Ersthelfer-System läuft gut - 365 Tage "Mobile Retter" in Wiesbaden
Vor einem Jahr startete ein zusätzliches Ersthelfersystem - die mobilen Retter. Die mobilen Retter waren seitdem fast täglich in Wiesbaden ehrenamtlich im Einsatz, um möglichst frühzeitig lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
Sobald bei der Rettungsleitstelle ein Notruf mit der Meldung Herz-Kreislauf-Stillstand eingeht, wird neben dem Alarm für den Rettungsdienst auch eine Alarmierung an die Mobilen Retter gesendet. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Das System ortet registrierte Ersthelfende im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. So können Mobile Retter sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und lebensrettende Maßnahmen einleiten.
Nach nicht mal vier Minuten am Einsatzort
Insgesamt 300 Mal wurden die mobilen Retter im vergangenen Jahr in Wiesbaden alarmiert. Bei 230 Einsätzen konnten mobile Retter, die sich in der Nähe des Einsatzortes befanden, helfen. Im Durchschnitt trafen sie nach 3,35 Minuten ein. Der Rettungsdienst in Wiesbaden braucht zum Vergleich circa acht Minuten.
Vororte profitieren
Betreuer des Projekts bei der Feuerwehr ist Maximilian Haller. Er sagte, dass sich die Stärke des Systems besonders bei Einsätzen in Vororten zeigt. Häufig seien mobile Retter in der unmittelbaren Nachbarschaft verfügbar und können sehr schnell eingreifen.
Mittlerweile über 600 mobile Retter
Seit dem Start des Projektes hat sich die Anzahl der mobilen Retter auf über 600 Personen verdreifacht. Mobiler Retter kann jede Person werden, die über eine rettungsdienstliche bzw. medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheit- oder Krankenpflege kommt oder der „Blaulichtfamilie“ entstammt und mindestens 18 Jahre alt ist. Jeder mobile Retter absolviert im Voraus ein Einweisungstraining, in dem das System erläutert und die Reanimation trainiert wird.
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