Ein Jahr Wohngeld-Plus - Zuschüsse in Hessen fast verdreifacht
Ein Jahr Wohngeld-Plus - Kosten in Hessen fast verdreifacht
Nach der Einführung des Wohngeld-Plus 2023 ist die Zahl der Bezieher drastisch nach oben geschossen - auch in Hessen. Auf FFH-Anfrage teilt das Landes-Wirtschaftministerium mit, dass hessenweit Ende 2023 über 61.800 Haushalte Wohngeld beziehen, ein Jahr vorher waren es 36.500 Haushalte.
Die Kosten für Wohngeld haben sich in Hessen sogar fast verdreifacht. Christina Streck, zuständig auch für Wohngeld im Lahn-Dill-Kreis, zieht im FFH-Gespräch Bilanz: "Das neue Wohngeld-Plus hilft vielen. Niemand sollte sich schämen, zu prüfen, ob man anspruchsberechtigt ist."
Wohngeldkosten in Hessen verdreifacht
Nicht nur die Zahl der Wohngeldbezieher ist in Hessen nach oben geschnellt. Auch die einzeln ausgezahlten Zuschüsse haben sich um 63 Prozent erhöht. Davon waren bei der Einführung des Wohngeld Plus 2023 schon Experten ausgegangen und berechneten eine durchschnittliche Erhöhung von 190 Euro auf 370 Euro monatlich. 2023 zahlte das Land Hessen so 293,8 Millionen aus, 2022 waren es nur 116,9 Millionen Euro.
Immer mehr Anträge auf Wohngeld Plus
Auf FFH-Anfrage zieht das hessische Wirtschaftsministerium Bilanz: "Es lässt sich feststellen, dass viele weitere Personen ihren Anspruch auf Wohngeld gemacht haben und das mit der Wohngeldreform 2023 verfolgte Ziel, die Ausweitung des Empfängerkreises, erreicht werden konnte." Der Anstieg sei erheblich und stetig.
Hilfe ist vor allem für Geringverdiener gedacht
Dabei verweist das Ministerium darauf, dass Wohngeld als Zuschuss an Haushalte gezahlt werde, deren Einkommen oberhalb der Grundsicherungsgrenze, aber unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen liege. Es diene der wirtschaftlichen Sicherung angemessenen und familiengerechten Wohnens. Es sei vor allem eine wichtige finanzielle Hilfe für alle, die unter den hohen Energiekosten und steigenden Preisen besonders leiden.
Kurzfristige Einführung sorgte für Stress in den Ämtern
Schwierig für die Behörden, so erfahren die FFH-Reporter sowohl im Ministerium als auch in Landkreisen, sei die kurzfristige Einführung des Wohngeldes gewesen. Das habe für Stress bei den Behörden gesorgt. Der Lahn-Dill-Kreis wie auch andere Wohngeldbehörden mussten kurzfristig Mitarbeiter neu einstellen oder aus anderen Abteilungen abziehen.
Erster Antrag kann auch digital gestellt werden
Mittlerweile kann der erste Antrag für das Wohngeld Plus in Hessen digital eingereicht werden. Der Lahn-Dill-Kreis empfiehlt allerdings, vorher anzurufen, um erste Fragen bereits am Telefon zu klären. Christine Streck: "Wir können eine Testberechnung vornehmen. Dann kann man entscheiden, ob es Sinn macht, den doch aufwendigen Antrag zu stellen."
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