Gartencenter in Lohfelden - Neue Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer
Immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine kommen auch bei uns in Nordhessen an. Zum Beispiel kommen sie in Lohfelden im Kreis Kassel in eine durchaus ungewöhnliche Unterkunft – und zwar in ein ehemaliges Gartencenter. Gegessen wird im früheren Gewächshaus.
Geschlafen wird in Holzkabinen, die extra innerhalb von zwei Tagen von der Feuerwehr aufgebaut wurden, damit wenigstens ein bisschen Privatsphäre herrscht. Vize-Landrätin Silke Engler aus dem Kreis Kassel sagt im FFH-Gespräch: "Wir haben aktuell hier in Lohfelden etwa 80 Menschen in der Notunterkunft, aber pro Woche kommen ungefähr 100 Neue dazu. Bis zu 530 Flüchtlinge können wir erst einmal in Lohfelden aufnehmen und versuchen sie dann weiter zu verteilen."
Engler fordert: "Klare Kostenzusagen und klare Regeln zur medizinischen Versorgung"
Insgesamt leben derzeit im Kreis Kassel 2.600 registrierte Flüchtlinge aus Ukraine. Dabei sind rund 600 aktuell in Notunterkünften untergebracht. Engler fordert nun aus Berlin klare Kostenzusagen und klare Regeln vor allem auch was die medizinische Versorgung angeht. Zudem habe man einen extra Klassenraum für die Kids gebaut, damit Online-Unterricht stattfinden kann. "Wir haben etwa 40% Kinder und die müssen beschäftigt und auch gebildet werden", sagt Engler.
Hilfsbereitschaft der Menschen weiter enorm
Die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine ist im Landkreis Kassel weiterhin enorm. "Wir haben zum Beispiel in den vergangenen Wochen über 1.000 Wohnungsangebote für Geflüchtete erhalten", berichtet Kreissprecher Harald Kühlborn. "Das ist natürlich sehr erfreulich", so Kühlborn, "stellt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung aber auch vor eine große Aufgabe." Denn jedes Angebot muss geprüft werden.
Jede Wohnung muss besichtigt und geprüft werden
Dazu gehört auch eine Besichtigung der Wohnung, um deren Zustand und Ausstattung festzuhalten. "Wir haben bereits mit mehr als 600 Anbietenden Kontakt aufnehmen können und arbeiten weiter mit Hochdruck daran", so Kühlborn, "trotzdem wird es durch die große Menge an Anträgen und Anfragen noch dauern, bis alle Vermieter kontaktiert und alle Angebote abgearbeitet sind", bittet er um Verständnis.
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