Trauer in Marburg-Biedenkopf - Landrätin Kirsten Fründt ist verstorben
Traurige Nachrichten aus der Kreisverwaltung in Marburg-Biedenkopf: Landrätin Kirsten Fründt ist tot.
Die 54-jährige Kommunal- und Landespolitikerin starb heute an den Folgen einer Krebserkrankung, teilt der Kreis mit. Fründt hinterlässt einen Ehemann und zwei erwachsene Töchter.
Fründt war seit 2014 Landrätin im Kreis
„Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie von Kirsten Fründt. Wir alle trauern um eine engagierte und hochmotivierte Landrätin voller Tatendrang, die ihr Amt mit Herz und Verstand ausgefüllt und die in den vergangenen Jahren viel für Marburg-Biedenkopf erreicht und auf den Weg gebracht hat“, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow in einer ersten Mitteilung. Kirsten Fründt war seit 2014 Landrätin des Kreises Marburg-Biedenkopf.
Fründt kämpfte gegen den Krebs
Bis kurz vor ihrem Tod war Fründt noch ins gesellschaftliche und politische Geschehen im Landkreis Marburg-Biedenkopf eingebunden. Sie wurde 2019 mit großer Mehrheit als Landrätin wiedergewählt und befand sich seit Februar 2020 in ihrer 2. Amtszeit. Im Sommer 2020 wurde bei ihr ein Hirntumor festgestellt, der zunächst auch erfolgreich behandelt werden konnte. Doch die Krankheit kam wieder.
Fründt war Mittelhessin durch und durch
Geboren ist Landrätin Kirsten Fründt am 30. März 1967 in Marburg. An der Marburger Elisabethschule hat sie ihr Abi gemacht. Anschließend hat sie eine Ausbildung an der Philipps-Universität Marburg gemacht, zur Gärtnerin im Botanischen Garten. Später studierte sie an der Uni in Gießen. Bereits von ihrer Kindheit an engagierte sie sich als Mitglied im TSV Marburg-Ockershausen.
Neuwahl in vier Monaten
Bis zu einer Neuwahl, die, so will es das Gesetz, innerhalb von vier Monaten erfolgen muss, wird der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow die Amtsgeschäfte führen, teilt der Kreis mit.
Trauerbekundungen aus dem ganzen Land
Nach dem Bekanntwerden der Todesnachricht, trafen viele Trauerbekundungen ein. Kirsten Fründt hatte es verstanden, mit ihren Anliegen und ihrer herzlichen Art, über alle Parteigrenzen hinweg, die Menschen zu berühren.
So sagte Hessens SPD-Vorsitzende und Bundesinnenministerin Nancy Faser: „Wir sind alle tieftraurig über den Tod von Kirsten Fründt. Mit ihrer großen Klugheit und ihrem herzlichen Charme hat sie die Menschen für sich eingenommen. Sie war in jeder Hinsicht eine starke Frau. Ihr wacher politischer Geist und ihre Tatkraft haben die hessische SPD über viele Jahre mitgeprägt. Die Lücke, die ihr Tod reißt, lässt sich kaum füllen.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier zeigte sich betroffen vom Tod der 54-jährigen Landrätin: „Der viel zu frühe Tod von Kirsten Fründt macht mich sehr betroffen. Kirsten Fründt war eine engagierte Politikerin, die die Dinge mit viel Herzblut und Leidenschaft vorangebracht hat. Sie hat sich voll und ganz in den Dienst der Gesellschaft gestellt und sich mit ganzer Kraft für den Landkreis Marburg-Biedenkopf eingesetzt."
Gießens Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich erinnerte sich an ihren Einsatz und auch ihren Humor: „Kirsten Fründt war immer klar in der Sache, leidenschaftlich im Austausch, dabei den Menschen zugewandt und tief verwurzelt in ihrer mittelhessischen Heimat, all das habe ich sehr an ihr geschätzt. Ihre Sachlichkeit einerseits, ihr Humor und der sehr angenehme Umgang andererseits werden mir in Erinnerung bleiben.“
Der Marburger CDU-Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger würdigte den Einsatz von Kirsten Fründt über Parteigrenzen hinweg: Mit Kirsten Fründt verliert unser Landkreis eine engagierte Streiterin für die Interessen unserer Heimat. Sie hat es verstanden über Parteigrenzen hinweg Politik zu gestalten. Ihre fröhliche und gewinnende Art wird mir in besonderer Weise in Erinnerung bleiben. An einem solchen Tag steht die Welt still. Mein Mitgefühl gilt in besonderer Weise der Familie.
In der Stadt Marburg tragen nun alle städtischen Gebäude die Trauerbeflaggung. Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies spricht von einem schrecklichen Verlust für ganz Marburg: "Wir werden sie sehr vermissen, als unsere Landrätin, als kluge und mutige Politikerin, als starke und dem Leben zugewandte Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, als fröhlicher und empathischer Mensch, die denjenigen, mit denen sie zusammentraf, auf Augenhöhe begegnete. Wir werden sie auch vermissen als Marburgerin, mit der wir zusammengearbeitet und mit der wir in unserer Stadt gelebt haben. Unser Mitgefühl ist bei ihrer Familie. Ihr Tod ist ein schrecklicher Verlust für uns alle, für Marburg und die ganze Region."
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