Kokain-Prozess von Limburg - Mehrere Jahre Haft für zwei Dealer
Es klingt wie im Film: Zwei Männer aus Wetzlar und Groß-Umstadt haben tonnenweise Kokain von Südamerika nach Europa geschmuggelt. Deshalb müssen sie nun für mehrere Jahre in Haft, so das Urteil vor dem Limburger Landgericht.
Der 49 Jahre alte Haupttäter aus Wetzlar wurde vom Limburger Landgericht zu 13 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sein Komplize bekommt vier Jahre und neun Monate. Der Richter spricht bei der Urteilsverkündung von "hoher krimineller Energie": Zusammen mit südamerikanischen Rauschgiftkartellen haben die Beiden fast viereinhalb Tonnen Kokain mit dem Schiff und Flugzeug nach Europa gebracht.
Wetzlarer organisierte den Drogenhandel
Dem Mann aus Wetzlar wurden sechs Fälle des Drogenhandels nachgewiesen. Er war laut Richter "die treibende Kraft gewesen". So habe er die Kontakte hergestellt und den Handel organisiert. Gegen das Urteil kann noch Widerspruch eingelegt werden. Der 49-Jährige hatte zuvor in dem Prozess angegeben, nicht mit Drogen gehandelt, sondern einen Betrug versucht zu haben. So habe er Vorauszahlungen kassieren, jedoch im Gegenzug nichts liefern wollen.
Zweiter Angeklagter hatte gestanden
Dies hielt das Landgericht aus mehreren Gründen für ausgeschlossen. Bei dem 67-Jährigen aus Groß-Umstadt (Darmstadt-Dieburg) handelte es sich um den Komplizen. Der Angeklagte hatte vor Gericht gestanden. Wegen Drogenhandels in zwei Fällen wurde dieser zu einer Haft von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.
Hohe Sicherheitsmaßnahmen
Bei der Urteilsverkündung gab es vor Gericht "erhebliche Sicherheitsmaßnahmen", wie der Staatsanwalt unserem Reporter bestätigt. Eine mittlere zweistellige Zahl von Beamten sei beteiligt. Schon seit Beginn des Prozesses wird das Gebäude des Landgerichtes gesichert.
Kokaintransport per Schiff und Flugzeug
Insgesamt geht es um 4,3 Tonnen Kokain, die von Südamerika nach Europa gebracht worden sein sollen per Schiff oder Flugzeug. Laut Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt seien große Teile des Kokains auch verkauft worden.
Taten in mehreren Ländern
Der Wert des Kokains soll bei 125 Millionen Euro gelegen haben. Die Taten sollen sich zwischen September 2018 und Juni 2021 ereignet haben, unter anderem in Wetzlar, Hamburg, Antwerpen (Belgien), Rotterdam (Niederlande), Bolivien und Kolumbien. Für ihre Geschäfte sollen die Angeklagten abhörsichere Handys.
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