Wegen schlechter Ernten - Preiserhöhungen bei Orangensaft drohen
Orangensaft ist derzeit weltweit wegen schlechter Ernten so knapp wie lange nicht mehr. Deshalb müssen sich Verbraucher in Deutschland auf Preiserhöhungen einstellen.
So lautet die Einschätzung des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF). Die Branche leide unter schlechten Ernten in zahlreichen Regionen und sinkenden Vorräten an Orangensaftkonzentrat im wichtigsten Lieferland Brasilien, sagte VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. An der Warenterminbörse in den USA sei Orangensaftkonzentrat derzeit um ein Mehrfaches teurer als üblich.
Märkte derzeit leer gefegt
Mit dieser Einschätzung steht er nicht allein. Auch der Chef des Mönchengladbacher Saftherstellers Valensina, Tino Mocken, malte im Gespräch mit dem Branchenfachblatt "Lebensmittel Zeitung" kürzlich ein düsteres Bild der Lage. Die Preise für Orangensaftkonzentrat lägen auf Rekordniveau. Schlimmer noch: Es gebe aktuell nichts zu kaufen, die Märkte seien leer gefegt, beschrieb er die Lage.
Besonders starke Einbrüche in den USA
Nach dem jüngsten Marktbericht des US-Landwirtschaftsministeriums dürfte die weltweite Orangenproduktion im Wirtschaftsjahr 2022/23 um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Besonders stark seien die Einbrüche in den USA, wo die Produktion sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 56 Jahren fallen dürfte, prognostizierten die Experten.
Vielfältige Gründe für schlechte Ernte
Hauptgründe dafür seien die Ausbreitung einer Pflanzenkrankheit - des sogenannten Citrus Greening - und die Auswirkungen von Hurrikans auf die Erntemengen. Aber auch in Brasilien, dem größten Erzeugerland für Orangen und in Europa, habe schlechtes Wetter die Erntemengen negativ beeinflusst.