VIP-Brutschutz am Rheinufer - Absperrband schützt Schwäne in Nierstein
Wie jedes Jahr gibt es am Rheinufer Schwan-Nachwuchs. Die Besonderheit in Nierstein: Ein rot-weißes Absperrband schützt die Schwan-Eltern und ihre Jungtiere vor ungebetenen Gästen.
Am Rheinufer in Nierstein freut man sich aktuell über ein Schwanen-Nest. Das Vogel-Paar genießt hier einen VIP-Schutz. Damit es in Ruhe brüten kann, wurde ein Absperrband gespannt. Schaulustige sollen so auf Abstand gehalten werden. Regelmäßig kommt der Vogelschutzbeauftragte Nikolaus Strupp an die Stelle und kontrolliert, ob die Abstände von den Passanten eingehalten werden.
Blick ins Nest
Während des Besuchs unserer FFH-Reporterin konnte der Vogelschutzbeauftragte Nikolaus Strupp einen Blick in das Nest erhaschen. Er verrät: Im Nest befinden sich derzeit mindestens 6 Eier.
Eier-Raub im Vorjahr
Die Absperrung soll den Tieren nicht nur Ruhe bringen. Auch Schlimmeres soll durch den VIP-Schutz verhindert werden. In den vergangenen Jahren kam es nämlich zu erschreckenden Vorfällen. Unbekannte hatten mehrfach Eier aus den Nestern gestohlen. Der Grund für den Eier-Raub bleibt ein großes Fragezeichen.
Füttern verboten!
Im Interview mit FFH warnt Strupp davor, die Tiere zu füttern. Die Vorstellung, man könne die Schwäne damit bei der Brut unterstützen, sei völlig falsch. Die Tiere hätten sich ausreichend Fettvorräte angefressen und seien daher bestens versorgt. Futter ans Nest zu bringen, locke außerdem natürliche Fressfeinde, wie Ratten und Raben an, die für die Jungtiere zur Gefahr werden können.
Bitte an Hundebesitzer
Wer gerne mit seinen Vierbeinern am Rheinufer unterwegs ist, soll diese in der nächsten Zeit an der Leine führen oder die Brutstelle ganz meiden. "Beunruhigungen, in denen das brütende Weibchen aufschreckt", könne man dadurch vermeiden, so Strupp.
Abstand halten - Auch im eigenen Interesse
Aber auch ohne das Absperrband solle man den Schwänen nicht zu nahe kommen. Vor allem in der Brutzeit seien die Tiere durchaus "wehrhaft". Wenn sie sich bedroht fühlen, könnten sie einen "körperlichen Angriff" starten und einen Menschen ernsthaft verletzten. Die Schlagkraft der Flügel ist so hoch, dass sie einem Menschen sogar Knochenbrüche zufügen können. Das Bewundern aus sicherer Entfernung kommt also beiden Seiten zugute.