Ertrunkene Kinder in Neukirchen: Anklagen wegen Falschaussage
Ertrunkene Kinder in Neukirchen - Mehrere Anklagen wegen Falschaussage
Drei Kinder ertrinken in einem Dorfteich in Neukirchen-Seigertshausen im Schwalm-Eder-Kreis. Anfang 2020 wird deshalb der damalige Bürgermeister Klemens Olbrich zu einer Geldstrafe verurteilt – wegen fahrlässiger Tötung. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Marburg Anklage gegen drei Personen aus seinem beruflichen Umfeld erhoben – wegen uneidlicher Falschaussage. Das hat die Behörde auf FFH-Anfrage mitgeteilt.
Die Angeklagten sollen beim Prozess gelogen haben, um die Verurteilung von Olbrich zu verhindern. Vor zwei Jahren hatte es wegen der Vorwürfe mehrere Durchsuchungen gegeben - unter anderem im Rathaus von Neukirchen. Dabei wurde auch ein Schreiben einer Versicherung gefunden, das den Dorfteich als gefährlich einstufte – die Zeugen erwähnten aber laut Anklage vor Gericht trotz expliziter Nachfragen nichts davon.
Bürgermeister strebt Berufung an
Olbrich selbst war nach dem Urteil gegen ihn in Berufung gegangen. Eine Entscheidung hierzu steht aber noch aus.
Hintergrund: Im Sommer 2016 waren drei Geschwister (5, 8 und 9 Jahre alt) im Dorfteich von Neukirchen-Seigertshausen ertrunken. Im Februar 2020 wurde der damalige Bürgermeister Klemens Olbrich (CDU) dann zu einer Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Er sei als Bürgermeister für die Sicherung der Teichanlage verantwortlich. Erst nach dem Prozess ließ die Stadt den Teich einzäunen.