Tarifverhandlungen starten - 500 Euro mehr auf dem Bau gefordert
Sie werden überall gebraucht: für neue Häuser, Straßen oder Windkraftanlagen in Mittelhessen. Ohne Bauarbeiter geht nichts - doch das zeige sich zu wenig in den Löhnen, sagt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Um die Bau-Jobs attraktiver zu machen, fordert die Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen 500 Euro mehr Geld.
Am kommenden Donnerstag (22. Februar) trifft die IG BAU am Verhandlungstisch auf die Tarifpartner vom Bauhandwerk und von der Bauindustrie. Es ist die erste Runde der aktuellen bundesweiten Tarifverhandlungen.
Rund 68.000 Bau-Beschäftigte in Hessen
„Es geht um einen Fixbetrag für alle: um 500 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie. Egal, ob für den Bauhelfer oder für den Polier – für den Kranführer, Straßenbauer oder für die Büroangestellte im Bauunternehmen“, sagt Peter Manns, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte. Im Kreis Gießen würde das beispielsweise den Job für über 1.700 Beschäftigte attraktiver machen. Hessenweit seien es rund 68.000 Bau-Beschäftigte, so die IG BAU.
Erste Tarifrunde am Donnerstag
Die bundesweiten Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe starten am kommenden Donnerstag. IG BAU-Regionalleiter Hessen Hans-Joachim Rosenbaum hofft auf ein gutes Angebot seitens der Arbeitgeber. Im Gespräch mit FFH sagt er: "Nur mit ordentlichen Löhnen bleiben die Fachkräfte am Bau." Hessen stünde dabei im Vergleich mit den Durchschnittslöhnen anderer Bundesländer sehr schlecht da, so Rosenbaum.
Lohn-Plus sei eine Frage des Respekts
Die steigenden Lebenskosten treffen auch Bauarbeiter. Deshalb müssen sich auch die Löhne anpassen, heißt es von der IG BAU. Und wer auf dem Bau bei Wind und Wetter arbeite, mache einen harten Job, so Manns. Das Lohn-Plus sei deshalb vor allem auch eine Frage des Respekts. "Respekt heißt nicht nur Beifall für neue Straßen, neue Schienennetze, Brücken und Wohnungen zu bekommen. Respekt bedeutet auch so viel Lohn zu erhalten, dass man sich von dem Geld, das man verdient, eine Wohnung, die man möglicherweise selber gebaut hat, auch leisten kann", erklärt Hans-Joachim Rosenbaum.
Arbeitgeberseite schweigt noch
Die Laufzeit des aktuell geltenden Entgelt-Tarifvertrags für das Bauhauptgewerbe endet am 31. März 2024. Seitens der Arbeitgeber gibt es noch keine Statements zu der Forderung der Gewerkschaft und eigenen Vorstellungen für die Tarifverhandlungen. Man wolle sich erst am Donnerstag dazu öffentlich positionieren, heißt es.
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