Wissenschaft zum Anfassen: Mathematikum Gießen wird 20 Jahre alt

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knobeln, eine Brücke aus Holz bauen oder mit Spiegeln experimentieren. Hier im Mathematikum gibt es über 200 Experimente und ich bin gerade bei einem der Highlights für viele Besucher. Und dieses Experiment heißt Riesenseifenblase. Ich stehe hier quasi in einer Art Duschkabine ohne Wände. Um mich herum ist ein Ring, der in Seifenwasser eingetaucht ist. Und wenn ich jetzt an einer Schnur ziehe, dann bewegt sich eine riesige Seifenhaut an meinem Körper hoch. Ein Seifentunnel ist jetzt um mich herum. Stellen Sie sich einfach vor, eine Seifenblase als Duschwand. Ein paar Spritzer habe ich abbekommen und ich mache jetzt mal Platz für eine Gruppe von Kindern, Dritt- und Viertklässler. Colin, was ist denn das Witzigste an dieser Riesenseifenblase? Das Witzigste ist, wenn du ganz oben bist und auf einmal platzt die und alles rieselt auf dich. Wie hat es denn für dich angefühlt in der Riesenseifenblase? Also ein bisschen traumhaft, weil um mich herum waren halt so Regenbogen. Dominik Kugler vom Mathematikum, was hat denn diese Seifenblase mit Mathematik zu tun? Man merkt das schon, wenn man die Seifenhaut hochzieht, dass die sich in der Mitte ein bisschen zusammenzieht. Das wird ein bisschen teilierter. So ergibt sich die kleinste Fläche und so ist die Seifenhaut besonders stabil. Also Mathematik muss nicht staubtrocken sein, sondern man kann viel ausprobieren. Das ist mein Fazit. Und jetzt frage ich mal die Kinder, die heute hier waren. Ist Mathe hier ein bisschen spannender als in der Schule? Ja. Warum? Ja, weil man viel anfasst und dadurch vielleicht etwas mehr lernt. Und würdest du wieder ins Mathematikum kommen? Ja, gerne. Weil hier kann man auch ganz viele tolle Sachen ausprobieren.

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Dann laufen wir mal ein paar Meter weiter und sind jetzt hier beim nächsten Experiment. Das ist ein zylinderförmiger Behälter mit einer blauen Flüssigkeit drin und den kann man drehen. Lina, du drehst diesen Behälter gerade. Was passiert denn hier mit der Flüssigkeit? Also die Flüssigkeit außen, die steigt nach oben, also am Rand des Glases geht die Werte nach oben und innen bleibt die an ihrem Punkt. Genau, also in der Mitte entsteht eine Kugel. Dominik Kugler vom Mathematikum, was ist denn Mathematik daran? Man sieht ja, dass die Flüssigkeit, die Außenwand im Vorsteigen in der Mitte sich absenkt. Die Form, die sich ergibt, ist prinzipiell ein Parabel, die man noch aus der Schule kennt, in der die Symmetrieachse einmal gedreht wird. Die Form, die entsteht, die nennt man Paraboloid dann.

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Ja, ein weiteres Experiment schauen wir uns jetzt noch an. Hier hängen 13 silberne Kugeln an einer Schnur. Und die Schnur ist bei jeder Kugel unterschiedlich lang. Gerade hängen hier alle Kugeln und wenn wir jetzt hier mal den Hebel wegnehmen, dann fangen alle Kugeln an zu schwingen. Und die schwingen unterschiedlich schnell und bewegen sich hier ganz wild. Dominique Kugler vom Mathematikum, das hat was mit der Länge der Schnur zu tun, ne? Ganz genau. Also die Schwingungsdauer der Kugel, die ist entsprechend abhängig von der Länge des Seils. Und wir sehen, je länger das Seil ist, desto langsamer schwingt die Kugel. Dadurch ergeben sich dann so schöne Formen. Am Anfang fängt es vielleicht an mit einer Sinuskurve und am Ende sieht es ein bisschen durcheinander aus. Aber es gibt trotzdem noch eine Ordnung, auch wenn wir die als Mensch vielleicht nicht sehen.

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Hätten Sie denn damals vor 20 Jahren gedacht, dass Mathematik im Museum mal so erfolgreich ist? Naja, ich glaube, viele haben da gezweifelt oder gezögert zumindest. Aber es ist wirklich wundervoll zu sehen. Wir haben mehr als zwei Millionen Besucher mittlerweile begrüßen dürfen hier im Mathematikum. Wir haben mehrere hundert Exponate selber gebaut, bei uns in der Werkstatt, hergestellt, entwickelt und ausgestellt. Und wir merken, Besucherinnen und Besucher kommen weiterhin sehr gerne zu uns ins Mathematikum. Sie haben es ja auch heute mitgekriegt, volles Haus, viele Schulklassen. Auch der Bereich Minimathematikum für die ab Dreijährigen ist super besucht. Also wir entwickeln uns weiter und wir sind ein fröhliches, buntes Haus zum Thema Mathematik. Dann würde ich sagen, auf die nächsten 20 Jahre. Ja, genau. Dankeschön.