Limburger Weinanbautradition - Schlossgarten als Bürgerweinberg geplant
Der Magistrat stimmt der Entwurfsplanung für die Anlage eines Bürgerweinberges im Limburger Schlossgarten zu. Die Stadt reichte beim Förderprogramm "Zukunft Innenstadt" Ideen für die Umgestaltung des Schlossgartens ein. Der Anbau eines Weinbergs im Zentrum überzeugte die Limburger.
Im September wird sich der Ortsbeirat mit dem Thema befassen. Der Vorschlag des Magistrats lautet: Auf Grundlage der Entwurfsplanung soll die Anlage des Bürgerweinbergs weiter vorangetrieben werden. Nach Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung vom November 2021 sowie Februar 2022 bewarb sich die Stadt mit der Umsetzung des Bürgerweinbergs am Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“.
Wie passt ein Weinberg ins Stadtbild?
Bereits im Frühjahr 2024 könnten die Rebstöcke gesetzt werden. Geplant ist der Anbau auf dem Hanggrundstück unterhalb des Schlosses in Richtung Huttig. Die Stadt ist bekannt für ihre lange, erfolgreiche Weinanbautradition. Zur Unterstützung des Anbaus und der Erhaltung gründete sich bereits ein Förderverein. Die Mitglieder freuen sich darauf, mit anzupacken.
Entwurfsplanung mit Terrassen
Auf dem Hanggrundstück ist die Anlage von sieben Terrassen vorgesehen, auf denen sich rund 240 Rebstöcke verteilen lassen. Die Terrassen führen zu höheren Investitionskosten, vereinfachen jedoch die spätere Pflege der Weinstöcke durch die ehrenamtlichen Helfer. Deshalb fiel der Beschluss gegen das Setzen der Weinstöcke in der steilen Hanglage, erklärt Eva Struhalla, Leiterin des Stadtentwicklungsamts.
Geschätzte Kosten
Die erste Kostenschätzung für die Anlage der Terrassierung liegt bei rund 330.000 Euro brutto. Hinzu kommen Planungskosten und Bauüberwachung in Höhe von 63.000 Euro. Das Förderprogramm "Zukunft Innenstadt" bezuschusst das Projekt bis zu einer maximalen Summe von 250.000 Euro (Höhe des Bewilligungsbescheids). Bürgermeister Dr. Marius Hahn freut sich, dass die Stadt auch "eine spürbare finanzielle Förderung durch das Land Hessen“ erhält.
Die weitere Planung
Vorerst muss der Ortsbeirat der vorgelegten Planung zustimmen und den Magistrat zur weiteren Planung beauftragen. Dadurch kann die Ausführungsplanung in diesem Jahr fortgesetzt werden. Die bauliche Umsetzung wäre dann im kommenden Jahr an der Reihe.
SonnenWeinGarten für Limburg
Das beauftragte Büro aus Eltville hat die Entwurfsplanung unter das Motto „SonnenWeinGarten“ gestellt. Damit wird Bezug genommen auf die sonnige Süd-Ost-Ausrichtung des Hangs, die Wiederbelebung des Weinanbaus in der Limburger Kernstadt und nicht zuletzt der Eindruck als innerstädtischer Garten durch die begrenzte räumliche Struktur.
Gartencharakter für den restlichen Hang
Neben der Terrassierung und den Rebstöcken mit einer Wegführung entlang der Höhenlinien gibt es weitere gestalterische und konstruktive Vorschläge zur Gestaltung des Hangs. So sollen Obstgehölzgruppen die Bepflanzung ergänzen, Blühstreifen zwischen den Reben den Naturcharakter verstärken und das Oberflächenwasser soll in einer Zisterne aufgefangen werden, wobei das Wasser zuvor in zwei Versickerungsgräben gesammelt wird.