Störche in Amöneburg bekommen neue Nistplätze im Vogelschutzgebiet

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Ich bin zwar kein Storch auf der Suche nach einem neuen Zuhause, aber wäre ich einer, würde ich mich hier wohlfühlen, glaube ich. Mitten im Grünen stehe ich hier auf einer weitläufigen Wiese mit kleinen und großen Seen drumherum. Der Boden ist ziemlich nass, also ein Paradies für Vögel. Max, beschreib mir gerne mal, was genau ihr da oben in den Baumkronen von den Pappeln jetzt genau macht. Genau, also die Herausforderung dabei ist, dass man einen Baum findet, der eine Dreiecksvergabelung hat, weil innerhalb dieser Dreiecksvergabelung bauen wir dann drei Hölzer rein. Und dann hat er so eine Art Vorlage, dass er dann da anfliegen kann und dort dann sein Nest drauf bauen kann. Also es sieht von hier unten sehr waghalsig aus, was dein Team da gerade so macht. Die sind alle natürlich gesichert in den Bäumen, alle haben orangene Helme auf. Und wie läuft das jetzt hier genau ab? Der erste Schritt war erstmal herauszufinden, welche Bäume sich dafür eignen, wo man sagt, okay, da gibt es diese Dreiecksverbindung und die Flugschneise ist auch gegeben. Weil der Storch hat eine Spannweite von zwei Meter und da muss er ja irgendwie auch zu dem Nest kommen. Deswegen muss eine gewisse Flugschneise, eine Landebahn müssen vorher auch noch freischneiden. Dann bauen sich meine Mitarbeiter in den Baum ein. Das heißt, sie bringen oben in den Baum auf circa 30 Meter Höhe ein Aufstiegsseil ein. Und der kann dort die Hölzer anschrauben. Sieht von hier unten ein bisschen aus wie, naja, ein bisschen wackelige Plattform im Hochseilgarten, finde ich. Rechts von uns hier sind die großen Strommasten. Die suchen sie sich sonst aus und die sind natürlich nicht dafür geeignet, dass da der Storch drin ist. Genau. Die werden halt von den Storchen auch bevorzugt. Und das Problem ist, wenn das Material dort runterfliegt und die Stromleitung kommt, dann gibt es Kurzschlüsse. Das will die Bahn verhindern. Deswegen wollen wir eine Alternative bieten und eine natürlichere Alternative. Deswegen haben wir jetzt 100 Meter weiter hier in den Pappeln Nester eingebaut, so dass das Ziel ist, dass die Störche komplett weg von den Mastanlagen kommen. Und wenn ich jetzt hier über uns gucke, da fliegen tatsächlich gerade ein paar. Ich glaube, die halten schon Ausschau nach ihrer neuen Heimat.

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So ein Storchennest ist schon so die Luxusvilla unter den Vogelnestern, gell? Ja, vor allem ist das Problem, dass Störche ihr Leben lang an ihrem Nest bauen. Das heißt, im ersten Jahr ist es dann zwar ein großes Nest, aber noch nicht so schwer. Und das wird immer schwerer, immer schwerer. Und das kann dann dazu führen, dass so Nester auch bis zu zwei Tonnen schwer werden und dann irgendwann auseinanderbrechen. Und das macht dann natürlich Probleme. Und deswegen ist auch ein Teil der Maßnahme hier, dass eben die sehr groß gewordenen Storchennester etwas abzutragen, um das Ganze wieder leichter zu machen, dass auch die nächsten Jahre dann der Storch da erfolgreich blüten kann. Das ist hier ja ein sehr beliebtes Vogelschutzgebiet. Hier gibt es ziemlich viele Tiere zu sehen. Ja, also wir sind hier in der sogenannten Radenhäuser Lache. Das ist ein Schutzgebiet. Ja, es sind 22 Hektar groß, also sehr, sehr große Fläche mit viel Wasser, mit vielen Feuchtgebieten. Und das ist natürlich für den Storch und für viele andere Vogelarten sehr, sehr wertvoller Lebensraum. Nicht nur zum Brüten, sondern auch zur Rastzeit und eben auch zur Nahrungsversorgung.