Freiwillige Feuerwehren in Hessen: Stefan Frech stellt sie vor

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Ja, genau, da sind wir auch sehr stolz drauf, dass das halt auch so einen Anklang beim Land Hessen gefunden hat und dass die uns da für diese Innovation damit ausgezeichnet haben. Ich finde es total spannend, ich meine, sowas auch noch nie gehört. Zwei schöne Büros habt ihr mit sechs Arbeitsplätzen, Bildschirm, Fernseher, ein paar Pflanzen sind auch noch dabei. Wie können wir uns das denn vorstellen? Also Feuerwehrleute im Homeoffice, wie läuft das in der Praxis tatsächlich ab? In der Praxis läuft das so ab, dass die Feuerwehrleute, die eben einen entsprechenden Vertrag mit ihrem Arbeitgeber haben, dann hier aus dem Feuerwehrhaus arbeiten können. Und falls ein Einsatz ist, gehen die dann direkt zum Einsatz. Jetzt gibt es diese Homeoffice-Variante seit Dezember, wie wird das bisher angenommen? Das wird sehr gut angenommen und so im Schnitt sind drei bis vier Leute täglich hier. Ach, guck an. Ist das so ein Modell, wo du sagst, das können sich ruhig mal andere abgucken oder ist das vielleicht auch für andere eine Idee, dass man das mal so nutzt? Auf jeden Fall. Also das ist, die meisten Feuerwehren haben ja wirklich Probleme, eben tagsüber genügend Personal beizubekommen und das ist auf jeden Fall ein Puzzleteil, was dem entgegenwirkt. Also mit dieser innovativen Idee seid ihr definitiv für uns bei Frechis Freiwillige Feuerwehr Freitag schon mal weltberühmt. Wir finden das gut und herzlichen Glückwunsch dazu und toll, dass ihr dabei seid. Ja, sehr cool. Vielen Dank.

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Weißt du noch, als es damals, als der Melder ging, als die Einsatzmeldung kam, hast du da schon gedacht, das wird so ein Riesending oder hast du gedacht, oh, mal gucken? Im ersten Moment denkt man das nicht unbedingt gleich. Wir hatten ein paar Tage vorher auch schon einen kleineren Waldbrand gehabt, der relativ schnell gelöscht war, aber es hat sich dann leider doch sehr schnell anders rausgestellt. Also ich erinnere mich an die Bilder und es waren ja so viele Feuerwehren dann dazugezogen worden zu euch da, zu diesem Waldbrand. Ihr hattet ja auch Hubschrauber im Einsatz, ne? Genau, wir hatten drei Hubschrauber insgesamt da. Wir hatten einen von der Bundeswehr da, einen von der Bundespolizei und einen von der Landespolizei. Wie habt ihr das durchgehalten? Ich meine, Tag und Nacht da im Wald, das war ja auch nicht ungefährlich. Ja, man ist entsprechend darauf vorbereitet sicherlich, sofern man auf sowas Großes überhaupt vorbereitet sein kann. Es gab Ablösungen, das heißt, man hat ja jetzt nicht acht Tage am Stück da am Wald gestanden und Feuer gelöscht. Deswegen hatte man ja über die acht Tage die vielen Einsatzkräfte, weil halt wirklich von überall her Feuerwehren zur Unterstützung geholt wurden. Es waren ja insgesamt drei Bundesländer sogar involviert, die Feuerwehren gestellt haben und dann ging das schon. Sag mal so im Hinblick jetzt auf die Zukunft. Sowas kann ja immer wieder passieren, so ein fetter Waldbrand und dann noch zum Teil munitionsbelastetes Gebiet oder so. Wie läuft da jetzt die Vorbereitung für die Zukunft oder was glaubst du, was muss noch gemacht werden, damit wir da vielleicht noch besser aufgestellt sind als Feuerwehr? Ja, die Vorbereitung für die Zukunft sieht im Prinzip so aus, dass wir natürlich jetzt speziell Equipment auch dafür beschaffen. Das heißt spezielle Waldbrandhelme, die vom Tragekomfort angenehmer sind, die leichter sind. Dann gibt es Schutzbrillen, wenn der Wind ein bisschen dreht, dass man nicht zwingend den Rauch in den Augen hat. Also ausrüstungsmäßig, dass man sich weiter darauf vorbereitet, dass man das als Schwerpunkt für die Zukunft leider ansehen muss. Was immer wieder passieren kann, gerade bei unserem Klimawandel, dass alles heißer wird. Die Wälder werden trockener leider. Und dann kann sowas nicht passieren. Das wird leider schnell passieren. Und wir wollen es nicht vergessen, all diese Schulungen, all diese Einsätze, wenn sie dann auch noch tagelang gehen, das ist alles im Ehrenamt erledigt. Das ist alles ehrenamtlich. Das machen die Leute in ihrer Freizeit nebenher, neben ihrer normalen Arbeit, neben den Familien, die sie alle zu Hause haben. Da mussten natürlich jetzt auch während des Waldbrands einige Familien erstmal für einige Tage auf die Väter, auch teilweise auf die Mütter verzichten. Wir haben auch einige Frauen bei uns. Das ist halt leider. Wie würdest du es abschließend sagen, so deine Truppe, eure Feuerwehr, die Feuerwehr Münster, wie gut seid ihr aufgestellt und was macht dich besonders stolz? Also ich bin stolz auf meine Feuerwehr, weil wir mittlerweile um die 90 Kameradinnen und Kameradinnen haben, die eine schlagkräftige Truppe sind, die auch gut ausgebildet sind, die so einen Einsatz bewältigen können. Wir haben auch einen Kreis, der hinten dran steht, gute Nachbarfeuerwehren, da wird sich geholfen. Das klappt bei Feuerwehren bei solchen Größen einfach super, dass man auch super mit anderen zusammenarbeiten kann. Und wir sind stolz, dass wir euch haben, da in Münster, dass ihr da an vorderster Front ehrenamtlich so einen Einsatz bringt, nicht nur beim Waldbrand, sondern auch bei allen anderen Sachen, die anfallen. Sei es nur eine Brandsicherheitswache oder sonst irgendwas. Also vielen herzlichen Dank für euer Engagement, lieber Michael. Und damit wollen wir euch heute natürlich bei FFH auch weltberühmt. Ja, vielen Dank und wir freuen uns, dass ihr uns so unterstützt. Danke.

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Jetzt bist du ja mittlerweile zu 75 Prozent im Brandschutz tätig, 25 Prozent in der Klinik. Du arbeitest als Koordinatorin im Nierentransplantationszentrum. Wie geht denn da jetzt Feuerwehreinsatz im Klinikalltag? Also ich meine, da kann doch keiner im Grunde genommen während einer laufenden OP das Besteck fallen lassen und losrennen. Während der laufenden OP natürlich nicht. Wir haben aber ja natürlich auch ganz, ganz viele Kolleginnen und Kollegen, die, ich sag mal, im normalen Klinikumsalltag arbeiten. In der Ambulanz arbeiten, in der Station arbeiten. Da gehört natürlich schon sehr, sehr viel Teamwork alleine in der Station dazu, dass man Kollegen hat, die einem den Rücken stärken, dass man halt, wenn es alarmiert, wenn es klingelt, auch zum Einsatz gehen kann. Das heißt, das ist alleine schon vorausgesetzt, dass dann ein anderer Kollege einspringt, beziehungsweise man aktuell seinen Arbeitsplatz verlassen kann. Jetzt gerade während Corona hatten wir natürlich auch sehr oft die Situation, wenn man komplett eingekleidet ist, Handschuhe, Mundschutz, OP-Haube, den Kittel trägt, dann kann man natürlich nicht alles von sich schmeißen und zum Einsatz gehen. Aber dafür müssen wir halt auch so viele Mitglieder haben, damit dann trotzdem noch genug übrig bleiben. Wie viele Mitglieder seid ihr da? Wir sind aktuell 62 Mitglieder. Oha. Und von was für einer Einsatzzahl sprechen wir da bei euch? Wir haben im Jahr meistens so zwischen 45 und 60 Einsätzen in den letzten Jahren. Natürlich sehr viele Brandmeldeanlagen, Auslösungen, aber auch so immer mal eine technische Hilfeleistung. Leider auch den einen oder anderen Wasserschaden, den wir immer mit abarbeiten. Ja, aber da sind wir auch sehr breit aufgestellt. Wie ist denn das jetzt so? Also wenn jetzt bei euch der Alarm losgeht im Uniklinikum, kommt denn da auch gleich automatisch die städtische Feuerwehr mit angefahren? Weil ich meine, das ist ja schon eine kritische Infrastruktur. Ganz genau. Also wenn wir hier eine Brandmeldeanlagen-Auslösung haben, im Klinikum, laufen wir alle ins Depot und dienen dann quasi der Berufsfeuerwehr hier in Gießen als Fachkräfte vor Ort. Weil wir nicht nur Ahnung von der Feuerwehr haben, sondern halt auch Ahnung von unserem Klinikum. Wo sind die Gefahrenschwerpunkte? Wie kommt man am schnellsten wohin? Und da ist halt auch in so einem großen Haus die Ortskunde einfach ganz, ganz wichtig. Das glaube ich. Dann könnt ihr quasi sagen, hier bitte nicht rein. Das ist ein B4-Super-Sonderschutz-Labor. Ihr seid da komplett verseucht. Das steht natürlich auch außen drauf. Okay. Also ihr seid quasi so auch die Guides dann, wenn die Feuerwehr anrückt. Ganz genau. Liebe Viktoria, also erstmal sind wir natürlich alle total happy und stolz, dass es solche guten Geister wie euch gibt und diesen Klinikbetrieb am Laufen haltet. Auch natürlich in der Notsituation, wenn da mal der Feuerwehrmelder losgeht. Also vielen Dank dafür. Heute ist euch quasi der weltweite Ruhm, weltweiter Ruhm und Ehre zuteil. Also damit herzlichen Glückwunsch. Willkommen in der FFH-Feuerwehr-Community. Vielen, vielen Dank. Wir freuen uns.

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Ja, unsere Elfriede, das ist ein Mercedes-Kurzhauber oder Rundhauber, wie man das so im Allgemeinen sagt, ist ein Tanklöschfahrzeug aus dem Baujahr 1975 und es ist tatsächlich so, dass wir wahrscheinlich das letzte einsatzfähige Fahrzeug hier in Hessen diesbezüglich haben. Alle anderen sind mit Sicherheit mittlerweile ausgemustert. Holger, das ist eine unglaubliche Geschichte, dass dieses Feuerwehrfahrzeug, die Elfriede, dieses Löschfahrzeug echt noch seit 1975 Einsatzdienst verrichtet. Ihr arbeitet auch mit euren Nachbarn gut zusammen, das ist der DRK-Ortsverein. Was macht ihr gemeinsam? Wir sind schon seit langem gut befreundet und wir üben zusammen. Das heißt also, wir machen Erste-Hilfe-Ausbildung zusammen oder Funkausbildung, je nachdem. Mindestens so einmal im Jahr gibt es dann so ein Blaulichtwochenende, wo sich dann eben die Kids zusammenbringen. Wir haben ein Wochenende lang, zum Beispiel im letzten Jahr, dann haben sie sich in der Turnhalle getroffen, den ganzen Tag zusammen verbracht und dann zu den unmöglichsten Uhrzeiten wurde dann alarmiert zu bestimmten Einsätzen. Also die Mädchen und Jungs hatten richtig Spaß. Das heißt, es ist diese Kameradschaft, die es ja gerade so ausmacht bei uns bei der Feuerwehr, da sind wir gemeinsam am werkeln, aber auch außerhalb der Feuerwehr kann man sich natürlich mal helfen, weil man kennt sich, jeder weiß, wie der andere mit anpacken kann. Genau, also das ist positiv. Das ist für uns eigentlich auch kein Thema, wenn man mal Hilfe braucht, privat, dann schreibt man die Gruppe Hilfe, Hilfe und dann ist es eigentlich relativ schnell geklärt. Innerhalb kürzester Zeit hat man ausreichend Kameradinnen und Kameraden, die einem zur Seite stehen und einfach mal mit anpacken. Das ist einfach eine ganz tolle Geschichte. Holger Ries, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schenklingsfeld und lieber Holger, heute bei FFH, jetzt seid ihr hochoffiziell weltberühmt, hiermit aufgenommen in unseren edlen Kreis der einzigartigen Heroes von Hessen. Ja, da freuen wir uns.