So will Marburg künftig bauen - Holz- und Lehmhäuser in hellen Farben
Die Stadt Marburg will am Freitag neue Leitlinien fürs Bauen beschließen. Diese sollen dazu beitragen, dass die Universitätsstadt bis 2030 klimaneutral ist.
Um klimaneutral zu werden, soll Sanierung vor Neubau gehen. Außerdem sehen die neuen Leitlinien vor, dass vorrangig nachwachsende, regionale und nachhaltigen Rohstoffen wie Kalk, Lehm und Holz verwendet werden. Wichtig sei, dass die Materialien CO2 binden. Holz soll aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.
Wichtigkeit von Bauen für Klimaneutralität
„Mit dem Bauen von Gebäuden und dem Heizen von Wohnraum wird sehr viel CO2 produziert. Wenn wir den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung umsetzen und bis 2030 klimaneutrale Stadt sein wollen, dann müssen wir deshalb Flächennutzungen und das Bauen in Marburg besonders in den Blick nehmen“, erklärt Stadtrat Michael Kopatz, Dezernent für Klimastrukturwandel, Bauen, Stadtplanung und Mobilität.
Helle Häuser
Es sollen darüber hinaus vor allem helle Häuser gebaut werden, um im Sommer weniger häufig die Klimaanlage betreiben zu müssen. "Ein dunkles Haus heizt sich ja im Sommer ganz anders auf. Deshalb ist Farbe wichtig", sagt Oberbürgermeister Thomas Spies im FFH-Interview. Außerdem soll Regenwasser verstärkt genutzt werden, beispielsweise über den Bau von Zisternen und die Nutzung von Regenwasser für die Toilettenspülung.
Grünflächen beim Bauen einplanen
Zur klimaneutralen Flächennutzung gehören aber auch Grünflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen. Die helfen beim Erhalt der Artenvielfalt, binden CO2 und Wasser und sind zugleich Hitzeschutz.
Sozialwohnungen geplant
Insgesamt sollen bis 2035 in der Universitätsstadt 3500 Wohneinheiten entstehen. Auch soziale Aspekte sind ein wichtiger Punkt in den Leitlinien zum Bauen in Marburg. So soll sich die Quote für Sozialwohnungen bei Neubauprojekten auf 30 Prozent erhöhen. Außerdem gilt es, lebendige Stadtquartiere und Quartiersläden zu ermöglichen.