Nach Unfall mit Kind in Reiskirchen - Eltern fordern mehr Sicherheit

Unruhe in Reiskirchen-Bersrod: Seitdem Anfang März ein Mädchen von einem Bus angefahren wurde, will die Gemeinde endlich mehr Sicherheit am Unfallort in der Talstraße.

FFH-Reporterin Anne Schmidt hat die Mutter des verunglückten Kindes und Ortsvorsteher Eric Gerhard an die Bushaltestelle begleitet. Alle sind froh vor allem, dass die 8-jährige wieder ganz gesund ist. Doch nun will man gemeinsam künftige Unfälle verhindern.

Standort des Ortsschildes wird Zankapfel

Um das Tempo von Autofahrern zu senken, wollen die Bersroder das Ortsschild ein paar hundert Meter nach vorne versetzen lassen. Dann müssten die Autofahrer früher den Fuß vom Gas nehmen und von Tempo 70 auf Tempo 50 herunterbremsen. Das Ortsschild steht nämlich direkt an der Bushaltestelle und - wie die Bersroder empfinden - damit mitten im Dorf. 

Schildbürgerstreich in Bersrod

Den Grund gibt die Straßenverkehrsordnung vor. Ein Ortsschild steht danach immer da, wo auf der rechten Seite der Straße die Bebauung beginnt. Und so ist es auch in Bersrod. Wo rechts noch Felder liegen, stehen links längst Häuser, Hallen und sogar ein Spielplatz. Für Hessenmobil alles außerhalb des Ortes, weswegen bislang eine Umsetzung des Ortsschildes abgelehnt wurde. 

Mädchen auf Fahrbahn geschleudert

Es ist Dienstagnachmittag am 4. März. Wie jeden Tag steigen Schülerinnen und Schüler an der Haltestelle Bersrod aus dem Bus. Hinter dem Bus möchte eine 8-Jährige die Straße überqueren, dort wartet ihre Mutter, Eva Barnes. Doch unbemerkt nähert sich aus der entgegenkommenden Richtung ein PKW. Das Auto eines 33-jährigen Mannes erfasst das Kind frontal. Dass das Mädchen "nur" schwer verletzt wird und nach einigen Wochen wieder ganz gesund ist, ist ein unglaubliches Glück.

Kein Überweg, keine Markierung

Nun soll endlich etwas geschehen, denn sowohl Ortsbeirat als auch ein Elternbeirat setzen sich seit Jahren für mehr Sicherheit an dieser Straße ein. Ortsvorsteher Eric Gerahrd erzählt, dass es an der Bushaltestelle weder einen Fußgängerüberweg noch eine erkennbare Markierung gäbe. Tatsächlich liegt die Bushaltestelle direkt hinter dem Ortsschild, viele Autos fahren mit Tempo 70 bis dicht ans Ortsschild - eine gefährliche Situation für die Bushaltestelle weniger Meter weiter. Viele seien hier mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, erzählen die Bersroder. Schlimmer noch: Ganz in der Nähe liegt ein kleiner Spielplatz, der nicht eingezäunt ist. Hier gilt Tempo 70, was die Autofahrer auch gerne nutzen.