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Feuerwerk an Silvester: Raketen wieder erlaubt, aber nicht überall

Feuerwerk an Silvester - So handhaben es die Städte in Hessen

Silvesterfeuerwerk über der Frankfurter Skyline
© dpa

In den vergangenen zwei Jahren waren Böller und Raketen an Silvester nicht erlaubt. Die Jahre davor haben sie die Skyline von Frankfurt schön bunt eingefärbt - dieses Jahr ist das wieder möglich.

Für die einen gehört es einfach dazu an Silvester, für die anderen ist es aus Umweltgründen nicht mehr vertretbar: das Feuerwerk. Nach zwei Jahren Böllerverbot aufgrund von Corona ist der Verkauf dieses Jahr wieder erlaubt. Einige Städte in Hessen haben aber Regeln aufgestellt.

Grundsätzlich wird Feuerwerk in Deutschland nur während des Silvester-Zeitraums vom 29. Dezember bis 31. Dezember verkauft. Auf ein organisiertes Feuerwerk verzichten jedoch viele Städte, bestätigen sie auf Nachfrage von HIT RADIO FFH. Und auch beim privaten Feuerwerk gibt es einiges zu beachten.

Verbotszonen beachten

Viele Städte im FFH-Land haben mittlerweile Verbotszonen für das private Feuerwerk eingeführt. So sollen beispielsweise denkmalgeschützte Fachwerkgebäude geschützt werden, wie zum Beispiel in der Altstadt von Limburg oder Marburg.

Allerdings läuft der Vorverkauf für Feuerwerk gut - zumindest bei der Feuerwerkerei Schwab in Frankfurt. Deren Chefin Ursula Balzer erklärt im FFH-Interview, den Menschen sei die Sehnsucht nach Feuerwerk anzumerken. Da viel Feuerwerk aus China komme, gebe es hier und da sogar Lieferengpässe - aber zum Glück immer Alternativen. 

Mittelhessen

Kein organisiertes Stadtfeuerwerk in Limburg und Gießen

Das Feuerwerksverbot in Limburg gibt es schon seit einigen Jahren auf dem Domplatz und in der gesamten Altstadt. Das wird auch in diesem Jahr so gehandhabt, sagt uns die stellvertretende Stadtsprecherin Stefanie Kesper-Süß. Außerdem wird in diesem Jahr ebenfalls die Alte Lahnbrücke vom Feuerwerksverbot betroffen sein. Die ist derzeit eine Baustelle und nur bedingt begehbar. Ein organisiertes Feuerwerk gibt es in Limburg von Seite der Stadt nicht. Auch Gießen verzichtet wie in den vergangenen Jahren auf ein Feuerwerk, welches die Stadt organisiert.

Böller-Verbot in Marburger Oberstadt

Ähnlich wie in Limburg sieht es auch in Marburg aus. Dort gilt seit Jahren schon das Böller-Verbot in der kompletten Oberstadt inklusive des Bereichs am Schloss, im Schlosspark, am Lutherischen Kirchhof sowie vor der Elisabethkirche. Das generelle ortsbezogene Böllerverbot besteht aus Sicherheits- und Brandschutzgründen. Die Pressesprecherin der Stadt Marburg, Birgit Heimrich, weist auf das bundesweit geltende Sprengstoffrecht. Das Gesetz verbietet bereits seit 2009, Raketen und Böller in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen sowie Fachwerkhäusern zu zünden – ein Mindestabstand von acht Metern muss eingehalten werden. 

Tiere und Umwelt schützen

Die Stadt Marburg appelliert darüber hinaus unabhängig davon an die Bürgerinnen und Bürger, auf Feuerwerke an Silvester ganz zu verzichten und das neue Jahr ohne Böllerei zu begrüßen. Durch Feuerwerkskörper kommt es immer wieder zu Verletzungen, die am Silvesterabend die Notaufnahmen belasten. Durch den Verzicht auf Feuerwerk schütze man außerdem die Umwelt und die Tiere und es werde Rücksicht auf geflüchtete Menschen aus Kriegsgebieten genommen. 

Brand in Wetzlar an Silvester

In der Wetzlarer Altstadt kam es bereits in der Vergangenheit in einem Modehaus beim Jahreswechsel zu einem Brandunfall, berichtet Stadtsprecher Eckhard Nickig. Das Ordnungsamt der Stadt Wetzlar weist deshalb erneut darauf hin, dass das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen in unmittelbarer Nähe von Fachwerkhäusern, aber auch von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen verboten ist. Die Polizei werde die Situation in der Altstadt am Silvesterabend entsprechend besonders im Blick haben.

Hinweisschilder in der Altstadt

Seitens des Wetzlarer Ordnungsamtes werden Hinweisschilder, die auf das Pyro-Verbot hinweisen, in der Altstadt angebracht. Eckard Nickig sagt uns: "Verstöße gegen die gesetzlichen Bestimmungen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro geahndet werden." Auch in Wetzlar wird es kein organisiertes großes Feuerwerk an Silvester geben.

Nordhessen

Feuerwerk wie vor Corona in Kassel

Die Stadt Fritzlar verzichtet laut Bürgermeister Spogat aufgrund des Krieges in der Ukraine und des Klimawandels auf die eigene Ausrichtung eines Feuerwerks. Auch in Korbach wird es keins geben. Auch in Kassel gibt es keine Planungen für ein großes zentrales Feuerwerk. Die Stadt weist aber darauf hin, dass in diesem Jahr Feuerwerk wieder wie vor Corona abgebrannt werden darf - im gesamten Stadtgebiet, da es hier kein historisches Stadtzentrum gibt. Was dennoch gilt, ist das Verbot in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen.

Streifen kontrollieren Böllerverbot in Göttingen

Zum Schutz von Menschen und Gebäuden gilt zur Jahreswende in der gesamten Innenstadt von Göttingen wieder ein Verbot für Feuerwerkskörper mit der Kennzeichnung F2. Das sind insbesondere die typischen Silvesterknaller wie Feuerwerksbatterien, Raketensortimente, Einzelraketen, Leuchtfeuerwerk, Flugartikel und Knallartikel wie „Chinaböller“, heißt es von der Stadt. Das Verbot bezieht sich auf den Bereich innerhalb der Wallanlagen und auf dem Wall einschließlich des Albani-Parkplatzes. Bereits am frühen Abend des 31. Dezember werden laut Stadt gemischte Streifenteams von Polizei und Stadtordnungsdienst in der Innenstadt unterwegs sein und bei Verstößen gegebenenfalls Verwarnungsgelder abkassieren sowie Böller beschlagnahmen.

Zuversicht herrscht bei der Feuerwerkerei Schwab in Frankfurt

"Alle freuen sich und haben Sehnsucht nach dem Feuerwerk, die Stammkunden schreiben uns," sagt Chefin Ursula Banzer

Hochbetrieb bei der Feuerwerkerei Schwab

Chefin Ursula Banzer ist sich sicher: "Um Null wird es funkeln und die Feuerzeuge glühen."

Die Feuerwerker versuchen alle Bestellungen zu erfüllen

"Viel Feuerwerk kommt aus China. Da gibt es derzeit Lieferengpässe - aber es gibt immer auch Alternativen," sagt Ursula Banzer

© HIT RADIO FFH

Osthessen

In Fulda und auch in den anderen Städten in Osthessen gab es nie ein von den Städten organisiertes Feuerwerk. Auch gibt es in Fulda in der Innenstadt viele historische Gebäude, sodass dort das Abbrennen von Feuerwerk verboten ist. 

Wiesbaden/Mainz

Silvesterparty im Kurhaus fällt aus

Ein besonders beliebter Ort für die Silvesterparty war in den letzten Jahren immer das Kurhaus Wiesbaden. Doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie insbesondere der Energiekrise macht dieses Highlight im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt in diesem Jahr zunichte. Die zahlreichen Dienstleister, die in die Planungen eingebunden waren, insbesondere die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH als Veranstalter, benötigen eine wirtschaftlich stabile Grundlage für die Durchführung der Veranstaltung, und die ist derzeit nicht gegeben. „Die im Markt derzeit starke Zurückhaltung hinsichtlich der Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen hat uns unter anderem dazu bewogen, die Silvesterfeierlichkeiten abzusagen“, so Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH. Das musikalische Feuerwerk auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus Wiesbaden ist ebenfalls abgesagt.

Kein Feuerwerk in Mainz

Die Stadt Mainz rät Privathaushalten dazu, auf die Nutzung und das Abfeuern von Raketen und Böllern zu verzichten: Das senkt die Verletzungs- und Brandgefahren sowie die Emissionen von Feinstaub und Lärm. Ordnungsdezernentin Manuela Matz weist zum Jahresende 2022 darauf hin, dass das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern grundsätzlich verboten ist! Festgestellte Verstöße gegen die bestehenden Abbrennverbote können im Einzelfall mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Die Stadt Mainz selbst veranstaltet zum Jahreswechsel weiterhin kein Feuerwerk. 

Dominique Bundt

Redakteurin
Dominique Bundt

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