Ranstädter baut Tiny-House - "Sich auf das Wesentliche konzentrieren"
Ein kleines Haus für sich allein - ein Tiny-House zu erschwinglichen Preisen. Davon träumen so manche. In Ranstadt in der Wetterau soll der Traum nun wahr werden.
Im Rahmen eines Workshops baut eine Gruppe Tiny-House-Begeisterter derzeit in einer Scheune ein Minihaus, das per Auflieger transportiert wird. Möglich macht es der Landschaftsarchitekt Marek Hirnich.
Käuferin und Planer bauen gemeinsam am Tiny-House in der Scheune
In der alten Scheune in Bellmuth wird gehämmert, gesägt, gebaut und zwischendurch gelacht und diskutiert - beim Workshop Tiny-House-Bau. In nur einer Woche soll das Grundgerüst stehen - Feinarbeiten und Innenausbau erledigt Workshop-Chef Hirnich von der Firma Urwerke später allein. Aber: "Bis Frühjahr wird alles fertig sein."
"Freue mich aufs Leben im Grünen"
Darauf setzt auch Heike Dietz aus Berlin. Sie baut mit und will für zwei Jahre in ihrem Tiny-House am Bodensee leben. Freunde stellen auf ihrem Grundstück einen Platz. Im FFH-Gespräch sagt Heike: "Ich habe in einer Großstadt gelebt und dann ein Bundesfreiwilligenjahr in einem Baujahr in einem landwirtschaftlichen Betrieb gemacht. Jetzt will ich ganz in ein Tiny-House ziehen und ich bin sehr gespannt. Ich weiß noch nicht, was ich alles mitnehmen kann, aber es wird nicht viel sein."
Alle Materialien für das Minihaus sind gebraucht
Die Herstellungskosten für das Tiny-House sollen sich im Rahmen halten, denn das meiste Material ist gebraucht: Alte kostbare Holzbalken, Designer-Möbel, gebrauchte Thermofenster. "Wegwerfen ist einfach zu schade," so Marek Hirnich. Das Grundgerüst für das Tiny-House soll unter 20 000 Euro kosten. Der Landschaftsarchitekt findet Materialien auch auf Recyclinghöfen: Elektroartikelt, Schalter, gebrauchte Fenster oder auch die Dämmung für das Haus.
Gelebt wird auf 18 Quadratmeter Wohnfläche
Wie aber wird nun das geplante Tiny-House: 18 Quadratmeter groß, 7,20 Meter lang, 2,50 Meter breit. Damit es mit dem Auflieger und entsprechender Zulassung transportiert werden kann, darf es nicht schwerer als 3,5 Tonnen sein. Also wird alles Material vorher abgewogen.
Sich beim Wohnen auf das Wesentliche konzentrieren
Im FFH-Gespräch erklärt Hirnich seine Idee eines Tiny-Houses: "Es bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Auf die Dinge, die wir jeden Tag brauchen. Und darauf zu verzichten, Dinge im Keller oder in der Garage anzusammeln." Und natürlich auch: Eine besondere Wohnatmosphäre zu schaffen. Schließlich guckt man vom Bett über den Kaffeetisch durchs ganze kleine Haus.