Ärzte in Lahn-Dill entlasten - Mobile Sanitätsstationen für Flüchtlinge
Um die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Lahn-Dill-Kreis zu entlasten, gibt es nun zwei mobile Sanitätsstationen für Flüchtlinge. Eine ist für den Süd- und eine für den Nordkreis zuständig.
Die mobilen Sanitätsstationen funktionieren wie eine kleine Hausarztpraxis: Mit Ausnahme der Blutabnahme, können vor Ort sämtliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Besuche vor Ort bei den Menschen
In regelmäßigen Abständen steuern sie die Gemeinschaftsunterkünfte im Lahn-Dill-Kreis an. Im Südkreis leitet der Regionalverband Mittelhessen der Johanniter-Unfall Hilfe e.V. (JUH), kurz Johanniter, die Sanitätsstation. Im Nordkreis ist der DRK Kreisverband e.V. Dillenburg für die Sanitätsstation zuständig.
Unterschiedliche Hilfe wird angefragt
"Die Menschen kommen mit ganz unterschiedlichen Anliegen zu uns“, beschreibt ein Arzt des DRK, der in den mobilen Stationen tätig ist. "Das geht von Erkältungen über orthopädische Probleme oder Magenbeschwerden bis zu akuten Notfällen“, führt er fort. Insgesamt sind bei den beiden mobilen Sanitätsstationen 18 Ärztinnen und Ärzte sowie 14 medizinische Fachangestellte tätig. Zudem gibt es Dolmetscherinnen und Dolmetscher für 24 verschiedene Sprachen.
Vermittlungen zu Fachpraxen schwierig
Die Mitarbeitenden der Sanitätsstationen stehen vor der Herausforderung, mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu kooperieren, da sie selbst keine Überweisungen an Fachärztinnen und -ärzte ausstellen dürfen. "Das können nur Praxen mit Kassensitz. Deshalb sind wir auf die Zusammenarbeit mit diesen angewiesen“, erklärt der Arzt des DRK. Die Praxen haben aber oftmals keine Kapazitäten, um den geflüchteten Menschen Termine anbieten zu können. Man hoffe auf weitere Kooperationen. Rund 258.000 Menschen leben im Lahn-Dill-Kreis, rund 2.900 davon sind Flüchtlinge.
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