Marburger Elisabethkirche: 10-Meter-Esskastanie ersetzt kranken Ahorn
Marburger Elisabethkirche - Neuer Großbaum ersetzt sterbenden Ahorn
Spektakuläre Baumpflanzung an der Marburger Elisabethkirche: Dort wird eine zehn Meter hohe Esskastanie direkt neben der Kirche eingepflanzt.
Vorher wurde ein kranker alter Silberahorn an der gleichen Stelle gefällt.
Neuer Baum wird von Kran über ein riesiges Pflanzloch gehoben
Das Erdreich wurde vorbereitet: "Zwei Ringe aus Drainagerohren sorgen für die künftige Belüftung und Bewässerung des Baums“, so Rune Grenz von der Baumschule. Unterirdisch würden außerdem die Wurzelballen festgespannt und so verankert. Ein Wasserspeicher und mit effektiven Mikroorganismen geimpfte Pflanzenkohle sorgten für den optimalen Start.
Esskastanien haben raue Schale und süßen Kern, lobt der Pfarrer
Die Wahl fiel nicht umsonst auf eine Kastanie. „In der christlichen Tradition wurde die Esskastanie mit ihrer rauen Schale und ihrem süßen Kern mit Maria verglichen“, erläutert der Marburger Pfarrer Ralf Hartmann. „Da die Elisabethkirche gleichzeitig auch eine Marienkirche ist – zu sehen zum Beispiel an der Marienstatue mit dem Christuskind über dem Portal – nehmen Baum und Kirche zukünftig thematisch Bezug aufeinander.“
Neuer Baum kam per Lastwagen
Die neue Esskastanie kam von einer Baumschule liegend per Lastwagen nach Marburg. Zum Glück machte der heftige Wind der Pflanzung keinen Strich durch die Rechnung. Ein Kran stand bereit und hob den Baum in das ausgehobene Pflanzloch. Baumpfleger Matthias Klinge und sein Team, die bereits für den alten Baum zuständig waren, wollen nach der Anpflanzung die Pflege der neue Gemeinde-Esskastanie nicht weiter übernehmen. Damit wird zukünftig die Firma Marbaum beauftragt. Die Elisabethgemeinde ist gespannt auf die erste Kastanienblüte im kommenden Frühjahr oder den nächsten Jahren.
Am Vormittag dauerte es lange, bis der neue "Gemeinde-Baum" für rund 8.500 Euro es endlich vom Lastwagen herunter geschafft hat. Immer wieder blieben Äste an den Gittern des LKW-Verdecks hängen. Dann war es soweit: Unter lauten Zurufen senkte sich der Baum mit 95cm dicken Stammdurchmesser langsam über das Pflanzloch. Hier wird die Esskastanie auch im Boden stabilisiert, so dass die Wurzeln gut anwachsen können. Oben wird noch Erde angehäufelt.
Der alte Ahorn hätte nur wenige Jahre Reststandszeit
Klinge hatte den alten Silberahorn jahrelang gepflegt, aber er sagt: "Langfristig sehe ich einen höheren ökologischen Mehrwert bei einer Neupflanzung“. Die fünf Tonnen schwere Esskastanie wird mit Spezialgerät, LKW und Kran gepflanzt, denn allein der Wurzelball haben einen Durchmesser von zwei Metern, sagt European Treeworker Rune Grenz von der Firma Marbaum.
Alter Baum diente Pilgern und Kindern als Schutz und Dach
Ralf Hartmann, Pfarrer an der Elisabethkirche und Vorsitzender des Gesamtverbandes, erklärt: „Den wunderbaren Baum einmal fällen zu müssen, konnte sich bisher keiner von uns vorstellen. Unter seiner Krone spielen im Sommer Kinder, Pilger nutzen den nahegelegenen Brunnen. Besonders während der Markttage und zum Weihnachtsmarkt schlendern Besucherinnen und Besucher unter seinen ausladenden Ästen entlang. Aber sie alle wären nun in Gefahr, weil Stamm und Astwerk durch die Erkrankung nicht mehr vollständig gesichert werden können.“
Neuer Baum könnte 1000 Jahre alt werden
Der neue Baum wird während des Weihnachtsmarktes erst einmal eingezäunt, damit die Besucherinnen und Besucher die Erde nicht festtreten, was wiederum dem Wachstum des Baumes schaden würde. Nach geglückter Einpflanzung und guter Pflege hat der Baum aber mehrere hundert Jahre Lebensdauer, vielleicht sogar Tausend, sagt uns Baumpfleger Max Nabrotzki von der Firma Marbaum am Donnerstag vor Ort.
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