Kurze Erdbeer-Saison geht zu Ende - Preise bleiben in Hessen stabil
Preise bleiben stabil in Hessen - Kurze Erdbeer-Saison geht zu Ende
Die Freiland-Erdbeer-Saison in Hessen geht zu Ende. In Weiterstadt in Südhessen wird noch bis zum Wochenende auf den Feldern selbst geerntet.
Dieses Jahr war die Ernte besonders früh und reichhaltig, ergab eine FFH-Umfrage. Trotz steigender eigener Kosten der Feld-Betreiber sind die Preise für die Kunden weitgehend stabil geblieben.
Frühe Ernte und schnelle Reifung
Wer jetzt noch in den Supermärkten nach Erdbeeren sucht, wird das in aller Regel vergebens tun. Das bestätigt uns auch REWE Mittelhessen. Grund dafür sei, so Rewe, dass die Haupterdbeersaison zu Ende sei – früher als gewöhnlich. Sie sei vor allem von sehr starken Ernteerträgen im Mai aufgrund der sommerlichen Temperaturen geprägt gewesen, die eine schnelle und gleichzeitige Reifung der Früchte zur Folge gehabt hätte. Bei REWE liege die Erdbeernachfrage wohl auf dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.
Stabile Erdbeer-Preise in der Wetterau
Bei den Wetterauer Früchtchen in Münzenberg verzeichnet der Chef Maximilian Reuhl eine Superernte, da es weder Frost noch Hagel gegeben habe. Allerdings würden die eigenen Kosten durch die Inflation deutlich steigen. "Wir haben also überlegt, wie wir den Kunden trotzdem regionale Produkte zu vertretbaren Preisen anbieten können," erzählt Reuhl. Deshalb hätten die Wetterauer Früchtchen auf Preissteigerungen verzichtet und das hätten die Kunden belohnt. In Münzenberg in der Wetterau geht die Erdbeersaison aber noch weiter. Dort werden neue Sorten bis in den Herbst geerntet.
Obstplantage in Grebenstein spricht von "Erdbeerboom"
In Nordhessen stand man in diesem Jahr gar vor einem Erdbeerboom, der ein regelrechtes Überangebot schafft. Das sagt Manuel Klemme Obstplantage in Grebenstein-Schachten im FFH-Gespräch. Die Preise seien in etwa gleich zum letzten Jahr. Für ein halbes Kilo Erdbeeren seien bis 3,50 Euro zu zahlen gewesen.
Viele pflücken selber in Petersberg-Stöckels
Auf dem Erdbeerfeld zum Selberpflücken in Petersberg-Stöckels läuft es: Verkäuferin Eva Sachs sagt im Gespräch mit FFH, dass die Kunden von überall her kämen, um dort Erdbeeren zu pflücken. Es seien sogar eher mehr als in den vergangenen Jahren. Wer sich von dem Feld in Stöckels noch Erdbeeren holen möchte, der sollte beim Stand nachfragen, wo es am meisten zu holen gibt, sagt Sachs. Generell gelte aber: Vor allem am Rand des Feldes seien noch Erdbeeren zu finden.
Billig-Konkurrenz aus Italien
Kritischere Töne kommen dagegen aus Südhessen. Obstbauer Rolf Meinhardt in Weiterstadt berichtet FFH, dass die Billig-Konkurrenz aus Italien ein Problem gewesen sei. "Die können wesentlich billiger pflücken." Dennoch habe man gut abgeschnitten, da die heimischen Erdbeeren in diesem Jahr einen tollen Geschmack gehabt hätten und eine schöne Reife.