Kefenrod-Bindsachsen - Streit um Flüchtlingsunterkunft
Beispiel eines Zimmers in einer Flüchtlingsunterkunft. Dieses Zimmer bietet vier Menschen Platz und ein Bett.
In Kefenrod in der Wetterau sorgt eine geplante Flüchtlingsunterkunft für politischen Zündstoff.
In einem Zelt in Leichtbauweise könnten auf dem Festplatz am Sportgelände im Dorf Bindsachsen 120 Menschen Obdach finden - doch der Ortsbeirat von Bindsachsen hat sich jetzt dagegen ausgesprochen. Nun wird mit Spannung die Gemeindevertretersitzung von Kefenrod am Donnerstag (8.12.) erwartet.
Druck auf die Gemeinden wächst, Flüchtlinge für den Winter unterzubringen
Seit wieder deutlich mehr Flüchtlinge in der Bundesrepubklik ankommen, wächst der Druck auf die Gemeinden Unterkünfte bereitzustellen - in der Wetterau wie überall. Auch Kefenrod ist vom Landkreis aufgefordert, Unterkünfte für Flüchtlinge bereitzustellen. Bürgermeisterin Kirsten Frömel erklärt im FFH-Gespräch: "Kefenrod hat im Moment ein Aufnahmedefizit von 27 Flüchtlingen."
200 Bürgerinnen und Bürger diskutierten mit Politikern
Sie versucht derzeit, Ruhe in die Debatte zu bringen, nachdem auf einer Ortsbeiratssitzung in Bindsachsen 200 Anwohner und Anwohnerinnen ihre Befürchtungen lautstark vorgetragen haben. Viele von ihnen befürchten, dass kleine Dorf Bindsachsen mit den rund 830 Einwohnern sei mit der Aufnahme von 120 alleinreisenden, jungen Männern überfordert. Dass die Unterkunft voraussichtlich nicht vor allem für ukrainische Flüchtlinge gedacht sei, hat auch Bürgermeisterin Frömel vom Wetteraukreis erfahren.
Wir müssen die Vorgaben des Landkreises Wetterau erfüllen
Bürgermeisterin Frömel stellt klar: "Klar ist, dass wir vom Landkreis zugewiesene Menschen aufnehmen müssen und werden." Ob das aber mit einer Unterkunft auf dem Sportplatz in Bindsachsen geschehen soll, dazu äußert sich die Kefenroder Bürgermeisterin derzeit nicht. Bei der Gemeindevertretersitzung am Donnerstag will sie zunächst den Sachstand vortragen und dann ohne Öffentlichkeit diskutieren lassen. Danach würden die Bürger informiert.
Am Donnerstag noch keine Lösung erwartet
"Ich glaube aber nicht", so Frömel im FFH-Gespräch, "dass wir bei einem so komplexen Problem schon am Donnerstag zu einer Lösung kommen werden." Zu der Gemeindevertretungssitzung um 19 Uhr im Bürgerzentrum Holzwich werden 200 Bürgerinnen und Bürger erwartet.
Leiterin Studio Mittelhessen
Anne Schmidt
