Frei Schnauze: Schwein Pigcasso stellt Kunstwerke in Hann. Münden aus

Die Künstlerin ist rund eine halbe Tonne schwer, hat ziemliche viele Borsten am Rücken und suhlt sich auch gerne mal im Dreck. Ihr Name: Pigcasso: Das sechs Jahre alte Schwein aus Südafrika ist ein Star auf dem Kunstmarkt - und stellt jetzt seine Werke in Hann. Münden aus.

Pigcasso wurde von seiner Besitzerin Joanne Lefson quasi vor dem Schlachthof gerettet. Und dann hat das Schwein angefangen zu malen - mit extrabreitem Pinsel in der Schnautze und einem Schnautzenabdruck als Signatur. Mehrmals pro Woche bringt das Schwein völlig eigenschnäutzig seine Kunst auf die Leinwand.

Spezielle Bilder für Hann. Münden

Nun werden die Kunstwerke zum ersten mal in Deutschland ausgestellt, im Museum "Dr. Wolfs Wunderkammer" in Hann. Münden. Extra für die Schau hat das Schwein sogar spezielle Bilder angefertigt. Man habe eigentlich nur ein kleines Ausstellungsobjekt anfragen wollen für die Sammlung, sagt Museums-Chef Dr. Daniel Wolf im FFH-Gespräch. "Und wenn man nach was Kleinem fragt, bekommt man gleich die Antwort: 'Wie wär's mit einer Ausstellung?'" Nun reiht sich Hann. Münden ein in Ausstellungsorte wie Amsterdam, London und New York.

"In Tieren steckt mehr als Steak"

Die Kunstwerke haben Namen wie Utopia oder Miss Piggy und kosten zum Teil mehrere tausend Euro. Im Dezember ging die tierische Künstlerin offiziell ins Guinness-Buch der Rekorde ein: Ein Bild wurde umgerechnet für knapp 26.000 Euro verkauft - das teuerste Werk eines nichtmenschlichen Künstlers - "Es muss ja nicht jedes Tier Kunst machen, um wertvoll zu sein", sagt Wolf im FFH-Interview. "Aber es geht darum, zu zeigen, dass in Tieren mehr steckt als das Steak, das wir auf den Teller legen." Die Kunstwerke von Pigcasso können auch über das Museum gekauft werden. Ein Großteil des Geldes geht an den Gnadenhof in Südafrika wo Pigcasso heute lebt.

Schau läuft bis Mitte September

Von Samstag, 2. Juli, bis Freitag, 23. September, werden die Werke in den Denkräumen für Kulturgeschichte(n) der Wunderkammer, Radbrunnenweg 17, ausgestellt. Am 1. Juli wird die Ausstellung mit geladenen Gästen eröffnet. Der Titel der Schau „OINK – Less Meat. More Wonder“ (weniger Fleisch, mehr Wunder). Mehr Infos gibt es hier.