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Mutmaßliche Covid-Test-Fälscher angeklagt: Prozessbeginn in Gießen

Prozess am Gießener Amtsgericht - Mutmaßliche Covid-Test-Fälscher angeklagt

Sie sollen gefälschte Zertifikate nach dem Corona-Test ausgestellt haben. Dafür stehen zwei Männer ab Donnerstag (22.6.) in Gießen vor Gericht.

Die 43 und 27 Jahre alten Mitarbeiter eines Gießener Testcenters waren im Mai 2021 für die PCR-Tests verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, dass sie die Ergebnis-Zertifikate der Tests jedoch in 185 Fällen gefälscht haben sollen. Das Geld für die Tests sollen sie demnach in bar einkassiert haben.

Kunden wussten nichts von dem Betrug

79,90 Euro haben die zwei Männer pro PCR Test von den Kunden genommen, sagt uns die Staatsanwaltschaft auf FFH-Nachfrage. Sie haben die PCR-Abstriche von ihren ahnungslosen Kunden genommen und in den ersten Fällen diese sogar noch ins Labor zur Auswertung geschickt. Das Ergebnis des Labors sollen sie aber nicht abgewartet, sondern das Ergebniszertifikat bereits vorher ausgestellt und an die Kunden versandt haben.

Schnelles Testergebnis gegen Barzahlung

Schnell sollen die zwei Testcenter-Mitarbeiter gemerkt haben, dass es den Kunden vor allem darum geht, schnell ein Testergebnis zu bekommen. Deshalb sollen die zwei Angeklagten irgendwann die Barzahlung angeboten haben - mit dem Versprechen, dass das Testergebnis so besonders schnell vorliege. Die Abstriche haben die zwei Männer dann offenbar nicht mal mehr ins Labor geschickt und direkt die Ergebniszertifikate ausgestellt.

Kunden bemerken den Betrug

Die beiden Angeklagten sollen auf diese Art insgesamt fast 15.000 Euro ergaunert haben. Aufgeflogen ist der mutmaßliche Betrug durch aufmerksame Kunden, sagt uns die Staatsanwaltschaft. Die Kunden haben demnach festgestellt, dass die abgedruckte Uhrzeit vom Testzeitpunkt auf dem Zertifikat nicht hinkommen kann.

Angeklagt wegen Urkundenfälschung

Die Gießener Staatsanwaltschaft klagt die beiden für den gewerbsmäßigen Betrug in Tateinheit mit Urkundenfälschung in 185 Fällen an. Für das Delikt droht eine Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 10 Jahren. Der Prozess vor dem Schöffengericht in Gießen startet Donnerstag um 9 Uhr.

Dominique Bundt

Redakteurin
Dominique Bundt

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