My fellow Democrats, I have decided not to accept the nomination and to focus all my energies on my duties as President for the remainder of my term. My very first decision as the party nominee in 2020 was to pick Kamala Harris as my Vice President. And it’s been the best… pic.twitter.com/x8DnvuImJV
— Joe Biden (@JoeBiden) July 21, 2024
Harris will Kandidatin werden - US-Präsident Biden tritt nicht mehr an
US-Präsident Joe Biden gibt im Rennen um eine weitere Amtszeit im Weißen Haus auf: Er will bei der Wahl im November nicht länger für eine zweite Amtszeit antreten. Jetzt will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden.
"Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Biden hatte sie zuvor als seine Ersatzkandidatin vorgeschlagen.
50 Millionen Dollar Spenden für Demokraten
Bidens Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen löst eine Spendenwelle für die Demokraten aus. Die Plattform ActBlue verzeichnete US-Medien zufolge Zugänge in Höhe von mehr als 50 Millionen Dollar (rund 46 Millionen Euro). "Damit war dies der größte Tag für Online-Spenden der Demokraten seit der Wahl 2020", schrieb die Zeitung "New York Times". ActBlue ist die führende Online-Plattform für Spenden der Demokraten.
Biden will Harris unterstützen
Der 81-Jährige hatte in seinem Statement auf seinen privaten Accounts über die sozialen Medien Instagram, Facebook und X erklärt, es sei im Wahljahr 2020 seine beste Entscheidung gewesen, Harris als Vizekandidatin auszuwählen. Er spreche ihr daher seine volle Unterstützung aus, als Kandidatin der Demokraten bei der anstehenden Wahl anzutreten. Die Entscheidung darüber liegt bei Delegierten der Partei aus allen Bundesstaaten.
Biden ruft Demokraten zu Geschlossenheit auf
Mit Blick auf den Wahlkampf gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump rief er seine Partei zu Geschlossenheit auf: "Demokraten - es ist an der Zeit, zusammenzukommen und Trump zu schlagen." Sein Rückzug so kurz vor der Wahl ist eine dramatische Wende und verursacht weiteres Chaos in einem ohnehin historischen US-Wahljahr.
Biden wegen Patzern unter Druck
In den vergangenen Wochen war der 81-Jährige wegen seines Alters und seines mentalen Zustandes in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten. "Obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich mich zurückziehe und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere", schrieb der Demokrat. "Ich werde im Laufe dieser Woche vor der Nation ausführlicher über meine Entscheidung sprechen."
Die Krise der vergangenen Wochen
Biden war nach einem desaströsen Auftritt bei einem Fernsehduell gegen Ex-Präsident Trump Ende Juni extrem in die Kritik geraten. Während des Schlagabtauschs verhaspelte sich der mächtigste Mann der Welt regelmäßig, verlor den Faden, starrte mit offenem Mund ins Leere und konnte häufig seine Sätze nicht richtig beenden.
Debatten über Biden in aller Öffentlichkeit
Schon vorher hatte es innerhalb der Demokratischen Partei und in der Bevölkerung wegen Bidens Alter Vorbehalte gegen seine Wiederwahlambitionen gegeben. Doch nach dem Duell entflammte die Debatte über die Eignung des Bidens als Präsidentschaftskandidat der Demokraten in ganz neuem Ausmaß - und in aller Öffentlichkeit.
Zahlreiche Demokraten stellten sich offen gegen Biden
Nach der Debatte hatten sich Bidens Umfragewerte noch mal deutlich verschlechtert. Und in seiner eigenen Partei wagten sich einer nach dem anderen vor, um öffentlich Bidens Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft zu fordern. In den vergangenen Tagen hatte sich Biden nach einer Infektion mit dem Coronavirus in sein Privathaus in Rehoboth Delaware zurückgezogen und keine öffentlichen Termine absolviert. Während seiner Zwangspause fasste er nun den Entschluss, sich dem Druck seiner Parteikollegen zu beugen.
Demokraten vor Mammut-Aufgabe
Die Demokraten müssen nun in kürzester Zeit umsatteln und die Nachfolge regeln. Offen ist, ob die Partei Bidens Vorschlag folgt und sich hinter Harris vereint. Die 59-Jährige war in ihrem Vizepräsidentenamt an der Seite Bidens bislang blass geblieben, bekam angesichts von dessen Schwäche zuletzt allerdings die Unterstützung einer ganzen Reihe wichtiger Parteimitglieder. Die Demokraten nominieren ihren Präsidentschaftskandidaten offiziell bei einem Parteitag in Chicago Mitte Augst. Die Republikaner haben ihren Präsidentschaftskandidaten Trump bei einem Nominierungsparteitag in Milwaukee bereits offiziell gekürt.
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