Ausstellung im Alten Schloss - Wo gibts noch manische Sprache in Gießen?
Latsche diwes! Die manische Sprache in Gießen findet sich immer noch an vielen versteckten Ecken im Alltag in Gießen. Dem typisch Gießener Sonderwortschatz hat das Oberhessische Museum im Alten Schloss jetzt auch eine Ausstellung gewidmet. Unsere FFH-Reporterin hat sich auf eine Spurensuche zu der alten Sprache begeben.
Wer in Gießen lebt, kommt an der manischen Sprache nicht vorbei. Die einstige Geheimsprache, die eine Art Dialekt aus dem Rotwelschen ist, wurde früher von nomadisch lebenden Menschen gesprochen.
Auch viele junge Menschen kennen manische Wörter
Als diese in Gießen siedelten, mischte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts die manische Sprache hier unter das Volk. Noch heute kennen auch viele junge Menschen in Gießen einzelne Wörter, häufig haben sie die von ihren Eltern und Großeltern gelernt.
Magaretenhütte, Gummiinsel und Eulenkopf als "Manisch-Spots"
Vor allem in den Gießener Randbezirken wurde die manische Sprache viel gesprochen. Die Unterkünfte in den ehemaligen Arbeiterwohnviertel wurden häufig auch von Reisenden als Zwischenstopp genutzt. Jimmy, Dachdecker aus Gießen, ist mit der Sprache großgeworden. "Das hat man immer so auf der Straße aufgeschnappt und sich dann angeeignet. Wenn jemand etwas nicht direkt verstehen sollte, hat man manisch gesprochen."
FFH-Reporterin Dominique Bundt lässt sich manisch beibringen
Manisch-Ausstellung im Alten Schloss
Seit kurzem können Interessierte außerdem eine kostenlose Ausstellung rund um manisch sprechende Menschen in Gießen besuchen. Die ist noch bis zum 1. Mai im Alten Schloss. Neben der Geschichte zur manischen Sprache geht es da auch um die Kulturgeschichte und wie sich die in der Stadtentwicklung von Gießen zeigt.
Geschichte über Ausgrenzung
Museumleiterin Katharina Joch-Weick sagt im FFH-Gespräch: "Auch wenn man manische Begriffe heute in Gießen noch auf T-Shirts oder Kappen zum Beispiel findet, ist die Geschichte, die dahinter steckt, eine, die viel mit Ausgrenzung zu tun hat. Menschen aus der manischen Kultur wohnen in Bezirken außerhalb der Stadt." Auch darum geht es in der Ausstellung vom Oberhessischen Museum.