Dalheimer Bäcker backt Stollen - Weihnachtliches Gebäck aus dem Bergwerk
Ein leckerer Stollen gehört für viele einfach zur Weihnachtszeit. Aber: Ein guter Christstollen muss durchziehen. Und der beste Ort dafür ist ein Bergwerksstollen, sagt ein Bäckermeister aus dem Lahn-Dill-Kreis.
Kühle, gleichmäßige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und kein Licht, das sind optimale Lagerbedingungen für einen geschmacksvollen Weihnachtsstollen. Deshalb bringt Bäckermeister Markus Eckhardt aus Dahlheim seinen Christstollen in die Grube Fortuna bei Sinn.
Stollen lagert vier Wochen im Stollen
Bäcker Markus Eckhardt aus Dahlheim fährt gemeinsam mit ausgebildeten Bergleuten mehrmals im Jahr runter in den Stollen der Grube Fortuna bei Solms. Dort herrschen ganzjährig 13 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Optimale Bedingungen für das Aroma des Christstollens. Unter der Erde lagert der Gebäckstollen für fast vier Wochen ein. Wenn die Stollen dann fertig gereift sind, werden sie in der Bäckerei Eckhardt verkauft. Menschen aus ganz Deutschland bestellen den Christstollen vor, erzählt Eckhardt am FFH-Mikro.
Handarbeit in der Backstube
Nach einem Familienrezept wird der Stollenteig zubereitet. Zwei Tage werden Zutaten wie Rosinen, Orangat und Zitronat in Rum gezogen. Diese werden danach dann in der Backstube mit dem selbst hergestellten Hefeteig zusammengemischt, abgewogen und in Form gebracht. Alles geschieht per Handarbeit, verspricht der Bäckermeister. Nach dem Backen geht es für den Christstollen nach einer ordentlichen Butterdusche ins Zuckerbad.
Stollen aus der Grube Fortuna
Und dann geht's für den Stollen in den Stollen. In der Grube Fortuna lagert das Weihnachtsgebäck bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und kalten Temperaturen im Dunkeln. Insgesamt sind es Hunderte, die der Bäcker jedes Jahr ab Oktober unter Tage bringt und dann kurz vor Weihnachten wieder zurück ans Tageslicht holt. Ordentlich Aufwand für ein Gebäck, was es auch als Massenware günstig im Supermarkt gibt. Aber: Es lohnt sich, schwört der Bäckerei-Chef, der das Handwerk schon über mehrere Generationen weitervererbt bekommen hat.
"Man schmeckt jede einzelne Komponente"
"Weil der Stollen von vorne und hinten durchziehen kann, schmeckt der Stollen hier unten aus der Grube wesentlich intensiver. Er ist saftiger, man schmeckt jede einzelne Komponente, wie zum Beispiel den Übersee-Rum und die gute Butter", so Markus Eckhardt am FFH-Mikro. Der Stollen aus dem Stollen kostet 27 Euro und ist dieses Jahr schon restlos vorbestellt. Ab 2024 ist er wieder erhältlich.