Das Hanf-Labyrinth soll bis Mitte Oktober offen bleiben. Die Pflanzen wachsen noch in die Höhe. Insgesamt haben Walter und Stefan über 8 Kilometer Wege freigeschnitten.
Typisch Labyrinth: Hier stehen die Besucher von einer Weggabelung. An manchen Stellen sind die Hanfpflanzen fast 3 Meter hoch, an anderen Stellen kann man noch gerade drüber weggucken.
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Das Hanf-Labyrinth in Butzbach bei Pohl-Göns in der Wetterau hat wieder geöffnet. Am Wochenende ging es los - Labyrinth-Wanderungen, Hanf-Bier und auf 3 Hektar Fläche derzeit 8 Kilometer verborgene Irrwege.
Da gibt es gerade Strecken, Kreise, Sackgasse - und zum Glück Orientierungspunkte. Findige haben aber auch immer die weit entfernten Hausdächer von Pohl-Göns oder die Baumwipfel an den Feldrändern im Blick, erzählt Walter Strasheim-Weitz. Zusammen mit Landwirt Steffen Buß hat er das Labyrinth schon zum vierten Mal angelegt.
Walter über die Unterschiede zu einem Mais-Labyrinth
"In einem Hanf-Labyrinth können wir runde Wege schneiden", sagt Walter.
Praktisch gesehen ist die Pflanze schon was Besonderes. Sie ist auch ganz anders gesät. Das bedeutet, wir können hier rund schneiden. Unsere Wege sind alle rund. Hier gerade zu schneiden ist gar nicht so einfach, weil meistens kommt man immer in so einen Swing rein und schneidet eine Rundung rein. Und diese Rundungen sorgen natürlich auch für einen besonderen Effekt bei dem Labyrinth.
Hanf-Experte Walter zeigt über das Feld in die Weite der Wetterau. Wenn der Hanf weiter schnell wächst, wird die Orientierung im Labyrinth schwieriger.
Hanf-Bier-Verkostung
"Let it Grow" ist das Motto und alle dürfen hier für kleines Geld im Hanf wandern. Daneben gibt es auch noch Rastmöglichkeiten, wo sogar ein Hanf-Bier probiert werden kann und andere Hanf-Produkte zu bestaunen sind. Der Hanf-Experte Walter: "Für mich ist Hanf die Pflanze der Zukunft. Sie verbessert sogar die Qualität der Böden in der Wetterau."
Hanf-Experte Walter: Hanf verbessert die Qualität der Böden
"Für mich ist Hanf die Pflanze der Zukunft", sagt Walter.
Das ist tatsächlich so, dass wir das ja nicht nur aus Spaß und Tollerei machen. Ich persönlich bin der Meinung, wir müssen die Menschen an den Hanf heranbringen, an den Nutzhanf heranbringen, weil wir hier eine Pflanze haben, eigentlich für das 21. Jahrhundert, was alles macht, was wir brauchen. Es ist resistent gegen Hitze. Wir können daraus Lebensmittel gewinnen, wir können Fasern gewinnen, die wir in der Dämmung zum Beispiel benutzen können, theoretisch auch bis zur Textilie. Und wir haben hier eine Pflanze, die tatsächlich den Boden verbessert.
Familien, Kinder und öfter auch mal ältere Paare machen sich auf den Weg ins Labyrinth und erfahren dabei, wie unterschiedlich männliche und weibliche Hanf-Pflanzen aussehen, was Hanf-Nüsse sind oder wie die Pflanze ihren ganz unverwechselbaren Duft verströmt.
Pfade sind verschlungen
Alle Wege haben Steffen und Walter selber in das Labyrinth gemäht und geschlagen. Im Unterschied zu Mais-Labyrinthen sind die Pfade hier verschlungen, rund - wie in einem echten Labyrinth, so Walter im FFH-Gespräch.
Walter hat auch Sackgassen ins Labyrinth geschnitten
"Die Kinder sind am schnellsten im Labyrinth, sie probieren einfach Try and Error", sagt Walter.
Ja, Kids, tatsächlich sind die zwischen 8, 9 bis 12 meistens die, die am schnellsten durch sind. Die laufen rein, die sehen, dass es eine Sackgasse ist, dann laufen sie wieder raus. Dieses Try and Error ist bei denen unproblematisch. Wir machen uns immer mehr Sorgen um die älteren Herren und Damen, die möglicherweise hier merken, der Weg ist ganz schön lang und sie verlaufen sich dreimal und dann laufen die manchmal neue Wege rein. Von unserer Seite her sind ein paar Fallen hier eingebaut. Das heißt, nur weil man irgendwie jetzt in die richtige Richtung meint zu laufen, heißt das noch lange nicht, dass man dann wieder da ankommt, wo man glaubt, dass man ankommt. Manchmal gibt es Einbahnstraßen, die extra angelegt sind, damit die Leute auch ein bisschen Spaß haben mit dem Laufen.
Es ist das vierte Hanf-Labyrinth, dass die beiden Pohl-Gönser jetzt schon gepflanzt und geschnitten haben. Längst hat der Walk über die 3 Hektar eine kleine Fangemeinde gefunden, die jedes Jahr auch noch wächst. Nachdem das Feld in trockenen Sommer 2023 verdorrte, haben die beiden Hanf-Tüftler dieses Jahr mit zum Teil anderen Samen reagiert. Jetzt steht der Hanf in Höhe und Blüte.
Grusel-Labyrinth vor Halloween
Und einen Ausblick wagt Walter kurz bevor nach einem Rundgang der Ausgang wieder in Sicht kommt: "In diesem Jahr wollen wir die Wochen vor Halloween öffnen und das Feld zu einem Grusel-Labyrinth werden lassen. Darauf freuen wir uns schon alle."