Mit High-Tech E-Autos löschen - Feuerwehr in Immenhausen testet Gerät
Immer mehr Elektro-Autos sind auf unseren Straßen unterwegs. Und das stellt die Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Die Feuerwehr in Immenhausen-Mariendorf im Kreis Kassel testet jetzt eine neue Lösung.
Das Problem bei Elektro-Autos: Sie brennen zwar nicht häufiger, aber wenn die Akkus Feuer gefangen haben, sind sie mit herkömmlichen Methoden so gut wie unlöschbar. Die Feuerwehr in Immenhausen-Mariendorf hat deshalb ein neues Löschgerät angeschafft. Es bohrt ein Loch in den Akku und bringt das Wasser direkt an die richtige Stelle.
Dorn jagt mit sechs Tonnen Kraft ins Auto
Der rund 10.000 Euro teure Apparat wird dafür unter das Auto geschoben. "Und dann wird mit Druckluft ein Dorn ausgelöst, und der fährt mit sechs Tonnen Kraft in das Auto und füllt das Akku-Gehäuse automatisch mit Wasser", sagt Stadtbrandinspektor Heiko Reuse im FFH-Gespräch.
Sparsamere Löschmethode
Das sei wesentlich sparsamer als das Auto etwa - wie bislang häufig gemacht - in einen mit Wasser gefüllten Container zu tauchen, um den Akku runterzukühlen. Rund 10.000 Liter braucht man für so einen Container, sagt Reuse. Das neue Gerät komme mit ein paar hundert Litern aus.
FFH-Reporter Marcel Ruge berichtet aus Immenhausen
Immenhausen ist hessenweiter Vorreiter
Derzeit laufen noch Schulungen, ab Oktober soll die neue Löschvorrichtung im Einsatz genutzt werden. Die Immenhäuser sind damit hessenweit Vorreiter. "Es gibt schon einige Feuerwehren, die Interesse haben und sich das Gerät anschauen wollen", so Reuse.
"Wollen uns nicht erst Gedanken machen, wenn es brennt"
Hintergrund der Anschaffung: In Immenhausen sollen demnächst mehrere öffentliche Ladesäulen aufgebaut werden. Darauf will man in Mariendorf vorbereitet sein. "Wir wollen uns im Vorfeld Gedanken machen - und nicht erst, wenn das Auto schon brennt", sagt Reuse. Er verspricht: Wenn eine andere Feuerwehr in der Nähe das Gerät braucht, sei man zur Stelle.
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