Ukraine-Konflikt - Gießener in Kiew zu der Stimmung im Land
Ario Dehghani ist gebürtiger Gießener. Er arbeitet als Anwalt in Kiew und ist seit 2013 mit einer Ukrainerin verheiratet.
Er lebe in der aktuellen Situation mit einem mulmigen Gefühl, sagt er im FFH-Interview.
Notfallplan ist gemacht
Dehghani erzählt, dass er sich im Laufe der Jahre schon an Krieg in der Ostukraine gewöhnt habe. Auch wenn die Situation aktuell nochmal eine andere sei. "Erst letzte Woche habe ich mich mit meiner Frau zusammengesetzt und einen Notfallplan erstellt." Im schlimmsten Fall und wenn das Kommunikationsnetzwerk zusammenbricht, will sich die Familie am Haus treffen. Der Wagen sei immer aufgetankt und eine Notfalltasche gepackt. Wo es dann hingeht und wie, entscheidet die Familie spontan.
Das Leben geht "normal" weiter
Dehghani geht wie gewohnt zur Arbeit. Ruhe bewahren ist die Devise. Er vergleicht es im Interview mit der Corona-Krise: "Da haben die Leute Buchweizen und Toilettenpapier auf Vorrat gekauft - jetzt passiert nichts." Es zeige, wie normal die Situation geworden ist. Trotzdem: Viele seiner Bekannten rüsten sich für den Ernstfall. Ärzte, Lehrer und Juristen kauften sich Jagdgewehre und lernten im Wald das Schießen, erzählt er.
Gerade in ein neues Haus gezogen
Die Familie Dehghani ist mit ihren zwei Kindern gerade erst in ein neues Haus gezogen. Ein komisches Gefühl, wie Dehghani sagt. "Wer weiß, wie es hier in den nächsten Tagen und Wochen aussieht, falls Panzer rollen", sagt er. Flüchten will er eigentlich nicht.