Klinik findet keine Ärzte - Dillenburger Geburtshilfe vor dem Aus
Klinik findet keine Ärzte - Dillenburger Geburtshilfe vor dem Aus
Seit Wochen versuchen die Dill-Kliniken drei leitende Mediziner für die Geburtshilfe am Standort Dillenburg zu finden. Bisher ist die Suche ergebnislos, der Geburtsstation droht die Schließung.
"Wir schöpfen alle Möglichkeiten aus, um die ausgeschriebenen Stellen zu besetzen", sagte eine Klinik-Sprecherin. Leider seien alle Maßnahmen bisher nicht sehr erfolgversprechend gewesen. Bei einer Schließung der Geburtshilfe in Dillenburg müssten Schwangere aus der Umgebung längere Strecken nach Wetzlar beziehungsweise Siegen auf sich nehmen.
Entwicklung ist bundesweiter Trend
"Diese Entwicklung entspricht einem bundesweiten Trend", so die Sprecherin. "In den vergangenen Jahren mussten deutschlandweit Geburtshilfe-Klinken schließen, da der ärztliche Nachwuchs fehlt." In Hessen gingen in der Vergangenheit in mehreren Kreißsälen aus wirtschaftlichen oder personellen Gründen dauerhaft die Lichter aus. Geschlossen wurden beispielsweise Geburtsstationen in Alsfeld, Volkmarsen oder Marburg-Wehrda.
Prüfung von Alternativen läuft
Ob und wann es in Dillenburg so weit sein könnte, ist der Klinik-Sprecherin zufolge noch offen. Alternativen zum drohenden Aus seien in Prüfung. Die Opposition im Landtag sieht raschen Handlungsbedarf und neben der Geburtsstation in Dillenburg auch die im nordhessischen Fritzlar in Gefahr. "Seit 2008 wurden bereits ein Drittel der Geburtskliniken geschlossen, das Sterben der wohnortnahen Schwangerenversorgung geht nun offensichtlich in die nächste Runde", so Christiane Böhm, die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion. Das Land müsse sicherstellen, "dass die wohnortnahe Versorgung von Schwangeren garantiert ist."