Familie und Depressionen - Konstantin Wecker im Interview
Konstantin Wecker ist zu Gast beim FFH-Talk "Silvia am Sonntag" und erzählt nicht nur über seine Arbeit und sein Engagement für die Hospitz-Bewegung, sondern auch ganz offen über sein Elternhaus, die Beziehung zu seinen Söhnen und über die schwere Zeit mit Depressionen.
Wecker wuchs als Einzelkind in München auf, erlernte Klavier, Geige und Gitarre. Als Sänger, Liedermacher und Komponist von Filmmusiken (u.a. „Schtonk!“) machte er dann Karriere, war 2006 und 2007 musikalischer Leiter der Bad Hersfelder Festspiele und unterrichtet seit 2007 an der Würzburger Universität Komposition und Arrangement.
Über seine Kindheit sagt Konstantin Wecker im Talk: "Ich hatte ein Riesenglück mit meinem Elternhaus. Mein Vater war ein sanfter Mann: Der sagte mir: ‚Konstantin, ich kann niemanden schlagen, schon gar nicht meinen eigenen Sohn.‘ Er war nicht moralisch verurteilend. Und ich habe ihn nie schimpfen hören, ich habe ihn immer nur loben hören."
Diese Werte will Wecker auch seinen eigenen Kindern vermitteln. Seine Söhne Valentin und Tamino, die er mit Ex-Ehefrau, der 27 Jahre jüngeren Annik Berlin, hat, wurden 1997 und 1999 geboren. "Meine Jungs sind noch zuhause und die wissen auch, dass es ihnen da ganz gut geht. Die werden uns auch noch eine Zeitlang bleiben. Das ist ein sehr entspanntes Verhältnis." Bedingungslose Liebe ist Wecker wichtig, denn: "Wenn wir bedingungslos lieben könnten, wäre vieles einfacher. An den Kindern lernt man es am ehesten. Bei mir war es so. In der Beziehung ist es immer wieder schwer. Es wäre toll, auch da zu sagen: egal, was du machst, wohin dein Weg dich führt, ich habe mich entschieden, dich zu lieben."
Diese Nächstenliebe zeigt sich auch in Weckers Engagement für die Hospitz-Bewegung: "Ich organisiere mich seit Jahren für die Hospiz-Bewegung, da sind Menschen, die mit einer Leidenschaft, Liebe und Fürsorge die Sterbenden begleiten. Die wollen um keinen Preis der Welt einen anderen Beruf haben, weil sie so viel mitbekommen. Und wenn man dann überlegt, wie schlecht bezahlt sie werden, wie wenig Ansehen sie haben. Überhaupt in den sozialen, helfenden Berufen – das sind Leute, denen das Ansehen gehört."
Im Gespräch mit Silvia erzählt Wecker dann auch ganz offen über eine schwere Depression, die er vor zwei Jahren hatte und dass er vor dieser Zeit die Erkrankung selbst nicht ernst genommen habe. Doch Konstantin Wecker hat daraus gelernt: "Du musst selbst etwas erfahren, um zu verstehen. Es wird uns nichts geschenkt."