf sollen knapp 22.000 Chatnachrichten auf dem Mobiltelefon der Angeklagten hinweisen, die bei den Ermittlungen ausgewertet wurden.
Weitere Ermittlungsverfahren
Die Anklageschrift umfasst laut Staatsanwaltschaft 109 Seiten, zudem werden 90 Zeugen und sechs Sachverständige aufgeführt. Die beiden deutschen Angeklagten hatten den Ermittlern zufolge bestritten, für den Tod der Frau verantwortlich zu sein, die das Down-Syndrom gehabt habe. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft vermieteten die Angeklagten seit Ende 2015 an insgesamt 26 Mieter. Dabei solle es ebenfalls zu Körperverletzungen, Bedrohungen und Beleidigungen gekommen sein. Entsprechende Ermittlungsverfahren seien eingeleitet worden.

