Reichsbürgerszene: Polizei stellt mehrere Waffen in Pohlheim sicher
Reichsbürgerszene - Polizei stellt Waffen in Pohlheim sicher
In Pohlheim haben Behörden und Polizei mehrere Schußwaffen und Munition eines Mannes aus einem Schützenverein konfisziert. Der Pohlheimer ist nach Erkenntnissen der Waffenbehörde der Reichsbürgerszene zuzuordnen.
Deshalb darf er künftig keine Waffen mehr besitzen. Bei einer Hausdurchsuchung habe sich der Mann kooperativ gezeigt, so die Polizei.
SEK durchsuchte Haus in Pohlheim
Wie der Landkreis Gießen mitteilt, hatte das Verwaltungsgericht Gießen die Maßnahme angeordnet. Gestern (5.12.) durchsuchte ein Spezialeinsatzkommando deshalb das Haus des Mannes in Pohlheim. Hier wie auf dem Gelände des Schützenvereines im Kreisgebiet Gießen stellten die Einsatzkräfte insgesamt sechs Langwaffen, vier Kurzwaffen, 5000 Schuss Munition, 16 Messer sowie zwei Luftgewehre sicher.
Waffenbesitzverbot für die Zukunft
Die Waffenbehörde entzog darüber hinaus die waffenrechtliche Erlaubnis und verfügte ein Waffenbesitzverbot für die Zukunft. Sie teilt mit, dass die betreffende Person im Vorstand eines Schützenvereins aktiv ist. Auch hier darf der Mann nicht mehr auf Waffen aus dem Bestand des Vereines zugreifen. Durch das Waffenbesitzverbot wird auch ein Zugriff auf Waffen im Bestand des Vereins verhindert. Bei der Durchsuchung kam ein Spezialeinsatzkommando des Hessischen Polizeipräsidiums zum Einsatz. Die Person zeigte sich bei allen Maßnahmen kooperativ.
Verfassungsschutz geht von 23 000 Reichsbürgern in Deutschland aus
Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet 2022 rund 23 000 Menschen der Szene der "Reichsbürger" oder "Selbstverwalter" zu. Die Behörden gehen von einem "Gefährdungspotenzial durch die Waffenaffinität in der Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“" aus. 5 Prozent der Szene werden dem rechtsextremen Spektrum zugehordnet, so das Bundesamt für Verfassungsschutz.