Zum Essen, Baden oder als Quirl - Weihnachtsbäume noch sinnvoll nutzen
Weihnachten und Neujahr sind längst vorbei und ihr habt den Abholtermin für euren Weihnachtsbaum verpasst? Oder ihr wolltet euren hübsch geschmückten Baum einfach noch ein bisschen länger betrachen? Falls ihr keine Ahnung habt wie und wo ihr eure Tannenleiche jetzt noch "beerdigt" bekommt - keine Panik! Denn die ausgedienten Tannenbäume kann man auch jetzt noch sinnvoll nutzen. Die besten Ideen für euer Tannenbaum-Upcycling - hier!
Günstiges Ofenholz
Wer einen Kamin oder Ofen hat, der braucht seinen Weihnachtsbaum nicht wegschmeißen, sondern kann ihn zur kalten Jahreszeit sinnvoll - und sogar geldsparend - verwerten.
Kleingehackt macht sich euer Festbaum nämlich spitze als Ofenholz, das in jeden Kamin passt. Die Nadeln knacken beim Verbrennen nicht nur ganz heimelig, sondern verströmen auch noch ihren unwiderstehlichen Duft, der in Ölform richtig viel Geld kostet.
Aber Achtung: Euer Baum sollte richtig trocken sein, bevor ihr ihn in die Flammen gebt. Ansonsten könnte das eine recht "rauchige" Angelegenheit werden...
Als Tee oder Gewürz
Statt wegschmeißen, kann man seinen Tannenbaum auch einfach aufessen - zumindest zum Teil. Denn Tannennadeln eignen sich auch als Gewürz, Tee oder zum Herstellen von Sirup. Dafür ist natürlich wichtig, dass es sich um eine Bio-Tanne handelt, die nicht mit Pestiziden und ähnlichem behandelt ist. Außerdem sollte es auch wirklich eine Tanne sein und nicht etwa eine Fichte oder gar eine Eibe.
Tannen-Gewürz: Falls eure Tanne bereits trocken ist, reicht es die Nadeln einfach im Mörser oder der Mühle zu mahlen. Sind die Nadeln noch frisch, könnt ihr sie vorher einige Minuten im Backofen (150 Grad) rösten. Das Pulver eignet sich zum Kochen oder Backen. Alternativ: Ein paar der gerösteten Nadeln in einem Marmeladenglas mit Meersalz mischen. Das gibt ein tolles Würz-Salz für Steaks.
Tannen-Likör: Eine Handvoll der Nadeln in 200ml Wasser aufkochen. Durch ein Sieb abschütten und die Flüssigkeit auffangen. 200g Zucker dazu geben und mit einem halben Liter Wodka oder Korn auffüllen.
Tannen-Tee: Die Nadeln kann man auch einfach direkt als Tee aufkochen. Einfach die Nadeln in ein Tee-Ei oder einen Tee-Beutel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Circa 20 Minuten ziehen lassen.
Tannen-Sirup: Eine Handvoll Nadeln in einen Topf mit etwas kochendem Wasser (ca. 150ml) geben und ca. 20 Minuten lang aufkochen. Die Flüssigkeit abgießen und mit 150g Zucker vermengen und nochmal aufkochen, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht.
FFH-Moderator Daniel Franzen probiert Tannennadel-Tee
Der Tannenbaum-Quirl: Nützlich im Haushalt
Früher war es ganz normal, heute leider etwas in Vergessenheit geraten: Ein Quirl gefertigt aus alten Tannenbäumen. Je nachdem aus welchem Baumstück gefertigt wird, also je nach Größe, kann man den Quirl für das Umrühren von Wandfarbe, zum Backen oder für Milchschaum nutzen.
Schön am Quirl: Man kann ihn ganz leicht selbst herstellen. Dafür benötigt man eine Säge, eine stabile Gartenschere, ein Messer und natürlich Handschuhe, um sich zu schützen. Zum Veredeln braucht man Schmirgelpapier und vielleicht etwas Leinöl.
So wird es gemacht
Als erstes sägen wir ein Stück aus dem Baumstamm und lassen unten einen Kranz Äste stehen. Danach kürzen wir alle Äste auf eine Länge und entfernen die Rinde mit dem Messer. Dann schmirgeln wir das Holz ab. Um lange Freude an dem Quirl zu haben, sollte man die Oberfläche anschließend mit zum Beispiel Leinöl bearbeiten. Bei Quirls für Lebensmittel keine nicht lebensmittelgeeigneten Öle oder Lacke verwenden.
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Als wohltuender Badezusatz
Aus eurem alten Tannenbaum könnt ihr ebenso gut einen herrlich duftenden Badezusatz zaubern. Ein Bad mit ätherischen Tannnöl ist tiefenentspannend und kann sogar erste Erkältungssymptome oder Schmerzen bei Muskelzerrungen lindern.
Dafür einfach 100 Gramm Nadeln in Wasser aufkochen anseihen und unter euer Badewasser mischen.
Duftendes Tannen-Öl
Mit den alten Tannennadlen könnt ihr ein Tannen-Öl mit einem winterlichen Duft herstellen. Das könnt ihr beispielsweise als Massageöl verwenden oder in eine Duftlampe geben. Dafür müsst ihr etwas Sonnenblumenöl über die Tannennadeln gießen und das Ganze circa einen Monat ziehen lassen.
Als winterliche Deko nutzen
Tannenzweige in Blumenkästen und Kübeln sind super dekorativ. Es sieht einfach toll aus, wenn sich Schnee oder Eis in den grünen Zweigen verfangen und als weiße Decke darauf liegenbleiben.
Zudem hat das ganze noch einen praktischen Nutzen. Die Tannenzweige schützen vor Frost, das kommt vor allem bei immergrünen Pflanzen sehr gut an.
Schutz für Tiere
Der Weihnachtsbaum sieht aber nicht nur schick als Deko aus, er kann auf Terrasse oder dem Balkon außerdem gut als Winterunterkunft für Vögel verwendet werden. Einfach an die grünen Zweige beispielsweise Meisenknödel hängen.
Ein natürlicher Frostschutz
Dazu muss man einfach die Zweige abschneiden und auf andere Pflanzen legen. Diese werden durch ihre neue Schutzschicht so vor dem kalten Frost des Januars bewahrt. Auch Beete können auf diese Art geschützt werden.
Weg mit dem Ding!
Wer genug von seinem Baum hat, kann die Tannen auch einfach auf seinem nächsten Recycling-Hof oder dem Kompostwerk entsorgen.
Die ausrangierten Bäume können in den meisten Fällen aber auch zur braunen Bio- oder Restmüll-Tonne gestellt werden.
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