Bundespräsident Steinmeier zieht für drei Tage nach Stadtallendorf
3-Tage-Besuch in Stadtallendorf - Steinmeier in Mittelhessen angekommen
Große Ehre für Stadtallendorf: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist angekommen und führt nun für drei Tage von Mittelhessen aus seine Amtsgeschäfte. Über dem Stadtallendorfer Parkhotel weht die Standarte des Bundespräsidenten.
Bei seiner Ankunft kam der Bundespräsident bereits mit A-49-Gegnern ins Gespräch, die ihm ihre Sorgen über das neue Autobahnteilstück schilderten. Außerdem warteten einiger Stadtallendorfer auf das Staatsoberhaupt vor dem Rathaus.
Bundespräsident Steinmeier will mit den Bürgern und Bürgerinnen ins Gespräch kommen und besucht unter anderem ein Boxtraining und die Unternehmen Fritz Winter und Ferrero.
Südstadt-Kiosk freut sich auf Präsidenten
Dabei besucht Frank-Walter Steinmeier auch den Stadtallendorfer Südstadt-Kisok. Hier trainieren mittlerweile mehrmals die Woche Dutzende Kinder und Jugendliche gemeinsam Boxen. Die Mädchen und Jungen kommen aus vielen Nationen.
Fragen für Steinmeier vorbereitet
Jugendpfleger Sebastian Habura sagt im FFH-Gespräch: "Für uns ist das wie ein Ritterschlag, dass das Projekt und die Jugendlichen gesehen und wertgeschätzt werden. Wir haben auch schon Fragen vorbereitet. Wenn der Bundespräsident will, kann er auch am Training teilnehmen. Ich glaube aber, er will nur mit den Jugendlichen reden."
Amtsgeschäfte von Mittelhessen aus führen
Im Rahmen seiner Reihe "Ortszeit Deutschland" führe Steinmeier seine Amtsgeschäfte vom 18. bis 20. März von Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) aus, teilte das Bundespräsidialamt mit. Die 22.000-Einwohner-Stadt ist die 14. Station des Bundespräsidenten in dieser Reihe, in der er Regionen außerhalb der Metropolen besucht. Nach Hessen verlegt er zum ersten Mal seinen Arbeitsgeschäfte.
Stadtallendorf als Beispiel für gelingende Integration?
Ein Zeitschriften-Artikel rückte wohl Stadtallendorf in den Fokus des Bundespräsidialamtes und die Tatsache, dass Menschen aus 84 Nationen in der 22 000-Einwohner-Stadt leben und möglicherweise vormachen kann, wie Zuwanderung und Integration gelingen kann. Die Geschichte Stadtallendorfs zeigt, dass hierhin nach dem zweiten Weltkrieg zuerst Heimatvertriebene aus Osteuropa kamen.
Besuche bei Ferrero und Fritz Winter
Danach waren es in den 60er Jahren viele Arbeitnehmer aus anderen Ländern, wie Italien, Spanien oder der Türkei, die nach Stadtallendorf kamen, um hier zum Beispiel bei Ferrero zu arbeiten. In den letzten Jahren kamen dann Flüchtlinge zum Beispiel aus Syrien oder der Ukraine. Mit dem Besuch in Stadtallendorf will Bundespräsident Steinmeier sich aber auch Themen der industriellen Transformation widmen - zum Beispiel bei der Eisengießerei Fritz Winter, die der Bundespräsident besuchen wird und sich den hochmodernen Tiegelofen zeigen lässt.
Bundespräsident spricht mit Soldaten
Stadtallendorf ist entstanden auf dem Gelände der größten Munitionsfabrik Europas, hier waren viele tausend Zwangsarbeiter während des zweiten Weltkrieges hingebracht worden. Es ist also auch ein Ort mit einer besonderer Geschichte. Daneben ist in Stadtallendorf auch die Herrenwaldkaserne beheimatet, der Bundespräsident wird in Stadtallendorf auch mit jungen Bundeswehrsoldaten und Soldatinnen ins Gespräch kommen.
"Kaffeetafel kontrovers"
Ein zentrales Moment wird auch die "Kaffeetafel kontrovers" sein, wo Bundespräsident Steinmeier mit vielen Bürgerinnen und Bürger sprechen wird. Das Motto hier: "Kann Stadtallendorf beim Thema Zuwanderung und Integration Vorbild sein?"
Standarte des Bundespräsident vor dem Parkhotel
Bei der "Event-Serie Ortszeit" wird die Standarte des Bundespräsident vom Schloss Bellevue eingeholt und dann vor dem Parkhotel in Stadtallendorf gehisst: Denn der Bundespräsident verlegt offiziell seinen Arbeitsplatz nach Mittelhessen - wenn auch nur für drei Tage.
Steinmeier sucht spontane Begegnungen
Dort wolle er mit Bürgerinnen und Bürgern "unmittelbar, offen, kontrovers und respektvoll" ins Gespräch kommen, hieß es in der Mitteilung. Er bringe Zeit mit, sei ansprechbar und suche spontane Begegnungen. Auf dem Programm für Stadtallendorf stehen unter anderem Besuche beim Boxtraining von Jugendlichen, eine Kranzniederlegung bei der Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Münchmühle und die Teilnahme an einer Sportlergala.

