360-Kilo-Kaiserkopf am Haken - Der Koloss von Mainz zieht um
Die Vorbereitungen zur Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? - Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ im Landesmuseum Mainz laufen auf Hochtouren. Der Umzug eines 360 Kilogramm schweren römischen Kaiserkopfes bedurfte nun eines Spezialkrans.
Minister Lewentz: "Nicht alltäglich"
„Der Umzug eines 360 Kilo schweren römischen Kolossalkopfes ist nicht alltäglich und eine besondere Leistung aller Beteiligten. Selbst im Museumsalltag kommt es äußerst selten vor, dass ein dreifach überlebensgroßes Original-Exponat mittels Spezialkran aus 3,5 Metern Höhe gehoben und weitertransportiert werden muss, so Innenmkinister Lewetz. Das Kaiserporträt aus Sandstein soll Teil der Sonderausstellung werden, die am 10. Juni im Landesmuseum Mainz eröffnet wird.
Neffe von Konstantin, dem Großen
Dargestellt ist ein bärtiger Kaiser mit strähnigen Haaren. Der Vollbart gebe einen Hinweis auf die Identität und damit eine engere zeitliche Eingrenzung, erläuterte der Minister. Es dürfte sich um Julian, den Neffen Konstantins des Großen, handeln. Dieser habe eine enge Beziehung zu Mainz gehabt, da er 357 die von Germanen besetzte Stadt befreite.
Letztes römisches Steindenkmal in Mainz
„Ist die angenommene Zuweisung zu Julian korrekt, wäre der Mainzer Kopf das einzig erhaltene rundplastische Bildnis des Kaisers. Zudem wäre es dann auch das späteste erhaltene römische Steindenkmal aus Mainz“, erklärte Dr. Ellen Riemer, Kuratorin der Archäologischen Sammlungen im Landesmuseum Mainz, die den Transport begleitete.