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Gießener Baustellen stehen still: Demo der Bauleute am Dienstag

Baustellen kommen zum Erliegen - Demo der Bauleute in Gießen

Demonstrierende in Gießen
© HIT RADIO FFH

Lautstark rufen die Streikenden ihre Forderungen, während sie durch die Straßen von Gießen ziehen. Einige haben Trillerpfeifen dabei.

Die Baustellen in Gießen stehen still: Heute (28. Mai) geht der Streik der Bauleute in eine neue Runde. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen, bei denen die Arbeitgeberseite zuletzt den Schlichterspruch abgelehnt hatte.

Die Gewerkschaft IG BAU fordert 500 Euro mehr Lohn und einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten. Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen hat noch kein Angebot vorgelegt, empfiehlt seinen Mitgliedern aber eine pauschale Erhöhung der Löhne um 5 Prozent.

Arbeitgeberseite lehnt Schlichterspruch ab

Seit Ende Februar laufen die aktuellen Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe. Nach drei ergebnislosen Auseinandersetzungen gab es kürzlich einen Schlichterspruch. Dem hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zugestimmt, die Arbeitgeberseite jedoch abgelehnt. Die IG BAU kehrt deshalb nun zurück zur ursprünglichen Forderung von 500 Euro im Monat für alle Lohngruppen, sagt uns Regionalleiter Hans-Joachim Rosenbaum. Der Streik werde demnach am Dienstag, 28. Mai, fortgesetzt.

Streikende demonstrieren in Gießen

Arbeitnehmer aus dem Baugewerbe und dem Handwerk werden am Dienstag die Arbeit niederlegen, hessenweit können dadurch Baustellen zum Erliegen kommen, so Rosenbaum. Er erwartet Streikende aus Kassel, Fulda und vor allem aus Gießen und Mittelhessen. Etwa 250 Teilnehmer ziehen mit einem Demo-Zug durch die Gießener City.

Das sagen die Demonstrierenden

"Wir sind bei jedem Wetter auf der Baustelle, die Arbeit wird immer mehr, als muss auch der Lohn steigen."

© HIT RADIO FFH

Gehälter an die Inflation anpassen

"Wenn Baupreise gestiegen sind, dann liegt das derzeit nicht an den Gehältern", so Hans-Joachim Rosenbaum. Der letzte Tarifabschluss im Baugewerbe ist etwa zweieinhalb Jahre her, sagt er. Die Löhne müssen demnach an die Krisen und die Inflation dringend angepasst werden. Der Schlichterspruch, der etwa bei der Hälfte der ursprünglichen Forderung der IG BAU lag, hatte die Arbeitgeberseite aber am 3. Mai abgelehnt.

Arbeitgeber empfiehlt freiwillige 5 Prozent 

Statt einem von der IG BAU gefordertem Festbetrag, setzt die Arbeitgeberseite auf eine freiwillige, prozentuale Erhöhung der Löhne: „Eine pauschale Erhöhung von 5 % über alle Lohngruppen hinweg ist deutlich fairer für unsere Beschäftigten. Der Schlichterspruch sah für einige Lohngruppen durch den Festbetrag sehr hohe, in anderen Lohngruppen vergleichsweise geringe Erhöhungen vor. Jetzt werden auch unsere Auszubildenden maximal profitieren, die Erhöhung von mindestens 5 % für alle Ausbildungsjahre liegt deutlich über dem Schlichtervorschlag. Das ist ein starkes Signal", so Dirk Wölfer, Bauunternehmer aus Gersfeld und Mitglied der bundesweiten Tarif-Verhandlungskommission. 

"Die 5 Prozent sind ein Giftköder"

Hans-Joachim Rosenbaum nennt die freiwilligen 5 Prozent einen "Giftköder". Man wolle damit wohl Streiks verhindern, aber das werde nicht passieren. Und so startet der Demozug am Dienstag am Messeplatz an der Gießener Ringallee um 10 Uhr, dann geht es gemeinsam zur Baustelle am Seltersweg Ecke Löwengasse. Dort werden mehrere Redebeiträge erwartet. Die Stadt weist darauf hin, dass es durch die Demo zwischen 9.45 Uhr und ca. 12 Uhr in der Gießener Innenstadt zu Verkehrsproblemen kommen kann, auch bei den Öffis.

IG BAU: Wir hoffen auf ein Angebot der Arbeitgeber

IG BAU-Regionalleiter Hans-Joachim Rosenbaum am FFH-Mikro.

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Dominique Bundt

Redakteurin
Dominique Bundt

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