Dautphetal-Allendorf - Ortsrufanlage informiert über Nachrichten
Das Mikrofon einschalten, eine Durchsage machen und schon ist das ganze Dorf über die wichtigen Neuigkeiten informiert: In Dautphetal-Allendorf im Kreis Marburg-Biedenkopf gibt es bis heute eine Ortsrufanlage. Dafür sind an verschiedenen Stellen im Dorf Lautsprecher angebracht.
Mittlerweile sind solche Anlagen in Dörfern eine Seltenheit geworden. Die 661 Menschen große Gemeinde Allendorf setzt diese Tradition bewusst fort. Die erste Anlage gab es dort in den 1960er Jahren.
Wöchentliche Informationen
Zuständig für Anlage ist der Ortsvorsteher Tim Vollmerhausen. Er macht in der Regel einmal pro Woche eine Durchsage, je nach Bedarf. "Man kann so alle Generationen erreichen. Ich denke, dass es auch ganz wichtig ist, dass man alle unter einen Hut bekommt", sagt der 26-Jährige im FFH-Interview.
Verschiedene Themen per Durchsage
Vor den Durchsagen wird immer eine Musik abgespielt, die variiert. In der Weihnachtszeit läuft etwa Weihnachtsmusik. Dann folgen in der Regel Veranstaltungsinfos oder Vereinsnachrichten für das Dorf. Es gab aber auch bereits einen Junggesellenabschied, bei dem der Junggeselle über die Ortsrufanlage ausgerufen wurde, oder eine Kindergartengruppe, die das Dorf gegrüßt hat.
In Notfällen schnell warnen
In akuten Situationen ist die Ortsrufanlage aber auch ein wichtiges Warnsystem. "Bei einem Brand vor Kurzem wurde beispielsweise eine Durchsage gemacht, dass Türen und Fenster geschlossen bleiben sollten", so Vollmerhausen. Und vor längerer Zeit war die Anlage auch hilfreich, nachdem das Haus einer Familie durch einen Brand zerstört wurde. Dank der Ortsrufanlage konnte schnell das ganze Dorf informiert werden und dabei helfen, für die Familie innerhalb eines Tages eine Bleibe zu organisieren.
Anlage soll ausgebaut werden
Die Lautsprecher sind auf dem Dorfgemeinschaftshaus, auf der ehemaligen Schule und weiteren privaten Häusern angebracht. Mit der Anlage werden die meisten Bewohnerinnen und Bewohner erreicht, allerdings nicht alle. "Das liegt daran, dass das Dorf in den letzten Jahren gewachsen ist", sagt das Ortsvorsteher. Deshalb soll die Anlage ausgebaut werden.