Büdinger Babyleiche von 1999 - Gute Resonanz beim DNA-Massentest
Wer ist die Mutter von Sabrina? Bereits vor 22 Jahren wurde der tote Säugling im Raum Büdingen gefunden - noch immer fehlt jede Spur von der Mutter. Dieses Wochenende haben Polizei und Staatsanwaltschaft Gießen nun rund 600 Frauen zum DNA-Speicheltest geladen. Die Ermittler wollen den sogenannten Cold Case klären.
Zum Start ist die Resonanz gut. "Die Zahl der Teilnehmerinnen lag bis zum Mittag im größeren zweistelligen Bereich", teilte ein Sprecher der Polizei mit. Insgesamt sei man damit zufrieden.
Test-Station in Büdingen-Lorbach
Die Frauen hatten in den vergangenen Tagen Post bekommen mit der Einladung, freiwillig eine Speichelprobe im Bürgerhaus in Büdingen-Lorbach abzugeben. Dort hat die Polizei eine Test-Station aufgebaut. Die Speichelproben werden bei einem negativen Ergebnis sofort vernichtet.
Mutter über Ausschlussverfahren ermitteln
Angeschrieben wurden Frauen, die zum Zeitpunkt des Leichenfundes zwischen 13 und 30 Jahren alt und damals im Raum Büdingen gewohnt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft erhoffen sich so, im Ausschlussverfahren die Mutter ermitteln zu können.
Säugling in Mülltüte entsorgt
Mittlerweile ist es 22 Jahre her, dass ein Spaziergänger zwischen Büdingen-Vonhausen und Büdingen-Lorbach im April 1999 die Leiche eines Säuglings in einer Plastiktüte am Wegesrand gefunden hat. Die folgenden Untersuchungen und Ermittlungen ergaben, dass der Sack mit dem Leichnam schon einige Monate in der Feldgemarkung gelegen haben muss.
Ermittler nannten toten Säugling Sabrina
Die Entbindung des kleinen Mädchens könnte nach den Erkenntnissen der Ermittler Ende 1998 gewesen sein. Nach den rechtsmedizinischen Untersuchungen und Ermittlungen gehe man davon aus, dass das Kind lebend zur Welt gekommen ist. Die Ermittler nannten das Mädchen Sabrina. Von der Mutter fehlt auch nach all den Jahren jede Spur.
Neue Spuren in Cold Case Fall
Aber jetzt kommt wieder Bewegung in den Fall - dank der Hilfe des Rechtsmedizinischen Institutes der Uni Gießen und einer Fallanalyse des Hessischen Landeskriminalamts: Demnach müsse die Mutter aus dem unmittelbaren Nahbereich des Ablageortes stammen. Zudem konnte jetzt ein vollständiges DNA-Muster des Kindes erstellt werden - und über das könne auch die Mutter identifiziert werden, so die Ermittler.
Weitere Hinweise gesucht
Außerdem erhoffen sich die Ermittler Hinweise zu dem aufgefunden Verpackungsmaterial, in das Sabrina gewickelt war. Es bestand aus zwei blauen Plastikmüllsäcken, einer damals handelsüblichen Aldi-Plastiktasche, einer Plastiktüte des Modehauses Adler und einer Plastiktüte eines damaligen Plus-Marktes. Außerdem geht es um ein helles, ca. 65cm x 125cm großes Frottee-Handtuch. Polizei und Staatsanwaltschaft fragen: Können Sie zu den Gegenständen in der Feldgemarkung Angaben machen? Sind Ihnen Besonderheiten oder Auffälligkeiten in Bezug auf den Ablageort bekannt?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Friedberg telefonisch unter 0611 - 32866 - 3759 oder per Mail entgegen. Weitere Informationen zu dem Cold Case Fall gibt es außerdem in einer Broschüre.
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