Um Energie zu sparen - erste Bäder in Hessen senken Wassertemperatur
Um Energie zu sparen - Erste Bäder senken die Wassertemperatur
Steigende Energiekosten machen den Schwimmbädern in Hessen zu schaffen. In einzelnen Bäder werden deshalb die Wassertemperaturen abgesenkt, um Energie zu sparen - zum Beispiel in Gießen und Fulda.
Hallenbad in Ziehers bei Fulda hat schon reagiert
Die Rhön Energie in Fulda hat bereits reagiert und die Temperatur im Sportbad Ziehers (Hallenbad) abgesenkt. Gleiches ist auch für das Fuldaer Rosenbad (Freibad) geplant. Es gehe dabei, so ein Sprecher der Rhön Energie, um ein bis zwei Grad, je nach Becken.
Bedürfnisse von Älteren und Kindern im Blick behalten
Dabei sei man sich im Klaren darüber sei, dass gerade ältere Menschen und Kinder zu den Gästen gehören, die eine Senkung der Temperatur eher treffe als andere. Deshalb werde man je nach Becken entscheiden, wie stark die Temperatur gesenkt werde, so die Rhön Energie. Wieviel Energie gespart werde, bleibe abzuwarten, vorsichtig werde die Ersparnis auf einen einstelligen Prozentsatz geschätzt.
Hallenbad in Pohlheim senkt Wassertemperatur
Auch die Stadtwerke Gießen haben auf die steigenden Energiepreise reagiert. Seit 30. März sind in zwei Bädern die Wassertemperatur um einen Grad abgesenkt - Im Hallenbad in Pohlheim und im Sportbecken des Hallenbades Ringallee in Gießen. Stadtwerke-Sprecher Matthias Acker sagt: "Wir haben die Absenkung im Hallenbad Ringallee bewusst auf das Sportbecken beschränkt. Wir werden im Herbst auswerten, wie hoch die Energieeinsparnis hierdurch ist."
Frankfurter Bäder behalten Temperaturen wie gewohnt bei
In Frankfurt will Bäderchef Boris Zielinski auf eine Temperaturabsenkung verzichten. Dort bleibt die Wassertemperatur bei 27 bis 28 Grad, was gerade für Senioren oder Babys notwendig sei. Allerdings werde im Umkleide- und Eingangsbereich die Raumtemperatur etwas gesenkt, denn etwas niedrigere Raumtemperaturen - dort merke man ein Grad weniger nicht so deutlich.
Kein kälteres Wasser in Hanau
Auch in Hanau entscheiden sich die Bäderbetriebe gegen eine weitere Absenkung der Wassertemperaturen, da die Energieersparnis als nicht sonderlich hoch eingeschätzt wird. Allerdings würden die Wassertemperaturen in den Hanauer Bädern bei teilweise 21 Grad liegen und damit Mindesttemperaturen sein.
Wiesbadener Thermalbäder setzen auf warmes Wasser aus der Erde
In den Wiesbadener Bädern bleibt alles wie gehabt, das sagt Mattiaqua-Betriebsleiter Thomas Baum auf FFH-Anfrage. Es gebe langfristige Rahmenverträge mit Energieversorger ESWE, also derzeit keine höheren Energiepreise. Grundsätzlich habe man in den letzten Jahren sehr viel in Energiesparen investiert: LED-Lampen, Solardächer, Blockheizkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen.
Spielraum bei der Temperatur werde nach unten genutzt
In den beiden Thermen, dem Thermalbad Aukamm und der Kaiser-Friedrich-Therme käme das Wasser sowieso schon warm aus der Erde. Schon immer habe man einen "Spielraum" in den Becken, das Wasser könne man zwischen 26 und 28 Grad warm halten - derzeit nehme man eher den unteren Rand der Temperatur, also 26.
Stadtwerke Eschwege setzen bereits auf Blockheizkraftwerk
Im Espada Freizeitbad in Eschwege ist eine Senkung der Wassertemperatur derzeit kein Thema, da die Wassertemperatur bereits über hoch wirtschaftliche Blockheizkraftwerke geregelt werde.
Freibad Lindenfels setzt auf Holzschnitzel-Anlage
Im Freibad in Lindenfels ist kälteres Wasser kein Thema. Hier wird mit einer Holzhackschnitzel-Anlage gearbeitet - nur bei einem Ausfall dieser müsste man auf Öl umsteigen, wie unser Reporter bei einem Anruf vor Ort erfährt. Das Freibad öffnet im Mai, das Wasser hat dann eine Temperatur von 23 Grad.
Diskussion übers Wasser in Jugenheim
Ob die Wassertemperatur gesenkt wird, ist im Freibad in Jugenheim noch nicht entschieden. Es werde noch darüber diskutiert, heisst es auf Anfrage im Rathaus. Die Temperatur dort liegt bei circa 24 Grad. Geheizt wird mit Gas. Die Saisoneröffnung ist übrigens für Freitag, 13. Mai, geplant.