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Hessische Kliniken bereiten sich auf Behandlung von Kriegsopfern vor

Verletzungen durch Explosionen - Hessens Kliniken erwarten Kriegsopfer

© FFH

Die Uniklinik in Gießen erwartet Kriegsopfer aus der Ukraine.

Schreckliche Bilder erreichen uns täglich aus der Ukraine. Verletzte aus dem Krieg sollen bald in hessischen Kliniken behandelt werden - unter anderem am UKGM in Gießen. Das bestätigt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie gegenüber HIT RADIO FFH.

Als überregionales Trauma-Zentrum soll die Uniklinik in Gießen nun auch bei der Versorgung von Kriegsverletzten helfen, bestätigt Prof. Dr. Christian Heiß von der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie.

Schwerpunkt-Klinik für Kriegsverletzte

Seit letzter Woche laufen die Vorbereitungen und Planungen für die Aufnahme der Verletzten. Wie viele es sein werden und wann genau die ersten Patienten in Hessen ankommen, sei aber noch unklar, so Heiß. Er erwartet gegen Ende der Woche weitere Infos und rechnet mit rund zehn bis 25 Patienten, die direkt in Gießen behandelt werden.

Infizierte Wunden, Verletzungen durch Granatsplitter und von Explosionen

"Schussverletzungen, das kennen wir. Aber es ist tatsächlich so, dass wir uns da neu vorbereiten müssen. Das sind ganz bestimmt Verletzungen, die wir so in dieser Form nicht kennen. Wir müssen davon ausgehen, dass wir hier über eventuell Schwerstverletzte bis Leichtverletzte sprechen, die überall im Bundesgebiet ankommen werden und auch speziell hier in Gießen, die vermutlich zwei oder drei Wochen in der Ukraine in Häusern gelegen haben, die vielleicht auch nicht versorgt gewesen sind", erklärt Prof. Dr. Christian Heiß im FFH-Gespräch.

Heiß: "Wir rechnen mit Schwerstverletzten"

Auch die Profis von der Unfallchirurgie am Gießener UKGM müssen sich auf die neuen Aufgaben zur Versorgung von Kriegsverletzten zunächst einstellen, erklärt Christian Heiß, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Heiß: "Wir rüsten im Moment maximal auf"

Aktuell bereite man sich konzentriert auf die Versorgung der Patienten vor, so Heiß am FFH-Mikro

© HIT RADIO FFH

Ressourcen werden derzeit aufgerüstet

Aktuell bereite man sich sehr intensiv auf die neue Aufgabe vor. So muss zum Beispiel dafür gesorgt sein, dass es spezielle Implantate und Siebe gibt, für Knochenbrüche, die durch Granatsplitter entstanden sind, so Heiß. "Wir rüsten hier maximal auf, um Materialen vorzuhalten, Ressourcen vorzuhalten, um diesen Patienten gerecht werden zu können." Doch neben der Behandlung von körperlichen Verletzungen werde auch die Seelsorge nach den traumatischen Ereignissen im Vordergrund stehen. Man brauche für die Behandlung der Kriegsopfer zum Beispiel Übersetzer.

UKGM versorgt weiter Covid-Patienten

Zuletzt wurde die Uniklinik in Gießen ja zudem mit der Versorgung schwerer Covid-Erkrankter in Verbindung gebraucht. Ja, auch diese Versorgung laufe weiter, erklärt Christian Heiß im Gespräch mit unserer Reporterin. "Das heißt, wir sind von den Kapazitäten relativ eng. Aber ich denke, dass es unsere humanitäre Pflicht ist, hier Kriegsverletzte zu versorgen und die bestmöglichste Therapie anzubieten", erklärt der Direktor der Unfallchirurgie. In diesem Zug ruft er alle auf, gerade jetzt Blut zu spenden. Für die Behandlung der Kriegsopfer werde man aller Voraussicht nach viele Blutkonserven benötigen.

Heiß: "Unsere Kapazitäten sind eng"

Aktuell besonders wichtig: Blutspenden! Die Spenden werden für die Kriegsverletzten dringend gebraucht, sagt Prof. Dr. Heiß

© HIT RADIO FFH

UKGM schickt Hilfstransport in die Ukraine

© UKGM

Mit vereinten Kräften werden Bettgestelle am UKGM Marburg auf dem LKW verladen.

Am Universitätsklinikum Marburg wurden zudem am Dienstag 41 Krankenhausbetten, 21 Matratzen, 10 Infusionsständer und 21 Nachtschränke verladen und zum ukrainischen Kooperationspartner des Klinikums auf den Weg gebracht. Das teilt das Klinikum mit. Das Klinikum unterstützt die Ukraine mit Spenden in Form von funktionsfähigem medizinischem Material. Weitere Lieferungen sind geplant, heißt es weiter.

Dominique Bundt

Redakteurin
Dominique Bundt

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