Speiseöl immer teurer - Pommes-Preise werden steigen in Hessen
Speiseöl immer teurer - Pommes-Preise in Hessen werden steigen
Keine Pommes im Restaurant mehr, weil das Speiseöl ausgeht? Noch ist es nicht soweit, zeigt eine FFH-Recherche, doch die Preise könnten steigen.
Mancherorts sind schon jetzt wegen des Ukraine-Kriegs und Hamsterkäufen die Regale mit Speiseöl in den Supermärkten leer.
Nachfrage nach Speiseöl verdoppelt seit Beginn des Ukraine-Krieges
Die Nachfrage nach Speiseöl und Mehl in Deutschland ist nach Beginn des Ukraine-Krieges gestiegen, bei Speiseöl vorübergehend sogar auf das Doppelte, so das Statistische Bundesamt. Auch die Preise für Speiseöl steigen. Die Ukraine ist ein großer Weizen- und Sonnenblumenöl-Exporteur.
Manche braten Schnitzel bereits in Schweineschmalz
Das trifft auch die hessische Gastronomie, die viel Speiseöl verbraucht - zum Beispiel um Pommes zu frittieren. Die FFH-Reporter haben nachgefragt, ob nun Pommes bald von den Speisekarten verschwinden - wie in einzelnen Berliner Lokalen. Das Ergebnis: Der Mangel an Speiseöl bei den Großhändlern sei spürbar, die Preise im Einkauf steigen deutlich und in Folge überlegen auch Gastwirte, ihre Speisen zu verteuern. Einzelne braten das Schnitzel mittlerweile bereits in Schweineschmalz statt Pflanzenöl
In Darmstadt wird die erste Fritteuse auf OFF gestellt
Im Grauen Bock in Darmstadt erreichen die FFH-Reporter den Gastwirt Freddy Basel. Er ist schockiert von den hohen Ölpreisen und erzählt uns, dass er Anfang des Jahres noch 90 Cent für einen Liter Rapsöl gezahlt habe. Nun koste dieser Liter bald vier Euro. Gastwirt Freddy Basel hat deshalb entschieden, vorerst keine Pommes mehr zu verkaufen. Wirft er die Fritteuse wieder an, müsse er die Preise saftig nach oben setzen.
Nord- und Mittelhessen - kritisch könnte es Ostern werden
Bei den Landgräfinnen in Schwalmstadt erreichen die FFH-Reporter die Chefin am Telefon, Annemarie Kitz. Sie sagt uns, dass noch ausreichend Vorräte da seien, doch zum Beginn des Biergarten-Geschäftes um Ostern könne es kritisch werden.
Pommesbude "Icke Wa" in Gießen hat vorgesorgt
Gut vorgesorgt hat die Traditions-Pommes-Bude Icke Wa auf dem Seltersweg in Gießen. Rainier Jablonka sagt uns: "Wir benutzen nur hochwertige Speiseöle und unser Lieferant hat sich bevorratet". Allerdings musste er die Preise bereits leicht anheben, weil die Energiekosten so stark gestiegen seien. Beim "Gutburgerlich" in der Gießener Bahnhofsstraße wird mit Sorge registriert, dass der 1000 Liter Kannister Öl jetzt doppelt so teuer ist wie vor 1-2 Monaten. Das Team diskutiert bereits, Pommes von der Speisekarte zu nehmen: "Wenn wir am Ende 6-7 Euro für eine Pommes nehmen müssten, machen wir keine mehr".
Peterchens Mondfahrt auf der Wasserkuppe spürt den Mangel bereits
Der Mangel an Speiseöl ist in Peterchens Mondfahrt aus der Wasserkuppe schon spürbar - das Restaurant habe sich aber breit aufgestellt, was seine Lieferanten angeht. "Wir haben deswegen noch keinen Speiseöl-Mangel und müssen auch keine Gerichte wie Pommes von der Karte nehmen", so Geschäftsführer Boris Kiauka im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Aber der Preisanstieg beim Speiseöl schlage sich irgendwann auf die Speisen nieder. "Wir werden nicht drumherum kommen, die Kosten für unsere Speisen leicht anzuheben", so Kiauka.
Fuldaer Haus in Poppenhausen kündigt Preiserhöhungen an
Jutta Rau vom Fuldaer Haus in Poppenhausen spürt vor allem den Preisanstieg beim Speiseöl deutlich. "Vorher haben 10 Liter Fritteusen-Öl 20 Euro gekostet - jetzt sind es 50 Euro!", so Rau im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Sie komme deswegen nicht drumherum, die Preise für ihre Speisen leicht anzuheben. Sie bekomme aber von ihren Lieferanten genug Öl - deshalb müsse sie keine Speisen von der Karte nehmen.
Kneshecke in Dipperz brät Schnitzel nun in Schweineschmalz
Auch das Grillrestaurant Kneshecke in Dipperz merkt den Speiseöl-Mangel deutlich. "Wir haben drei Großlieferanten - einer davon hat aktuell gar kein Öl mehr, der andere nur noch 50 Prozent und der Dritte hat noch Vorräte", berichtet Inhaber Michael Glas im FFH-Gespräch. Deswegen hätten sie im Restaurant schon einiges geändert. Die Schnitzel würden sie nun zum Beispiel nicht mehr in Pflanzenöl, sondern in Schweineschmalz ausbacken. "Wir müssen nun eben mit dem zurechtkommen, was da ist. Wir Gastronomen sind kreativ, wir finden immer eine Lösung", so Glas. Speisen werde er nicht von der Karte nehmen.
Angestellte der Rheingauer Weinstube kaufen Speiseöl
Die Wirtin der Rheingauer Weinstube erzählt den FFH-Reporter mit einem Augenzwinkern, sie habe alle Angestellten verpflichtet, jede Flasche Öl, die sie sehen, zu kaufen. Auch bei Wolfgang Rieser in der Gaststätte Hinkelhaus Wiesbaden-Auringen steigen die Preise wegen steigende Strom- und Gaskosten, Pommes gäbe es aber noch. Andere Gastwirte in Wiesbaden berichten von einem Kampf ums Speiseöl und explodierenden Preisen. In der Gaststätte. Zum Taunus in Wiesbaden-Erbenheim wie im Restaurant Akropolis in Wiesbaden-Erbenheim könnten die Pommes vorübergehend von der Speisekarte verschwinden. Da derzeit in der Metro kaum größere Mengen Speiseöl zu kaufen seien.