Zoll findet illegale Sprengstoffe und Raketen in Marburg-Biedenkopf
Fund in Marburg-Biedenkopf - Mann hortet über 950 illegale Böller
Ein Mann aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf wollte an Silvester offenbar für einen riesigen Knall sorgen: Der Zoll hat bei dem 45-Jährigen in einer Wohnung mehr als 950 teilweise erlaubnispflichtige Feuerwerkskörper sowie kiloweise Chemikalien gefunden.
Neben den Feuerwerkskörpern, die der Tatverdächtige offenbar aus dem europäischen Ausland hat, haben die Zollfahnder aus Frankfurt bei dem Mittelhessen rund zehn Kilo Chemikalien und diverse Gerätschaften zur Herstellung von explosionsgefährlichen Stoffen gefunden. Außerdem haben die Ermittler Mitte des Monats ein Karabiner-Gewehr in der Wohnung im Kreis Marburg-Biedenkopf beschlagnahmt, wie das Zollfahndungsamt jetzt mitteilte.
Teilweise illegale Sprengstoffe
Ein Teil der Raketen darf nicht ohne besondere Genehmigung zu Hause haben und vor allem nicht in diesen Mengen. Der Beschuldigte wurde vorläufig festgenommen, ist aber mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Er stand im Verdacht, sich Waffen, insbesondere eine Maschinenpistole, bestellt zu haben. Zudem lagen Hinweise auf den Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen durch den 45-Jährigen vor.
Entschärfer vom LKA musste aushelfen
Unter den gefährlichen Stoffen waren auch 3,8 Kilogramm Ammoniumnitrat, womit man Explosivstoffe herstellt. Da die Chemikalien sowie die Sprengkörper, darunter auch sogenannte Selbstlaborate, nicht durchweg handhabungssicher waren, wurde die Polizei aus Marburg und die Frankfurter Zollfahndung durch Sprengstoffspürhunde der Bundespolizei durch den Entschärferdienst des Hessischen Landeskriminalamtes dabei unterstützt, die Stoffe zu sichern und aus der Wohnung zu schaffen.
Tatverdächtiger wollte offenbar gigantisches Silvesterfeuerwerk
Das Zollfahndungsamt geht davon aus, dass er die Materialien für Silvester benutzen wollte. Hinweise auf einen möglichen Weiterverkauf gebe es aktuell nicht, sagt uns eine Sprecherin. Der Tatverdächtige muss sich nun wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz verantworten. Die Ermittlungen dauern an.
Warnung vor Mangelware an Silvester
Das Zollfahndungsamt in Frankfurt warnt in diesen Tagen vor Silvester vor Feuerwerkskörper, die mangelhaft verarbeitet sind oder bei denen unklar ist, woher sie kommen. Im schlimmsten Fall hat die Verwendung dieser Raketen und Knaller lebensgefährliche Folgen für Gesundheit und Leben. Die Einfuhr von nicht geprüften und nicht mit dem CE-Kennzeichen versehenem Feuerwerk ist nach dem Sprengstoffgesetz verboten und strafbar. Dies gilt auch, wenn die CE-Kennzeichnung gefälscht sein sollte.